Digitalisierung optimiert die Produktion um 32 Prozent



Strategisch gesehen erwarten Unternehmen bis zum Jahr 2025 einen Produktivitätsgewinn von 32 Prozent durch die Digitalisierung – das ist die Kernaussage einer aktuellen Studie, bei der das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) erstmals Fach- und Führungskräfte in der Metall- und Elektroindustrie befragt hat. „Wo aber ist das Packende? Wie profitiere ich konkret in meinem Unternehmen?“, stellt Jürgen Paschold, Verbandsingenieur beim Unternehmerverband, die beiden entscheidenden Fragen. Für die Mitglieder des Unternehmerverbandes, das sind 700 Firmen an Rhein und Ruhr bzw. in ganz Deutschland, und andere interessierte Firmen organisiert er deshalb Informationsveranstaltungen, Netzwerktreffen oder Arbeitskreise.

Keinesfalls beginnt Digitalisierung auf Knopfdruck. „Elementare Grundlage, um Prozesse zu digitalisieren, ist, sie zu standardisieren“, betont Paschold. Sein erster Rat in Unternehmen ist: Abläufe etablieren und standardisieren sowie Verschwendungen entdecken und beseitigen. Dies gelinge z. B. mit bewährten Methoden wie dem KVP, kontinuierlichem Verbesserungsprozess. „Erst dann hat es Sinn, sich der Digitalisierung der Prozesse zu widmen. Aktionismus und alles gleichzeitig anpacken, nur um ‚dabei‘ zu sein, hilft nicht“, ist der Verbandsingenieur überzeugt.

Neben diesen klassischen Ansätzen der Arbeitswirtschaft empfiehlt Jürgen Paschold, neuartige Konzepte aus der Start-up-Kultur zu entlehnen: Agilität bedeutet, zehnfach besser sein zu wollen und sich immer wieder in Frage zu stellen: Liege ich richtig mit meiner Idee, mit meinem Ansatz, mit meiner Vorgehensweise? Steht der Kunde – dazu zählt auch mein Kollege aus einer anderen Abteilung – im Mittelpunkt? „Wenn es um ein Digitalisierungs-Projekt geht, kann jeder jederzeit mit den drei entscheidenden Faktoren beginnen: Transparenz, Sinnhaftigkeit und Autonomie“, meint Paschold.

Dass an der Digitalisierung kein Weg vorbei führt, machte der Unternehmerverband bei Veranstaltungen wie seinem Personalforum, Business Break, dem Unternehmertag oder dem Erfahrungsaustausch unter Geschäftsführern deutlich. Anders als die Verlierer der Digitalisierung – hierzu zählt etwa das Geschäft für Foto-Abzüge oder der Hersteller von Tischtelefonen, weil die klassische Telefonfunktion verschwinden und durch digitale Dashboards ersetzt wird – ergreifen auch hiesige Mittelständler die Chancen dieser Entwicklung. So mausert sich ein Stahlhändler zum „Amazon der Industrie“, ein Software-Unternehmen wird durch 3D-Druck zum führenden Prototypen- und Kleinserien-Hersteller oder ein Aufzughersteller vernetzt seine Produkte derart, dass der Servicetechniker vor dem Einsatz schon haargenau weiß, welches Ersatzteil und wie viel Zeit er vor Ort benötigt. „Gerade für Maschinen- und Anlagenbauer sowie Instandhalter ist das Potenzial durch Digitalisierung enorm.“ Denn neue Verfahren, die Digitalisierung und die flexible Anpassung an neue Marktbedingungen sind der größte Wettbewerbsfaktor für Unternehmen.

Für das neue Jahr plant der Unternehmerverband weitere Formate und Themen. Neben diesen Leistungen exklusiv für seine Mitglieder bietet er auch anderen interessierten Firmen und deren Mitarbeitern etwa Fortbildungen zur Digitalisierung an. Infos auf www.unternehmerverband.org/aktuelles/initiativen/industrie-40 sowie auf www.haus-der-unternehmer.de/digitalisierung

Kontakt
Jürgen Paschold
02871 23698-11
paschold@unternehmerverband.org <mailto:paschold@unternehmerverband.org>

Bildunterschrift: Verbandsingenieur Jürgen Paschold (Foto: Unternehmerverband)

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