Eine Winterlinde für die fünfte Generation



Bocholt (PID). Sonja Krabbe und Sohn Ulrich Krabbe, Inhaber der Fa. Bernhard Krabbe GmbH & Co. KG, pflanzten jetzt gemeinsam mit Stadtbaurat Ulrich Paßlick und Tiefbauamtsleiter Reinhold Wilke eine Winterlinde. Anlass war der „Tag der Jahresbäume“. Es ist die 28. Baumart, die nun auf dem ökologischen Lehrpfad im Stadtteil Feldmark, dem „Weg der Jahresbäume“, zu sehen ist.
Mit dem Angießen hatte es sich bei dem einsetzenden Regen fast schon erledigt, für’s Foto griffen Sonja Krabbe und Stadtbaurat Paßlick aber zur Gießkanne.
Fünfte Generation
„2014 habe ich noch mit meinem Mann Bernhard, der uns jetzt sicherlich von oben zuschaut, eine Traubeneiche gepflanzt“, sagte Sonja Krabbe, „jetzt haben wir uns, da mein Enkel Jan-Bernd, der die fünfte Generation im Betrieb darstellt, seinen Meister gemacht hat, dazu entschlossen, einen weiteren Baum zu pflanzen.“ Der Enkel selber konnte nicht kommen, da er auf einer Baustelle fest saß.
„Ich kann mich nur bei Ihnen bedanken“, sagte Ulrich Paßlick, „es ist immer schön, wenn wir jemanden finden, der nicht nur einen Baum pflanzt und die Kosten dafür trägt, schön ist es für mich besonders, wenn dort eine persönliche Geschichte dahinter steckt, wie es bei Ihnen der Fall ist.“ Die Pflanzung eines Baumes sei immer positiv besetzt, das habe immer etwas mit Zukunft zu tun und „es ist nicht der einzige Baum, den wir als Stadt pflanzen.“
Weg der Jahresbäume „auf Schloff“
Insgesamt sind es jetzt 28 Jahresbäume, die auf dem Gelände zwischen der Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule und der Böggeringstraße stehen. Tiefbauamtsleiter Reinhold Wilke ging auf die Geschichte des Tages der Jahresbäume ein, seit 1989 werde ein solcher Baum gekührt. 11 Bäume auf dem Weg seien nur durch die anonyme Spende eines Bocholters finanzierbar gewesen, der die Bäume caritativen Vereinigungen und Gruppierungen in Bocholt zur Verfügung stellte.“Wir sind da jetzt ‚auf Schloff‘ wie der Bocholter zu sagen pflegt“, betonte Wilke, „und können die Jahresbäume lückenlos hier präsentieren. Von den 28 Bäumen sei schon mal der eine oder andere ausgewechselt worden, auch der Jahrtausendbaum, der Ginko stehe schon hier, „da sind wir vollzählig.“ Insgesamt sei die Aktion ein Selbstläufer, „wir haben mehr Anfragen, als wir bedienen können“, sagte Paßlick, „in diesem Jahr war Frau Krabbe die schnellste und hat den Zuschlag bekommen.“
Geschichtsträchtiger Baum
„Linden werden grundsätzlich bis zu 100 Jahre alt“, erläuterte Wilke weiter, „es gibt aber auch Exemplare von Gerichtslinden, die auf 1000 Jahre geschäftzt werden, das ist schon ein geschichtsträchtiger Baum.“ Und auch für die Bienen sei der Baum gut, Lindenhonig sei ein sehr guter Honig. Ansonsten ist das Holz eher weich und lässt sich gut bearbeiten, „für Instrumente aber auch für Klumpen ist es gut geeignet“, sagte Wilke, „aber diese Linde wird nicht angetastet, sie soll ja richtig alt werden.“
Kontakt „Weg der Jahresbäume“
Wer Interesse am Thema hat, kann sich unter Tel. 02871 953-493 beim städtischen Geschäftsbereich Stadtgrün informieren.

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