„Mein Ordner“ hilft geflüchteten Menschen in Borken



Kreis Borken / Borken. Für Menschen, die zum Beispiel als Flüchtlinge neu nach Deutschland gekommen sind, ist es eine große Herausforderung, die Strukturen hier zu durchschauen – vom Jobcenter über die Ausländerbehörde bis zu den Sprachkursanbietern. Hier setzt nun „Mein Ordner“ an: Gemeinsam haben das „Jobcenter im Kreis Borken“ und das örtliche Jobcenter der Stadt Borken mit Unterstützung des IQ-Netzwerks NRW einen Ordner entwickelt, der geflüchteten Menschen im SGB-II-Bezug einen besseren Überblick und gute Orientierung ermöglichen soll. Finanziell wurde das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. Die ersten Ordner werden nun in den Jobcentern an die Nutzerinnen und Nutzer verteilt.
Vorbild für „Mein Ordner“ war ein ähnliches Projekt in Sachsen, erläutert Stephanie Vornholt vom „Jobcenter im Kreis Borken“. Als Pilotkommune wurde dann die Stadt Borken ausgewählt: Der Ordner wurde speziell auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge im Stadtgebiet abgestimmt. Er soll auf der einen Seite einen Überblick über die in der Kreisstadt wichtigen Institutionen, Behörden und Anlaufstellen schaffen. Auf der anderen Seite ist der Ordner eine Hilfe für die Institutionen und Behörden, denn darin sind alle Unterlagen, die zur Arbeit mit den Kunden benötigt werden, geordnet und übersichtlich zusammengeführt.
So finden sich in dem Ordner Registerblätter zu den Themen Aufenthalt, Geld, Wohnen, Deutsch (Sprache), Kinder und Familie, Arbeit und Ausbildung, Gesundheit, Beratung und Hilfe, Freizeit sowie für weitere Dokumente. In den einzelnen Registerblättern ist als Tipp angegeben, welche Unterlagen hier abgeheftet werden sollten. Auch gibt es QR-Codes, damit den Nutzerinnen und Nutzern immer wieder aktuelle Informationen zur Verfügung stehen. Zudem gibt es ein Vorblatt „Ankommen in Borken“. Dort können persönliche Daten eingetragen werden. Sie enthält auch eine Karte vom Stadtgebiet Borken mit den wichtigsten Anlaufstellen darauf. Darüber hinaus informiert ein Einleger über die Angebote de IQ Netzwerks NRW. Ein Taschenlocher gehört auch zur Ausstattung, damit die Unterlagen direkt gelocht und eingeheftet werden können.
Zum Auftakt gibt es „Mein Ordner“ erstmal mit einer Auflage von 250 Ordnern in Borken. „In Zukunft sollen aber weitere örtliche Jobcenter die Möglichkeit bekommen, ein solches Projekt gemeinsam mit dem Jobcenter im Kreis Borken umzusetzen – dann speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Kommune abgestimmt“, kündigt Susanne Lökes, stellvetretende Leiterin des „Jobcenters im Kreis Borken“, an.

Foto: Stefanie Vornholt (Jobcenter im Kreis Borken; v. li.), Stefan Deitmer und Mira Renners (beide Jobcenter der Stadt Borken) und Susanne Lökes (Jobcenter im Kreis Borken) stellen die neuen Ordner vor.

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