Hunde aus illegalem Welpenhandel in Gronau fortgenommen



Kreis Borken. Bereits im Frühjahr und nun erneut hat das Veterinäramt des Kreises Borken mit Unterstützung der Polizei in Gronau bei dubiosen Hundehändlern illegal gehandelte Hundewelpen sichergestellt. Sechs erheblich vernachlässigte Welpen wurden von den Amtstierärzten aus einer nicht tierschutzgerechten Haltung fortgenommen. In diesem Zusammenhang warnt das Veterinäramt vor unsersiösen Händlern: Beim Hundekauf sind nur seriöse Züchter oder das Tierheim die richtige Anlaufstelle.
Bei dem aktuellen Fall in Gronau war einer Frau ein Welpe über das Internet verkauft worden. Die Übergabe fand auf einem Parkplatz statt. Kurz nach dem Kauf erkrankte der kleine Hund. Die Tierärztin diagnostizierte eine Parvovirus-Infektion. Trotz Behandlung starb der Welpe. Die Frau entdeckte eine ähnliche Anzeige im Internet und zog das Veterinäramt sowie die Polizei hinzu. Der Händler brachte einen Welpen zum Treffpunkt mit. Da die Amtstierärzte eine tierschutzwidrige Haltung und eine Vernachlässigung der Welpen vermuteten, nahmen sie die Haltung in Augenschein. Dort waren fünf weitere Welpen untergebracht, die zum einen noch deutlich zu jung waren (ca. fünf Wochen), um von der Mutter getrennt zu sein oder sogar verkauft zu werden. Zum anderen wurden sie nicht tierschutzgemäß gehalten und versorgt. Die Welpen wurden vom Veterinäramt beschlagnahmt, tierärztlich behandelt und artgerecht untergebracht.
Die Bekämpfung des illegalen „Welpenhandel“ ist dem Veterinäramt ein wichtiges Anliegen. „Die Mutterhündinnen werden dabei von solchen Händlern sehr schlecht gehalten und als Gebärmaschinen missbraucht“, erläutert Dr. Manfred Ulrich vom Kreisveterinäramt. Auch würden die Welpen wie im jetzigen Fall in Gronau viel zu früh von der Mutter getrennt, sie seien meist nicht geimpft und oft schwerkrank. „Sie leiden unter oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten wie Parvovirose oder Staupe und sind voller Parasiten“, schildert der Veterinär die Erfahrungen mit illegalem Welpenhandel. Auch Tierärzte könnten den Hundebabys kaum noch helfen. Sehr häufig würden die Welpen trotz intensivster tierärztlicher Behandlung sterben. Die Tierarztkosten beliefen sich dabei schließlich auf ein Vielfaches des Welpenpreises. Als Folge der zu frühen Trennung von der Mutter und der schlechten Haltungsbedingungen könnten außerdem später schwerwiegende Verhaltensstörungen bei den Hunden auftreten.
Die Amtstierärzte appellieren daher: „Kaufen Sie keine Hundewelpen oder Hunde über das Internet, auf der Straße, an einer Haustür, auf einem Parkplatz oder aus Autos und LKW heraus. Der Kauf eines solchen Welpen unterstützt das System des vermutlich mafiösen Hundehandels und verursacht erhebliches Leid bei vielen Mutterhündinnen und Welpen.“ Im Falle eines beabsichtigten Hundekaufs hilft vielmehr Geduld. Seriöse Züchter und Tierheime liefern zwar nicht sofort den gewünschten Hund, dafür aber gesunde Tiere, die tierschutzgerecht gehalten und versorgt wurden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert