Planer wollen aus dem Rathaus ein „Leuchtturmprojekt“ machen



 

Neue, großzügige Lichthöfe sorgen unter anderem für ein optimale Wärmenutzung. Der Ratsaal zieht in den verklinkerten Anbau links und das Bürgerbüro ins Erdgeschoss um. Alle Arbeitsplätze werden neu strukturiert. Und dank Doppelfassade und eine kybernetischen Prinzip spart die Stadt jede Menge Heizkosten. So zumindest stellen sich die Experten der Paul Böhm Planungsgesellschaft mbH das grundrenovierte Rathaus vor. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie legten sie jetzt der Stadtverordnetenversammlung vor.

37,6 Millionen Euro soll die Kernsanierung kosten – dank „relative spartanischer Vorgehensweise“, wie Geschäftsführer Johannes Beeh betonte. Dass das rund 9 Millionen Euro mehr seien als ursprünglich geplant, liege daran, dass nun auch noch der Ratssaal und das Kulturzentrum erneuert werden sollen. Und ein Neubau würde schließlich rund 45 Millionen Euro kosten und damit deutlich teurer, hieß es. „Und dann weiß man immer noch nicht, was man mit dem alten Gebäude machen soll“, so Beeh.

Das meiste Geld soll in eine rund 19 Millionen teuere Grundsanierung fließen. Fast 6 Millionen haben die Architekten zudem für eine völlig neuartige Kybernetik eingeplant. Dabei wird die durch Sonneneinstrahlung natürliche  aufgeheizte Luft gezielt durch das Gebäude gesteuert. Das spart Heizkosten. „Das könnte hier ein Leuchtturmprojekt“ werden, hieß es.

Hinderlich ist vielfach, dass das Rathaus seit einigen Monaten unter Denkmalschutz steht. Eine Sache, die offensichtlich auch dem Architekten Professor Dr. Gottfried Böhm nicht passt, wie sein Sohn Paul Böhm erklärte. „Meinem Vater war eigentlich immer zuwider, wenn ein Status quo geschaffen wird, der nicht funktionstüchtig ist“, so der Planer. Auf der anderen Seite verwies er aber auch auf auf die „hochwertige Architektur, die national und Internat anerkannt ist und bewundert wird.“ Deshalb sei sie auch erhaltenswert.

Indes wunderten sich einige Ratsmitglieder, dass nicht an eine Aufstockung des Gebäudes gedacht worden sei. Herbert Panofen (CDU) stellte ein entsprechende Anfrage, Hintergrund: Die Stadt lagert momentan aus Platzmangel viele Ämter in die Arkaden oder in andere Gebäude aus. Wenn man diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückholen könnte, sei wenigstens noch mehr Geld zu sparen, so auch SPD-Ratsmitglied Stefan Schmeink.

Ein Aufstockung sei denkbar aber nicht Gegenstand der Studie gewesen, erkläre Paul Böhm. Darum soll jetzt die Verwaltung weitere Pläne ausarbeiten und Vorschläge machen, ehe weiter über die Rathaussanierung diskutiert wird.

Die komplette Studie der Paul Böhm Planungsgesellschaft mbH können sie bei uns downloaden

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