Internationaler Kongress im kult Westmünsterland in Vreden war ein voller Erfolg



Kreis Borken / Vreden. Wie werden historische Zusammenhänge verständlich? Welche Chancen bieten LARP (Live-Rollenspiele) und Reenactment (möglichst authentische Nachstellung historischer Ereignisse), um längst Vergangenes lebendig erfahrbar zu machen? Sind diese Methoden überhaupt geeignet für eine seriöse und authentische Geschichtsvermittlung? Warum ist Geschichte für Fachleute etwas anderes als für Laien? Und lassen sich bei „Rollenspielen“ Hobby und Wissenschaft verbinden? Zu all diesen Fragen hat das kult – Kultur und lebendige Tradition Westmünsterland in Vreden, gemeinsam mit der Stichting Grolle Vrij aus Groenlo einen Internationalen historischen Kongress mit dem Titel „Geschichtserlebnis – seriös, authentisch, forschungsrelevant“ im neu entstandenen Kulturzentrum kult in Vreden ausgerichtet. Denn: Die eigene Geschichte zu kennen, zu verstehen und zu deuten, trägt zur Ausbildung der persönlichen Identität bei.
Renommierte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in beiden Ländern steuerten mit ihren Fachbeiträgen Input und Erfahrungen bei. Dabei prallten auch schon mal Positionen und Standpunkte aufeinander. Gemeinsam mit den mehr als 70 Besucherinnen und Besuchern, die aus ganz Deutschland und den Niederlanden für den Kongress angereist waren, wurde eifrig argumentiert und kontrovers diskutiert. Das Feedback der Tagungsteilnehmer war durchweg positiv: „Wir haben gesehen, wie vielschichtig das Feld ist und haben in unseren lebhaften Diskussionen auch erlebt, dass es für viele Positionen gute Argumente gibt. Ich glaube, wir haben dadurch einen guten Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, wie man Geschichte gelungen vermitteln und wie dabei der Spagat zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und Lebendigkeit gelingen kann“, fasste Corinna Endlich, Leiterin des kult, in ihren Schlussworten zusammen und schloss einen Dank an die Referentinnen und Referenten, aber auch an die Besucherinnen und Besucher an. Denn: Nur durch die aktive Teilnahme an den Diskussionen konnte die Tagung zu einem Erfolg werden.
Der Kongress setzte eine Kooperation fort, die zwischen der Stichting Grolle Vrijs und dem Kreis Borken bereits 2016 eine gemeinsame Tagung ermöglicht hat. Im vergangenen Jahr ging es dabei in der Calixuskerk in Groenlo um die historische Perspektive der Schlacht um Groenlo 1627. Ende des Jahres soll eine Publikation mit den Beiträgen der Referentinnen und Referenten beider Tagungen veröffentlicht werden. Damit können die Positionen und Ergebnisse der Tagungen auch für die Zukunft und den weiteren Diskurs zur Verfügung stehen.
Die Tagung wurde gefördert von der Euregio, dem Interreg Deutschland – Nederland, der Gemeente Oost Gelre und der Streekgild.nl. In diesem Jahr wurde diese Veranstaltung zudem im Wettbewerb zur Europawoche 2017 „60 Jahre Römische Verträge“ mit 2.000 Euro prämiert.

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