Aasee in Bocholt wird vermessen



Bocholt (PID). Um eine optimale Bewirtschaftung zu erreichen wird der Aasee in diesen Tagen im Rahmen des „Blaualgen-Projekts“ komplett vermessen. Die „Meggi“ ist seit Dienstag, 15. November 2016, auf dem Aasee unterwegs und misst mit einem Echolot die verschiedenen Tiefen des Sees.
Bekanntlich werden die Blaualgen im Aasee in diesem Jahr seit August mittels Ultraschall bekämpft. Und ein erster Erfolg hat sich eingestellt. „Wir haben nach den Warnungsjahren 2014 und 2015 in 2016 das erste Jahr in dem wir keinerlei Warnungen, Beeinträchtigungen oder Beanstandungen hatten“, berichtet Wilhelm Kirchner vom Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.
Mit dafür verantwortlich ist Hartmut Wassmann, der von der Stadt mit der Bekämpfung der Blaualgen beauftragt wurde. Das Gesamtkonzept enthält auch den Bereich der Vermessung des Aasees, vor allem was die Tiefe anbelangt. Damit begann Ulrich Münster aus Herzberg am Dienstag. „Wir haben überhaupt keine Infos über den See“, berichtete Wassmann, „und dabei ist die Morphologie die Grundlage für alles.“ Während die Blaualgenbekämpfung schon im August startete, musste für die hydrographische Vermessung bis jetzt gewartet werden. „Im Sommer haben wir aufgrund der Gewässervegetation zu viele Störquellen“, erläutert Münster.
Hochwasser als Glücksfall
Als „Glücksfall“ für die Vermessung bezeichnete Wassmann die beiden Hochwasser im Juni, „der Strom hat die Vegetation zum Teil mitgerissen, wir sind jetzt in der Lage, den Strom, der sich als Rinne ausbildet, genau mit aufzunehmen“, so Wassmann, „und zudem können wir Schwemmsel- und Schiebesand, Schlammablagerungen in der Feindetektion erkennen.“
Im Durchschnitt hat der Aasee eine Wassertiefe von vier bis fünf Metern. Die tiefste Stelle befindet sich in der Modellbootbucht und ist noch nicht genau vermessen, dürfte aber bei knapp über sechs Metern liegen. „Dort ist dann auch das Epizentrum für die Blaualgen, immer beim Jonas“ sagte Wassmann, „vor allem, wenn es zu einer Remobilisierung kommt, blühen die Blaualgen auf.“
GPS-Basisstation
Am Ufer hat Münster eine GPS-Basisstation aufgestellt, auf dem Schiff, der Meggi, nutzt er ein Fächerecholot das mit einer Frequenz von 240 Hz nach unten misst. „Dann bekommen wir den ersten Aufschlag“, erläutert Münster, „und haben die Wassertiefe.“ Parallel werde auch noch ein 30Hz Echolot eingesetzt um den festen Untergrund von den Schlammschichten unterscheiden zu können.
Ergebnisse im Umweltauschuss
Im Umweltausschuss am 1. Dezember 2016 sollen die Ergebnisse der Messungen vorgestellt werden, „dann haben wir auch eine genau Kartierung des Aasees vorliegen“, kündigt Kirchner an, „den großen Erkenntnisgewinn werden wir nutzen, um uns Gedanken über die künftige Bewirtschaftung des Aasees zu machen.“

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