Stadt erhält 13.500 Euro für europäisches Jugendcamp



Bocholt (EUBOH). 13.500 Euro erhält die Stadt Bocholt für das Projekt „Charlies Choice: Europäische Zukunft vor 100 Jahren – da spielen wir mit!“ Dieser Geldsegen aus dem europäischen Förderprogramm „ERASMUS +“ ist für das diesjährige europäische Jugendcamp in Bocholt. Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe – TextilWerk Bocholt und den Bocholter Partnerstädten führt die Stadt Bocholt dieses Camp vom 30. Juli bis 5. August 2017 durch.
Je fünf Jugendliche aus Bocholt (Belgien), Rossendale (Großbritannien), Akmene (Litauen) sowie der niederländischen Nachbargemeinde Aalten sind mit ihren zwei Begleitern in dieser Zeit zu Gast im Europa-Haus Bocholt. Unterstützt wird das Camp deshalb auch vom Europe-Direct Informationszentrum Bocholt.
Charlies Zukunft
Mit dem Projekt „Charlies Choice: Europäische Zukunft vor 100 Jahren – da spielen wir mit!“ setzen sich junge Europäer auf der Grundlage der Geschichte eines Jungen mit ihrer eigenen Zukunft in einem gemeinsamen Europa auseinander. Das LWL-TextilWerk tritt dabei als idealer Partner auf, da es das „Setting“ der Industrialisierung und das Umfeld zur sozialen und politischen Situation um 1900 widerspiegelt. In der historischen Fabrik können sich die Jugendlichen in die Arbeitssituation vor 100 Jahren versetzen.
Gestern und Heute
Heutzutage spielt die Jugendarbeitslosigkeit für viele Jugendliche eine Rolle. Der innovative Ansatz ist, gemeinsam ein Theaterstück zum Thema „Schule oder Arbeit? “ zu entwickeln – über die Ländergrenzen hinweg und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erfahrungshorizonte. Im Mittelpunkt steht die fiktive Figur Charlie, 14 Jahre alt. Er lebt im Jahr 1917 und steht vor der Wahl: Soll er, das Arbeiterkind, eine Ausbildung machen oder gar weiter zur Schule gehen? Das hat der Pfarrer dem begabten Jungen vorgeschlagen. Doch all das kostet Charlies Familie viel Geld. Dabei könnte er doch gleich in einer der Textilfabriken als ungelernte Kraft anfangen und mit dem Lohn schnell die Lebenssituation von Eltern, Großeltern und Geschwistern verbessern. Für welche Zukunft wird sich Charlie entscheiden?
Anhand von vorgegebenen Charakteren entwickeln die teilnehmenden Jugendlichen unter fachkundiger Anleitung ein Theaterstück zu Charlies Entscheidung. Gleichzeitig erarbeiten sie in dieser Woche eine Projektbeschreibung, die es erlaubt, „Charlies Choice“ mit ins heimische Umfeld zu nehmen und das Programm auch dort einzusetzen.
Wendepunkte im Leben junger Europäer

Die beiden Kooperationspartner Stadt Bocholt und LWL-TextilWerk greifen mit diesem Projekt einen der wichtigsten Punkte im europäischen Zusammenleben auf: Die Zukunft der jungen Menschen in Europa. Auch heute stehen Jugendliche vor ähnlichen Wendepunkten mit der Perspektive, ihre Chancen nicht nur im eigenen Land, sondern auch in ganz Europa nutzen zu können.
„Viele Parallelen zwischen damals und heute werden durch dieses Projekt deutlich“, so Martin Schmidt, wissenschaftlicher Referent des LWL-Textilwerks Bocholt. „Das Projekt ‚Charlies Choice‘ trägt dazu bei, die eigene, aktuelle Situation offen mit jungen Menschen aus anderen europäischen Ländern zu diskutieren“, ergänzt Jule Wanders, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Bildung der Stadt Bocholt.

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