E-Cargo-Bikes Bocholt: „Wie im Papamobil“



Bocholt (PID). Seit April 2016 sind vier E-Cargo-Bikes, elektisch betriebene Lastenräder, auf Bocholts Straßen unterwegs. Es gibt verschiedene Modelle für unterschiedliche Einsatzzwecke. Überall wo sie hinkommen ernten sie staunende Blicke. Der Werbeeffekt sei riesig: „Man kommt sich vor wie im Papamobil“, sagt Stephan Steverding von der Firma Grunewald, „die Leute schauen einen alle an.“
Die wendigen Transporthelfer sind aber nicht nur ein Hingucker, im innerstädti­schen Verkehr und auf Betriebsgeländen sind sie oft flexibler und schneller. Unsicher­heitsfaktoren wie Stau oder Parkplatzsuche entfallen, das macht die Wegezeiten gut kalkulierbar. Für den Radverkehr freigegebene Wege können mit ihnen als Abkürzungen genutzt werden. „Gerade für den Besuch von Kunden in der Innenstadt oder in verkehrs­beruhigten Bereichen ein perfektes Transportmittel“, berichtet Erik Feldmann, der Bring- und Holdienste jeglicher Art anbietet. Er testete das Rose-E-Bike mit Lastenanhänger getestet. „Während des Modellversuchs ‚E-Cargo-Bike Bocholt‘ ist die Fußgängerzone in der Bocholter Innenstadt für gewerblich Anlieferungen mit den E-Cargo-Bikes freigegeben. Das klappt, denn selbstverständlich haben die Fußgänger in diesem Bereich nach wie vor Vorrang“, informiert Umweltreferentin Angela Theurich.
Transportzeiten verkürzen
Von der Öffnung der Fußgängerzone profitiert auch Sandro Panciera, Inhaber von dem Eiscafe Leone. „Die Möglichkeit durch die Innenstadt zu fahren hat die Transporte erleich­tert und unsere Mitarbeiter haben sichtlich viel Spaß beim Fahren der E-Cargos“, so Panciera.
Aber auch der Arbeitsaufwand konnte durch den Einsatz des CityCrusiers gesenkt werden. „Den Transport der Eisbehälter zwischen unseren beiden Standorten konnten wir von vier auf nur eine Stunde verkürzen. Der Krafteinsatz ist, gegenüber dem vorher praktizierten Schieben, wesentlich geringer und wir können mehr Eisbehälter auf einmal befördern. Das ist eine sehr große Hilfe für uns“, berichtet Marlon Malgaresi, Mitarbeiter des Eiscafe Leone. „Der City-Cruiser, auf unserem Marktplatz vor dem Eiscafé, war im Juni ein echter Hingucker“, berichtet Karolina Kowalik, Mitarbeiterin des Bocholter Umweltreferates.
19 Unternehmen machten bisher mit
19 Bocholter Unternehmen haben am Modellversuch teilgenommen und die Lastenräder in ihrer Praxistauglichkeit getestet. In vielen Unternehmen werden Lastenräder das Auto nicht gänzlich ersetzen können, sie könnten aber eine sinnvolle Ergänzung sein.
Manfred Schleuter, Geschäftsführer Energie­speicher Westmünsterland hat seinen Wagen während des Testzeitraumes teilweise komplett stehen lassen. Das Lastenrad kommt bei seiner Kundschaft sehr gut an. „Eine Kundin fragte mich, wie ich denn das ganze Werkzeug auf dem Fahrrad mit bekommen hätte. Daraufhin habe ich Ihr das Lastenrad gezeigt. Sie war begeistert von der Idee“, berichtet Schleuter. Durch die große Akzeptanz bei der Bocholter Kundschaft und die Kostenersparnis, investiert Manfred Schleuter inzwischen selbst in ein Lastenrad für den Dauereinsatz in seinem Betrieb.
Auch ohne Führerschein nutzbar
Weiterer starker Vorteil der elektrisch unterstützten Lastenräder ist, dass damit auch Personal ohne Fahrerlaubnis Transporte übernehmen können. Thomas Schweers, Praxisleiter der Holzwerkstatt der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), bestätigt das: „Der Lastenradtest hat uns gezeigt, dass durchaus Fahrten mit dem Auto vermieden werden können. Vor allem sind so auch die Mitarbeiter ohne einen Führerschein autark.“
„Dass die EWIBO GmbH Interesse daran bekundet hat, nach dem Lastenradtest ebenfalls ein eigenes E-Cargo-Bike anzuschaffen, freut mich“, so Theurich. Sie möchte gerne weitere Bocholter Firmen dazu ermuntern, sich aktuell von den Vorteilen der E-Bikes zu überzeugen.
Bis Ende September selbst testen
Die Test-Aktion läuft noch bis Ende September. Bocholter Unternehmen, die in dieser Zeit noch elektrische Lastenräder kostenfrei testen wollen, können sich direkt an Karolina Kowalik, Tel. 02871 953-391 oder per E-Mail an karolina.kowalik@mail.bocholt.de, wenden. Sie bittet um zeitliche Flexibilität der Interessenten, denn natürlich sind inzwischen nicht mehr alle Termine frei verfügbar.

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