Kultur: Recycling-Boote, Spießgeigen und Gewänder der Vergangenheit



Bocholt (PID). Am Sonntag, 3. Juli, präsentierten über 30 Jugendliche die Ergebnisse ihrer „Kulturrucksack“-Workshops am Bocholter Aasee. Aus Recyclingmaterialien gefertigten Boote wurden zu Wasser gelassen, auf selbstgebauten Spießgeigen erklang ein Minikonzert und selbstgenähte Gewänder der Vergangenheit wurden vorgeführt.
Geigen aus Zigarrenkisten und Pferdehaar
In den letzten Wochen wurde in drei verschiedenen Workshops im Rahmen des Bocholter „Kulturrucksacks“ fleißig gewerkelt. Begonnen hatte der erste Workshop bereits im Mai. Da hatten Musikschullehrkraft Priska Strümpfel und Geigenbauer Volker Bley aus Dortmund gemeinsam mit den Jugendlichen sogenannte Spießgeigen gebaut. Spießgeigen sind Urformen der heutigen Streichinstrumente, gebaut aus Zigarrenkisten, Besenstielen, Bambusstäben, Pferdehaaren, Farbe und viel Phantasie.
Die Jugendlichen zeigten nicht nur ihre kreativ gestalteten Instrumente, sie gaben auch gleich eine Kostprobe, wie man darauf spielt. Dafür hatten die jungen Musiker in den letzten Wochen fleißig das Lied „Fing mir eine Mücke heut“ einstudiert und stolz auf der Aaseewiese allen Jugendlichen und Eltern präsentiert.
Boote und Surfbretter aus Styropor und Pappmaschee
Ebenfalls aus Recyclingmaterialien hatte Bocholts Künstler Marco Büning in den letzten Wochen gemeinsam mit dem Jugendheim Ewaldi und der Bocholter Gesamtschule bunte Boote gebaut. Aus Styroporplatten, Pappmaschee und speziellen Lacken und Farben entstanden kleine bunte Boote. Leider hatten einige Boote die Trocknungsphase nicht unbeschadet überstanden, so dass kurzerhand aus einem Teil der Boote bunte Surfbretter gefertigt wurden, erklärte Marco Büning. „Ursprünglich wollten wir in den Booten den Aasee überqueren, wegen des unbeständigen Wetters und der starken Strömungen im Aasee hat das aber leider nicht geklappt.“
Dennoch durften die Kinder ihre Werke zu Wasser lassen und auf Schwimmfähigkeit testen. „Mit Erfolg“, freute sich Büning. „Die Jugendlichen haben riesigen Spaß auf ihren selbstgebauten Kunstwerken.“ Begleitet wurde die Aktion von freiwilligen Helfern des DLRG. Auch wenn die Boote dem Wasser problemlos stand hielten, ginge Sicherheit bei solchen Aktionen natürlich vor, so Büning.
Selbstgenähte Kostüme
Aus dem Workshop „Gewänder der Vergangenheit“ wurden schließlich die von Jugendlichen selbstgenähten Kostüme vorgeführt. Stolz zeigten die Jugendlichen, was sie in den letzten Wochen bei Workshopleiterin Jutta Knapp an der Nähmaschine gefertigt hatten.
Die Workshopergebnisse werden nochmal beim großen „Culture voll fett“-Festival am 18. September 2016 am Textilwerk in Bocholt gezeigt. „Bis dahin gibts aber noch viele weitere „Kulturrucksack“-Angebote“, sagte Bocholts Musikschulleiterin Claudia Borgers.
Projekt „Kulturrucksack“ im Internet
Informationen gibt es unter www.kulturrucksack.nrw.de oder per Mail an kulturrucksack@mail.bocholt.de. Gefördert wird der „Kulturrucksack“ vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein Westfalen.

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