Stadt Bocholt informiert mit Flyer zum Thema Rückstausicherungen



Bocholt (PID). Im Regelfall fließt das Abwasser über das öffentliche Kanalnetz in Richtung Kläranlage. Bei starken Regenfällen, wie in Bocholter im Juni und Juli 2016, kann sich das Abwasser im Kanal jedoch stauen. Rückstausicherungen bieten einen Schutz vor dem Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz. Der Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt (ESB) informiert jetzt in einem Flyer über die Bedeutung von Rückstausicherungen.
Die Abwasserentsorgung in Städten erfolgt über ein weitverzweigtes Netz aus Kanälen, Pumpstationen und Klärwerken, in denen die Reinigung des Abwassers erfolgt. In Bocholt übernimmt die Aufgabe der ESB mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Während wir tagtäglich mit dem Thema Abwasser befasst sind, gilt bei vielen Bocholterinnen und Bocholter leider noch das Motto ‚Aus den Augen, aus den Sinn‘“, erklärt Heinz Welberg, stellvertretender Leiter des ESB.
Hohe Regenmengen führen zu Stau im Kanalnetz
Problematisch wird es jedoch, wenn das Wasser nicht mehr wie gewohnt in Richtung Kläranlage läuft, sich staut und in die umgekehrte Richtung läuft. Die Folge sind übergelaufene Toiletten oder geflutete Keller.
Leidvoll erfahren haben dies Bocholterinnen und Bocholter im Juni und Juli 2016 bei mehreren Starkregenereignissen. Die großen Regenmengen in vergleichsweise kurzer Zeit überfluteten zahlreiche Keller und Grundstücke. Klimaexperten gehen davon aus, dass dieser Trend in der Zukunft anhält und sich teilweise noch verstärken wird. Nicht nur Regenfälle, auch eine Verstopfung in den öffentlichen oder privaten Leitungen kann einen Rückstau verursachen.
Rückstausicherungen bieten Schutz
Schutz bieten sogenannte Rückstausicherungen. Sie sichern Bodenabläufe, Toiletten, Waschbecken oder Lichtschächte, die sich unterhalb des Straßenniveaus befinden, vor dem Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz.
„Bei Sanitäranlagen im Keller, die unterhalb der Rückstauebene liegen, sollte man auf eine automatisch arbeitende Abwasserhebeanlage nicht verzichten“, meint Welberg. Die Rückstauebene ist die Höhe, bis zu der das Abwasser in den öffentlichen Abwasseranlagen ansteigen kann. Sie befindet sich im Normalfall auf Höhe der Straßenoberkannte an der Anschlussstelle an den öffentlichen Kanal.
Einbau durch Fachmann
„Die Konzeption und der Einbau einer Rückstausicherung sollte durch einen Fachmann erfolgen“, so Welberg, „Sanitärfirmen, Architekten und Ingenieurbüros beraten dahingehend.“
Auch der Aufstau von Regenwasser, das eventuell von außen über Kellerfenster, Treppen oder Türen in das Haus eindringen kann, sollte bei jedem Grundstück individuell bewertet werden. Sogenannte Aufkantungen an Lichtschächten und Treppen sind hierbei einfache Bausteine eines aktiven Überflutungsschutzes.
Mehr Informationen im Netz und beim ESB
Zur Veranschaulichung und weiteren Vertiefung gibt es im Internet zahlreiche Informationen und Hinweise zum Thema. Einen ersten Einstieg bieten beispielsweise die Internetseiten www.hochwasser-pass.com , www.hkc-online.de oder www.starkgegenstarkregen.de .
Auch der ESB steht für Beratungsgespräche zur Verfügung. Als Reaktion auf die letztjährigen Wetterextreme hat der ESB eine Informationsbroschüre zum Thema erarbeitet. Diese liegt beim ESB an der Benzstraße, am Wertstoffhof und im Rathaus aus.

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