ESB: Feuchttücher gehören nicht in die Toilette



Bocholt (PID). Feuchttücher gehören nicht in die Toilette, weil sie Kanäle und Pumpstationen verstopfen. Auch dann, wenn Hersteller etwas anderes auf die Verpackung schreiben. Darauf weist jetzt der Entsorgungs- und Servicebetrieb (ESB) hin.
„In den vergangenen Wochen müssen die ESB-Mitarbeiter immer häufiger ausrücken, um das Kanalsystem und die Pumpstationen von sogenannten „Verzopfungen“ zu befreien“, berichtet Claudia Müller, beim ESB für den Bereich Kanalunterhaltung zuständig. Die dicken „Zöpfe“ bestehen aus Feuchttüchern und Hygieneartikeln, die sich fest miteinander verbinden und verflechten. Sie blockieren das Kanalsystem, was im schlimmsten Fall zu Rückstau bis in die Hausanschlussleitungen führen kann, sprich: Toilettenwasser fließt nicht mehr ab oder kommt wieder hoch.
Nur Toilettenpapier in die Toilette
Feuchttücher finden sich in vielen Haushalten als feuchtes Toilettenpapier, Kosmetiktüchern, Babyfeuchttüchern und Öltüchern. Auf manchen Packungen steht sogar, dass sie „für die Toilette geeignet“ seien. Müller sieht das ganz anders und sagt: „Nur Toilettenpapier ist für die Toilette geeignet! Feuchttücher sind aus sehr reißfesten Fasern, die sich nicht im Wasser auflösen und feste Verbindungen eingehen. In der Toilette haben sie daher nichts verloren. Sie gehören in den Restmüll.“
Klo ist kein Müllschlucker
Neben Feuchttüchern verursachen weitere Abfälle Probleme in der Kanalisation. Oft wird das WC zum Müllschlucker für Speisereste, Frittierfette, Chemikalien und Medikamente. Die Probleme, die dadurch entstehen, sind vielfältig:

Speisereste verstopfen die Anschlüsse und führen zu Geruchsbelästigungen. Für Ratten deckt man reichlich den Tisch und lockt sie an. Daher: Essensreste gehören, in Zeitungspapier verpackt, in die Biotonne.
Frittierfett und Speiseöl härten in den Leitungen aus oder lagern sich an. Der Durchmesser der Rohre wird immer enger und irgendwann geht nichts mehr durch. Daher: Speiseöle und –fette können am Wertstoffhof abgegeben werden.
Medikamente, Chemikalien, Farben, Gifte haben in der Toilette nichts zu suchen. Diese Schadstoffe verschlechtern die Reinigungsleistung der Kläranlage. Daher: Problemabfälle sollten am Wertstoffhof abgegeben werden.
Katzenstreu und Kleintierstreu verklumpt wie Zement in den Rohrleitungen oder quillt auf. Diese festen Verbindungen müssen von Fachfirmen beseitigt werden. Daher: Katzenstreu gehört in die Restmülltonne.

Verstopfte Kanäle kosten Geld des Gebührenzahlers
Die Beseitigungen von „Verzopfungen“ und anderen Ablagerungen ist stets mit hohem personellem Aufwand verbunden, was zu hohen Kosten führt. Kosten, die zuletzt von den Gebührenzahlern getragen werden müssen. Durch eine sachgerechte Entsorgung seien diese Kosten vermeidbar, so Müller. Fragen beantwortet Claudia Müller unter Tel. 02871/24 63 47.

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