Melanchthonschule: Stadt sperrt vorsorglich weitere Klassenräume / Unterricht wird in anderen Klassenräumen fortgeführt



Aufgrund von Schadstoffbelastungen sperrt die Stadtverwaltung jetzt vorsorglich weitere Klassenräume der Melanchthonschule Bocholt. Die betroffenen Klassen weichen auf andere Zimmer aus, der Unterricht wird geordnet fortgeführt.
Bereits im April 2016 wurden drei Klassenräume und zwei Nebenräume der Schule vorsorglich gesperrt. Ein Fachgutachter führte im Juli 2017 eine Kontrolluntersuchung durch. Aufgrund dieser Untersuchung werden jetzt insgesamt 13 Räume gesperrt, zwölf Räume bleiben nutzbar. In letzteren Räumen wird der Unterricht fortgeführt.
Die Entscheidung trafen die städtische Gebäudewirtschaft, der Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Kreises Borken am Freitagnachmittag. Zwar seien laut Fachgutachter die betroffenen Räume weiterhin nutzbar, da die Schadstoffbelastungen gering seien, gleichwohl nehme die Stadt die Sorgen der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer ernst.
Weitere Kontrolluntersuchung im Herbst
Im Herbst 2017 wird erneut eine Kontrolluntersuchung durchgeführt. Ergebnisse dieser Untersuchung werden Mitte November erwartet. Sollten dann in weiteren Räumen erhöhte Schadstoffwerte gemessen werden, werden auch diese Räume vorsorglich gesperrt. „Wir werden in jedem Fall einen geordneten Unterricht sicherstellen“, so Stadtkämmerer und Gebäudedezernent Ludger Triphaus.
Hintergrund
Das über 100 Jahre alte Gebäude der ehemaligen Fildekenschule am Mühlenweg 35 wird heute von der im kommenden Jahr auslaufenden Melanchthon-Hauptschule genutzt. Ab Sommer werden in der Melanchthonschule zwei Klassen unterrichtet.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Böden des Schulgebäudes mehrfach saniert. U.a. wurde teerhaltiger Parkettkleber verwendet, der heute als gesundheitsbedenklich eingestuft wird, weil unter bestimmten Bedingungen giftige Dämpfe austreten können.
Die Stadt hat Ende 2015, Mitte 2016 und Mitte 2017 Fachgutachten erstellen lassen. Danach wurden in einigen Räumen die Richtwerte des Umweltbundesamtes leicht überschritten – allerdings keine gesundheitskritischen Grenzwerte. Durch Lüften, Wischen und regelmäßige Messungen könnten die Klassenräume weiterhin genutzt werden. Mittelfristig wird eine Sanierung der Räume empfohlen.

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