„Wie auch immer“ – Aktionstage zum Welt-Aids-Tag



Kreis Borken. Am 1. Dezember ist der Welt-Aids-Tag. Seit 1988 wird aus diesem Anlass mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen weltweit auf Aids und HIV aufmerksam gemacht, Aufklärung betrieben und für mehr Solidarität mit HIV-positiven Menschen geworben. Anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tages bietet der Kreis Borken zwei Aktionstage für HIV- und Syphilis-Tests an: Am Dienstag, 28. November, im Kreisgesundheitsamt in Borken, Burloer Straße 93, sowie am 30. November in der Nebenstelle in Ahaus, Bahnhofstraße 93. Jeweils von 9 bis 18 Uhr stehen die Türen allen offen, die sich auf HIV und/oder Syphilis testen lassen wollen. Die beiden Tests können mit derselben Blutprobe veranlasst werden. Die Beratung ist anonym und kostenlos. An beiden Aktionstagen sind keine Terminvereinbarungen notwendig.
Der HIV-Suchtest, auch AIDS-Test genannt, kann sowohl als Schnell- als auch als Labortest durchgeführt werden. Da eine Infektion mit dem HI-Virus nicht direkt nachgewiesen werden könne, sei der Vorteil eines Labortests, dass er bereits sechs Wochen nach einem Ansteckungsrisiko angewendet werden könne, erklärt Reinhild Wantia, Aids-Beraterin im Kreisgesundheitsamt. Ein Schnelltest könne eine HIV-Infektion erst nach zwölf Wochen ausschließen. Der Vorteil dieser Testvariante sei wiederum das zeitnahe Ergebnis nach 40 bis 50 Minuten. Die Ergebniswartezeit bei einem Labortest betrage drei bis sieben Tage. Eine direkte Gegenüberstellung der Testvarianten sowie nähere Informationen zum Thema Aids, zu Ansprechpartnern und Sprechstunden für die HIV-Beratung sowie zu weiteren Angeboten sind unter www.kreis-borken.de/aids zu finden. Die Aids-Beratungsstelle des Kreises Borken ist außerdem unter Tel.: 02861/82-1164 zu erreichen. Alle Gespräche werden vertraulich behandelt.
Am Montag, 4. Dezember, wird außerdem ein Info-Stand im Borkener Kreishaus im Eingangsbereich zum Kreisrestaurant aufgebaut. Dort haben alle Interessierten von 8.30 bis 14 Uhr die Möglichkeit, sich über sexuell übertragbare Infektionen (STI = Sexuelly Transmitted Infection) zu informieren und den Fachleuten Fragen zu stellen. Bei einer Glücksradaktion, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Preise gewinnen können, werben die Fachkräfte um Spenden für die Arbeit der Aidshilfe Westmünsterland. Desweiteren findet in Ahaus in Kooperation mit der Aidshilfe Westmünsterland und der Stadt Ahaus vom 25. November bis zum 1. Dezember die Sexualpädagogische Projektwoche zur Gesundheitsförderung „LIEBE! KÖRPER! SEX!“ statt. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite der Stadt Ahaus.
Zum Hintergrund:
STI („sexuell übertragbare Infektionen“) werden überwiegend – manche auch ausschließlich – durch sexuelle Kontakte übertragen. Sie führen nicht immer zu einer Erkrankung. Vor vielen dieser Infektionen kann man sich beispielsweise durch den Gebrauch von Kondomen oder durch Impfungen (zum Beispiel Hepatitis A und B) schützen. Die meisten sind behandelbar.
HIV (Humanes Immundefekt-Virus) ist ein Virus, das wichtige Zellen unseres Immunsystems befällt und dieses im Laufe der Zeit schwächt. So können Krankheiten, die mit einem gesunden Immunsystem vielleicht problemlos überwunden werden, schwerer ausfallen oder letzten Endes sogar zum Tode führen. Aids (Aquired Immuno Deficiency Syndrom = Erworbenes Immunschwäche-Syndrom), das teilweise erst Jahre nach der HIV-Infektion ausbricht, ist deshalb keine eigenständige Krankheit, sondern kann sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten ausdrücken, die wegen des immer schwächer werdenen Immunsystems auftreten. Das Virus kann aus dem Körper nicht entfernt werden, obwohl nach einigen Wochen Antikörper gegen HIV gebildet werden. Eine Ansteckungsgefahr besteht hauptsächlich beim ungeschützten Sexualverkehr, dem gemeinsamen Gebrauch von Spritzen oder – für das Kind einer HIV-positiven Mutter – vor, während und nach der Geburt. Heute kann mit Hilfe von Medikamenten die Vermehrung des Virus gebremst werden, eine Heilung gibt es jedoch nicht. Eine Ansteckung kann nur durch einen HIV-Antikörpertest nachgewiesen werden.
Für viele Menschen sind Erkrankungen im Zusammenhang mit Sexualität ein Tabuthema. Nicht behandelte sexuell übertragbare Krankheiten können jedoch schwerwiegende Folgen haben. „Bei Auffälligkeiten im Genitalbereich, Haut- oder Schleimhautveränderungen, bei Schmerzen, Jucken oder Brennen beim Wasserlassen sollten Sie sich nicht scheuen zu einer Ärztin oder einem Arzt zu gehen“, betont Reinhild Wantia.

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