slider-Bürgermeister sendet Grüße zum neuen Jahr in alle Welt



Bocholt (EUBOH). Es ist alte Tradition, dass Bürgermeister Peter Nebelo zum Jahreswechsel den ehemaligen Mitbürgern jüdischen Glaubens Grüße aus Bocholt sendet. In diesem Jahr erhalten zwölf frühere Bocholter und ihre Angehörigen Post mit Neuigkeiten aus ihrer alten Heimat. Sieben Briefe gehen in die USA, drei werden nach Argentinien, einer nach Chile und einer wird innerhalb Deutschlands versandt.
In jedem Jahr reduziert sich die Zahl der ehemaligen Bocholter, im vergangenen Jahr waren es noch 13, die Post erhielten. Bekannt ist auch, dass einige Briefe von den Nachfahren gelesen werden, die sich für die Heimat ihrer Eltern interessieren.
Besuch der Familie Warschawski-Nußbaum
Zu diesen Nachfahren zählt Rosemary Warschawski, Tochter von Prof. Dr. Kurt Nußbaum. Sie und ihr Mann Dr. Peter Warschawski waren mit drei Kindern und deren Partnern sowie sieben Enkelkindern im Sommer zu Gast in Bocholt. Ein Stadtrundgang mit Besuch des Standortes der ehemaligen Synagoge, wo Leo Nußbaum gewirkt hat, den Stolpersteinen in der Innenstadt sowie der Abteilung im Stadtmuseum „Die Zeit des Nationalsozialismus“ bildete den Auftakt zu einer Reise in die Vergangenheit. Fortgesetzt wurde sie durch den Besuch des St. Georg-Gymnasiums. Dort ging Kurt Nußbaum zur Schule. Danach folgt eine Stadtrundfahrt u.a. zum Stadtwald, zum jüdischen Friedhof und zur Leo-Nußbaum-Straße. Auch der Besuch der Synagoge gehörte dazu. Für die jungen Mitglieder der Familie organisierte das Europabüro Bocholt einen Aufenthalt im Inselbad BAHIA und eine Besichtigung des Schlosses Anholt.
NRW-Sonderpreis für „Grenzhoppers“
Nebelo berichtet in seinem Brief zum Jahreswechsel auch über Neuigkeiten aus Bocholt. So konnte der Bürgermeister gemeinsam mit seinen niederländischen Amtskollegen am 9. November 2017 einen NRW-Sonderpreis für das grenzüberschreitend tätige Netzwerk „Grenzhoppers“ entgegennehmen. Zu diesem Netzwerk gehören die deutschen Städte Ahaus, Borken, Isselburg, Rhede, Südlohn, Vreden und Bocholt. Auf der niederländischen Seite zählen die Kommunen Aalten, Berkelland, Oost Gelre, Oude Ijsselstreek und Winterswijk dazu.
„TeamWork – ZusammenArbeit“ von jungen Menschen
Der Bürgermeister berichtet in seinem Schreiben auch über andere internationale Aktivitäten der Stadt Bocholt. Als besonderes Beispiel für die Zusammenarbeit mit den Partnerstädten und den niederländischen Nachbargemeinden wurde im Sommer eine Fotoausstellung mit dem Titel „TeamWork – ZusammenArbeit“ eröffnet. 45 Jugendliche aus acht Partnerstädten haben Menschen in ihrer Heimat in 12 Basisberufen fotografiert. Entstanden sind eindrucksvolle Portraits, die Menschen in ihrer typischen Arbeitsumgebung in Bocholt (D), Akmene (LT), Aurillac und Arpajon-sur-Cère (F), Bocholt (B), Rossendale (GB), Wuxi (VR China) und Aalten (NL) präsentieren. Damit sich die ehemaligen Mitbürger jüdischen Glaubens selbst ein Bild von der Fotoausstellung machen können, hat der Bürgermeister seinem Brief die Broschüre zu dieser Ausstellung, die eindrucksvoll zeigt, wie weit die Globalisierung in der Arbeitswelt bereits fortgeschritten ist, beigelegt.

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