Du bei Kubaai: Kunst und Kultur zum Mitmachen



Bocholt (PID). Los geht´s offiziell Ende April: Dann wird die „Regionale 2016“ eröffnet. Genauer: Dann präsentieren sich münsterlandweit über 40 Projekte, die mit Millionen vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden, über einen Zeitraum von 15 Monaten. In Bocholt wirft die Regionale 2016 am kommenden Wochenende erste Schatten voraus.
Dann startet in der alten Herding-Fabrikhalle an der Industriestraße das internationale Kunstprojekt „OPEN SPACES II“. Es ist Auftakt einer ganzen Veranstaltungsreihe, die von April bis Oktober auf dem alten Industriegelände stattfindet, das Bocholt langfristig zum neuen Stadtquartier „Kubaai“ umbauen will. Das Kürzel „Kubaai“ steht dabei für „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“.
Die Veranstaltergemeinschaft bestehend aus Stadt Bocholt, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Regionaleagentur 2016, Bühne Pepperoni, Stadtmarketing Bocholt und Europe Direct-Informationszentrum Bocholt stellte das Programm jetzt vor. „Wir wollen der gesamten Region zeigen, dass wir Kultur können“, kommentierte Thomas Waschki, Erster Stadtrat und Kulturdezernent der Stadt, die breite Palette aus Konzerten, Workshops, Ausstellungen und mehr.
Motto: Under Construction – Zukunft bauen
Die Symbolik passt zum Ort des Geschehens: 15 lokale und internationale Künstler werden bei OPEN SPACES bis Anfang Mai unter dem Titel „Under Construction – Zukunft bauen“ im alten Spinnereigebäude Neues erschaffen. Das Besondere: Besucher können ihnen dabei über die Schulter schauen, quasi live dabei sein.
Überhaupt: Mitmachen, ins Gespräch kommen, Bürger beteiligen, Interaktion – das haben sich die Macher des Kulturprogramms groß auf die Fahnen geschrieben. „Es soll keine fertige Kunst präsentiert werden. Besucher sollen sehen können, wie Dinge entstehen“, so Martin Schmidt vom LWL. „Macher und Menschen zusammenbringen – das ist Regionale in Reinkultur. So soll es sein“, ergänzt Michael Führs von der Regionaleagentur.
Agentura Utopia: „Zukunftsspinnerei“
Im Rahmen von OPEN SPACES etwa bilden die Künstlerin Christa Maria Kirch und der Bildhauer und Architekt Daniel Ogho Idonor aus Nigeria eine Kooperation. Ihre Idee ist, in der alten Spinnerei ein Studio einzurichten mit dem Namen „Agentura Utopia“. Dort wollen sie gemeinsam mit Besuchern Visionen und Utopien entwickeln, wie Menschen in Zukunft in Bocholt leben, wohnen und bauen.
Ungewöhnliche Sinneserfahrungen machen können Besucher beim Projekt „SOUNDSEEING“, einer Klangkunstreihe mit Workshops, Ausstellungen und Konzerten. Bocholts Kulturchefin Jule Wanders verspricht „spannende Erlebnisse. Es werden Regeln aufgebrochen.“
Weitere Höhepunkte des Kulturprogramms sind die Ausstellung „Altes Stroh zu neuem Gold“ mit dem Leitthema Märchen (28. August bis 2. Oktober) und Schulhofkonzerte unter dem Titel „Back Yards“, bei denen Bocholter Schüler gefordert sind. Mit Unterstützung des Hip-Hop-Künstlers UMSE müssen sie Konzerte auf die Beine stellen. Die besten Beiträge werden auf dem großen Abschlusskonzert im September gezeigt.
Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues kündigte zudem ein Open Air-Kino im Innenhof der alten Spinnerei an. Am 12. August wird dort „We want Sex“ gezeigt; ein Film über die Gleichberechtigungsszene der 60-er Jahre. Das gesamte Kulturprogramm in Bocholt ist unter kubaai.de/portfolio/ zu sehen. Die Webseite ist komplett überarbeitet worden.
Bauprojekt „Kubaai“ – Was ist das?
Das „Kubaai“-Areal bildet die Verbindungsspange zwischen der Bocholter Innenstadt und dem Freizeit- und Erholungsschwerpunkt am Aasee. Die Stadt will auf der rund 25 ha großen Brachfläche neue Wohn-, Bildungs-, Kultur- und Dienstleistungsangebote schaffen. Neben der Ansiedlung von klassischen Kultur- und Bildungseinrichtungen wie Musikschule, VHS und Stadtarchiv soll sich die freie Kunst- und Kulturszene entfalten können. Eine repräsentative, funktional nutzbare Podiumsbrücke soll die Aa-Ufer zwischen den Museumsteilen Weberei und Spinnerei verbinden. Der Fluss selbst wird an verschiedenen Stellen aufgewertet.
Millionenprojekt
Bezuschusst wird das Millionenprojekt vom Land NRW im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2016 mit über 10 Mio Euro; es die höchste Fördersumme, die jemals in die Bocholter Stadtentwicklung geflossen ist. Die Stadt Bocholt wird 12,7 Mio Euro investieren. Die Realisierungen der gesamten „Kubaai“-Ideen erstrecken sich über einen geschätzten Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Erste Bausteine des komplexen Bauvorhabens sollen im Zuge der „Regionale“ präsentiert werden.
Internet
www.kubaai.de
www.zukunftsland-verbindet.de
www.regionale2016.de

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