Studie und Bocholt.news-Umfrage: „Braucht Bocholt ein Europabüro?“



Bocholt (EUBOH). Wie wird Europa auf kommunaler Ebene wahrgenommen? Wie ist es begreifbar? Können alle es verstehen? Und überhaupt: Braucht Bocholt ein Europabüro? Die Geschichtsstudentin Conny Linsenmeyer ist diesen Fragen von Oktober 2014 bis März  2015 nachgegangen und hat eine Studie verfasst. Am Donnerstag, 5. November 2015, wurde ihre Arbeit im Europa-Haus in Zusammenarbeit mit der Europa-Union Bocholt e.V. offiziell vorgestellt.
Fazit vorweg: Bocholt braucht laut Linsenmeyer ein Europabüro, „um im europäischen Wettbewerb der Städte und Regionen zu bestehen und erfolgreich mit europäischen Mitteln geforderte Projekte zu entwickeln und durchführen zu können.“ Das Europabüro bündele die europäischen Angelegenheiten und sei als Anlaufstelle für Bürgerfragen wichtig.
Neben vielen Politikerinnen und Mitgliedern der Europa-Union Bocholt e.V. stieß die Studie auch bei Prof. Dr. Gerd Juen, Dekan an der Westfälischen Hochschule, auf großes Interesse.
Viele Informationen zu Europa
In Bocholt gebe es zahlreiche Projekte, Institutionen und Unternehmen, die europäisch arbeiteten und international vernetzt seien, so Linsenmeyer. Die Bandbreite sei dabei groß, und es kämen ständig neue Ideen und Vorhaben hinzu. Ihre Studie listet Beispiele auf, etwa Schulpartnerschaften, deutsch-ausländische Vereine, „Willkommenskultur“, Adressen und Ansprechpartner.
Innovative Seite der Stadt
Diese Vielfältigkeit sei positiv, da sie die „innovative Seite“ der Stadt Bocholt zeige. „Eine Stadt, die eine Vielfalt von Möglichkeiten hat und offen für neue Projekte ist, die auch über die Grenzen hinausgehen“, erklärte Conny Linsenmeyer.
Der Vorsitzende der Europa-Union Bocholt e.V., Peter W. Wahl, stellte in seiner Begrüßung ebenfalls zahlreiche Beispiele für die europäische Arbeit in Bocholt heraus. So habe in den Anfängen der EUREGIO der berühmte Europäer Alfred Mozer symbolisch sein ´europäisches Omelett´ in Bocholt gemacht. „Viele weitere Ideen und Veranstaltungen, wie der „Kreative Dialog“, „Wie feiern die anderen europäischen Länder Weihnachten?“ oder auch die „Euro-Tauschbörse“ sind“, so Wahl, „von Bocholt aus angestoßen worden und haben bundesweit Anklang gefunden.“
„Eine rein rhetorische Frage“
Der Titel der Studie „Braucht Bocholt ein Europabüro?“ stand in silbernen Buchstaben auf blauem Grund auf dem ersten Exemplar, das der Vorsitzende der Europa-Union Bürgermeister Peter Nebelo überreichte. Das sei doch für Bocholt nur eine „rein rhetorische Frage“, so Nebelo. Er dankte Conny Linsenmeyer für ihre Arbeit. Das Europabüro hat am 31. Oktober 2014 – kurz nach Studienbeginn – bereits die Arbeit aufgenommen. Heute gehören vier Mitarbeiter zu dem gemeinsam mit der städtischen Tochtergesellschaft, der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), geleiteten Büro.
Im anschließenden Interview mit Peter W. Wahl berichtete Conny Linsenmeyer über die ihre Zusammenarbeit mit den Bocholter Bürgern, Organisationen und Firmen: „Jeder war offen, hilfsbereit und stand für Fragen zur Verfügung“, lobte sie. Diese Studie habe ihr – auch persönlich – „viel gebracht“.
Nur ein erster Schritt
„Die Europa-Studie ist nur ein erster Schritt, in der Kürze der Zeit wurden eine Vielzahl von Informationen zu Europa in Bocholt zusammengefügt“, so Peter W. Wahl. Er dankte allen, die an dieser Studie mitgewirkt hätten. Blumen gab es für Conny Linsenmeyer und Petra Taubach vom Europabüro Bocholt, die während des gesamten Studienverlaufs beratend zur Seite stand. In einem zweiten Schritt soll nun eine Nutzenanalyse erstellt werden. Wahl: „Ziel könnte eine Datenbank für ein europäisches Netzwerk sein.“
Interessierte finden die Studie als pdf-Download auf der Internetseite www.europa-union-bocholt.de/PDF/2015/Europa-Buero.pdf .

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