Stadtgeschichte Bocholt: „Mien Gott, kann He kinn Plattdüütsch mehr, versteet He uns dann nich?“



Bocholt (PID). „Mien Gott, kann He kinn Plattdüütsch mehr, versteet He uns dann nich?“, so lautet – frei nach Knut Kiesewetter – das Thema des nächsten Gesprächskreises Bocholter Stadtgeschichte, der am Donnerstag, 28. September 2017, um 18.30 im Medienzentrum (Alter Bahnhof), Hindenburgstraße 5 stattfindet. Referent ist der Historiker und Sprachforscher Dr. Timothy Sodmann aus Südlohn, u.a. langjähriger Leiter des Landeskundlichen Institutes Westmünsterland.
Seit Beginn der Ausbreitung des christlichen Glaubens und dem sehr früh ein­setzenden Bestre­ben, auch fremde Völker am Christentum zu beteiligen, wer­den Altes und Neues Testament in die Sprachen anderer Kulturen über­setzt. Sehr früh war man schon be­müht, die verschiedenen Germanenstämme für das Christentum zu gewinnen.
Anhand von Übersetzungen der Bibel und am Beispiel aus­gewählter religiöser Schrif­ten vom 4. bis ins 17. Jahrhundert vermittelt Referent Sod­mann einen Eindruck von der langen Überlieferung reli­giöser Texte in der jeweili­gen germani­schen „Volkssprachen“. Alle frühen Formen der heutigen Mundarten beiderseits der Grenze haben da­bei bis ins 17. Jahrhundert hinein eine ganz ent­scheidende Rolle gespielt. Nicht Gott spricht also heute kein Platt mehr, sondern seine Gläubi­gen sind es, die die alte Mutter­sprache unseres Raumes nicht mehr spre­chen wollen oder kön­nen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V. statt. Die Teilnahme ist frei. Weitere Informationen gibt es im Stadtarchiv Bocholt unter der Tel. 02871 953-347 oder via E-Mail stadtarchiv@mail.bocholt.de.

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