Kreis Borken fördert medienpädagogisches DRK-Projekt „Krake“ in Isselburg – Modellvorhaben für andere Kommunen



Kreis Borken/Isselburg. Einstimig hat der Jugendhilfeausschuss des Kreises Borken unter Leitung der Vorsitzenden Christel Wegmann (Rhede) in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, mit 8.000 Euro das vom DRK-Kreisverband Borken getragene medienpädagogische Projekt „Krake“ in Isselburg zu fördern. Dieses Projekt habe Modellcharakter für den ländlichen Raum, hieß es. Es biete zudem die Gelegenheit, Erfahrungen und Erkenntnisse für die mobile Jugendarbeit in anderen Kommunen sowie für den Jugendmedienschutz und die Medienerziehung ganz allgemein zu sammeln.
In den Ortsteilen Anholt, Heelden, Herzebocholt, Isselburg, Vehlingen und Werth wird künftig unter dem Stichwort „aufsuchende Jugendarbeit“ ein speziell hergerichtetes Fahrzeug namens „Krake“ als fahrbarer Jugendtreff unterwegs sein. Die pädagogischen Fachkräfte wollen so Kinder und Jugendliche erreichen, die sonst nicht oder kaum am öffentlichen Leben teilnehmen, und ihnen dann vor allem einen verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien vermitteln. Die Einsatzzeiten des Fahrzeugs richten sich nach dem Bedarf vor Ort und werden erforderlichenfalls auch flexibel gehandhabt. Der jeweilige aktuelle Standort von „Krake“ wird über soziale Netzwerke wie Twitter, WhatsApp und Instagram mitgeteilt. Über diese Kanäle haben Kinder und Jugendliche im Gegenzug auch Gelegenheit, Wünsche für Haltestationen zu äußern.
Zum Hintergrund:
Seit Mitte 2015 gibt es in Isselburg bereits „aufsuchende Jugendarbeit“, die über die Stadt und die „Heinz-Trox-Stiftung“ sowie aus dem Kinder- und Jugendförderplan des Kreises finanziert wird. Die dabei gemachten Erfahrungen zeigen aber, dass die klassische aufsuchende Arbeit allein den heutigen Lebensumständen der Kinder und Jugendlichen nicht mehr gerecht wird. So wird es zunehmend schwieriger, diese Zielgruppe für das bisherige Angebot zu begeistern und feste neue Kontakte zu knüpfen. Häufig sind auch nur noch einzelne Jungen oder Mädchen anzutreffen. Diese berichten dann , dass ihre Freunde immer seltener „das Haus verlassen“, weil es an ihren bisherigen Treffpunkten keinen Internetzugang gebe. Hinzu kommt, dass sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene eine moderne Computerausstattung wünschen. Falls zuhause überhaupt PCs vorhanden sind, fehlt es ihnen nicht selten an Unterstützung etwa beim Schreiben von Bewerbungen oder Internet-Recherchen für die Schule. Außerdem greift die „Medialisierung des Alltagslebens“ immer weiter um sich – damit verbunden auch die Gefahren und Risiken beispielsweise exzessiven Konsums bis hin zur Medienabhängigkeit. Nicht wenige Jugendliche flüchten sich bei Videospielen geradezu in virtuelle Parallelwelten. Mithilfe des Projektes „Krake“ soll nun deutlich gemacht werden, wie sich Medien und Internet sinnvoll und dosiert einsetzen lassen, so dass ein verantwortungsvoller und sicherer Umgang damit möglich wird. Die Förderung von Medienkompetenz und die Arbeit mit digitalen Medien und moderner Technik in mobiler Form gab es bislang nicht im Bezirk des Kreisjugendamtes Borken.
Hinweis an die Redaktionen:
Sie sind herzlich eingeladen, weitergehend über das Projekt „Krake“ zu berichten. Bei Interesse setzen Sie sich bitte unmittelbar mit Ute Isferding vom Kreisjugendamt (Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendförderung, Telefon: 02861/82-2352, E-Mail: u.isferding@kreis-borken.de) und mit Ramkumar Kisoensingh vom DRK-Kreisverband (Telefon: 02861/8029-637, Mobil: 01761/8029346, E-Mail: r.kisoensingh(at)drkborken.de) in Verbindung.
Ein weiterer Hinweis: Die Beschaffung und Ausrüstung des Fahrzeugs steht noch aus. Zunächst war die Finanzierung zu regeln.

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