Maler und Lackierer am Berufskolleg für Technik Ahaus



Kreis Borken / Ahaus. Wenn sie auf einer Baustelle fertig sind – dann haben ihre Auftraggeber meistens ein Strahlen in den Augen: „Der Vorher-Nachher-Vergleich ist bei uns besonders auffällig – wir verschönern das Zuhause der Leute“, sagt Stefanie Petter. Die 23-Jährige aus Ahaus-Wüllen ist im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Malerin und Lackiererin. „Das Schöne ist, dass man bei uns extrem sieht, was wir geschafft haben.“ Und dabei haben sie längst nicht nur Farbeimer und Pinsel oder Tapettenrollen und Kleister dabei – auch mit Dämmen, Bodenbelägen und Fassaden müssen sich die Handwerkerinnen und Handwerker später auskennen. „Unser Beruf ist unheimlich vielseitig.“
Mitschülerin Julia van der Beck aus Vreden nur zustimmen: „Ich finde es gut, so kreativ zu arbeiten und gestalten zu können“, sagt die 21-Jährige. Das ist es, was die meisten Leute dazu bewegt, den Beruf zu ergreifen, wissen Bildungsgangleiter Alfred Peters und Ulrich Kipp, Schulleiter des Berufskollegs für Technik Ahaus. Dort lernen die angehenden Maler und Lackierer das theoretische Wissen für ihr praktisches Arbeiten. Und eines sei ganz wichtig, sagt Peters: „Ein bisschen Gespür für Gestaltung und Farben muss man mitbringen – das kann man nicht üben“, sagt der Lehrer.
Ob man das hat, lässt sich zum Beispiel bei einem Praktikum feststellen – das sei auch ein guter Weg, um eine Ausbildungsstelle zu bekommen. „Wenn man in einen Betrieb hineinschnuppert und da motiviert bei der Sache ist, dann hat man gute Chancen“, sagt Julia van der Beck. Ein Männerberuf ist dieses Handwerk längst nicht mehr – die Azubis sind etwa zur Hälfte Frauen. Generell gebe es viele Aubildungsstellen für Maler und Lackierer und auch die Berufsaussichten seien gut, sagt Schulleiter Kipp. „Die Chancen, im Handwerk Fuß zu fassen, sind als Maler und Lackierer sehr groß. In der Branche ist vieles in Bewegung und es sind Fachleute gefragt.“
Aber auch schon als Lehrling könne er sehr eigenständig arbeiten, hebt Dennis Weil hervor. Der 19-jährige Ahauser ist ebenfalls im dritten Lehrjahr. Was man für den Beruf neben dem Gespür für Farbe mitbringen sollte? Freude am Umgang mit Menschen, sagen die Azubis. „Schon in der Ausbildung haben wir viel Kontakt zu Kunden und beraten sie“, sagt Stefanie Petter. Und man sollte keine Höhenangst haben, um auf Leitern und Gerüsten arbeiten zu können. Auch Mathematik gehört dazu, wenn es um Flächen und benötigtes Material geht. Auf dem Stundenplan in der Berufsschule, die im ersten Lehrjahr zwei Mal pro Woche und mit drei bis vier Wochen Blockunterricht stattfindet, danach immer einmal pro Woche, stehen neben Gestaltung vor allem technische Inhalte – saubere Kanten und Linien, Farbtechnik und –verläufe, Umgang mit Untergründen wie Holz, Stein und Metall. In der BBS findet zudem für zwei Wochen pro Jahre der praktische Unterricht, die sogenannte Überbetriebliche Ausbildung, statt. „Und manche denken, unser Beruf ist einseitig – aber es gehört vieles dazu, man hat viel Abwechslung, sieht viel und kommt viel herum“, hebt Pascal Domnik aus Gronau hervor.
Berufsorientierungsmesse BOMAH am 10. und 11. Oktober in Ahaus
– Allgemeine Informationen –
Zum 21. Mal laden die drei kreiseigenen Berufskollegs in Ahaus zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ein. Auf deren Gelände am Lönsweg in Ahaus finden Schülerinnen und Schüler am Dienstag, 10., und Mittwoch, 11. Oktober, Orientierung bei der Frage, wie es nach dem Schulabschluss weitergehen soll – ob Studium, Beruf oder eine schulische Ausbildung. Geöffnet ist die BOMAH am Dienstag, 10. Oktober, von 17 bis 20 Uhr und am Mittwoch, 11. Oktober, von 8 bis 13 Uhr.
Rund 70 Aussteller sind in diesem Jahr wieder dabei: Unternehmen, Innungen, Hochschulen, Kammern, Behörden und Institutionen aus der Region präsentieren sich. Über 100 Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten werden bei der BOMAH vorgestellt. „Wir bilden das ganze Spektrum der beruflichen Perspektiven im Westmünsterland ab“, erläutert Michaele Grote, Leiterin des Lise-Meitner-Berufskollegs. Sie organisiert die Messe gemeinsam mit ihren Kollegen vom Berufskolleg für Technik und dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung. Die Veranstalter rechnen an den beiden Tagen mit 4.000 Jugendlichen sowie vielen Eltern und anderen Interessierten. „Wir sind seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein beim Übergang von Schule zum Beruf“, sagt Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung. Die Schirrmherrschaft über die BOMAH hat Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen.
Insbesondere die Öffnungszeit am Abend nutzen viele, um sich intensiv zu informieren. „Das hat sich in den vergangenen Jahren wirklich bewährt und wird hervorragend angenommen“, sagt Ulrich Kipp. „Der Abend wird für intensivere Gespräche genutzt.“ Vor allem für Jugendliche aus der gymnasialen Oberstufe und berufstätige Eltern bietet sich diese Öffnungszeit an.
Die „BOMAH“-App zur Messe gibt es auch in diesem Jahr. Damit können Besucherinnen und Besucher übers Handy Lagepläne abrufen und gezielt nach Firmen, Berufen und Angeboten suchen. Die App liefert dann auch „offline“ Orietierung auf dem Gelände und dabei, Stände und Aussteller zu finden. Rechtzeitig vor der Messe kann die „BOMAH“-App über die Internetseiten der Berufskollegs, die Seite www.bomah.de und mithilfe des QR-Codes auf dem Flyer heruntergeladen werden.
Der Eintritt zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert