1. FC gibt vorsorglich Stadion in Lotte als ordentliche Spielstätte für die neue Saison an

Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Die Zeit wird knapp. Denn spätestens am morgigen Freitag muss der 1. FC Bocholt seine Antragsunterlagen einreichen, damit er auch für das kommende Spieljahr eine Regionalliga-Lizenz erhält. Dabei geht der Verein offenbar auf Nummer sicher. Wie der Erste Stadtrat Thomas Waschki gestern in der Ratssitzung erläuterte, will der 1. FC als ordentliche Spielstätte für die kommende Saison zunächst das 128 Kilometer entfernte Stadion am Lotter Kreuz im Tecklenburger Land vor den Toren von Osnabrück angeben. Das verschaffe ihm Zeit, die erforderlichen Änderungen am Hünting vorzunehmen, hieß es. „Man kann das später dann wieder umswitschen“, so Waschki.

Hintergrund dieser ungewöhnlichen Maßnahme sind die verschärften Anforderungen des Westdeutschen Fußballverbandes an die Stadien. Unter anderem werden ein asphaltierter Gästebereich, verbesserte Medienarbeitsplätze, freie Sicht für TV-Kameras und eine garantierte Anzahl an Sitzplätzen verlangt. Und: Es wird kein Ausweichstadion mehr akzeptiert. Wer seine Heimspielstätte also nicht rechtzeitig regionalligatauglich bekommt, erhält keine Lizenz.

Letzteres ist in Bocholt (noch) der Knackpunkt. Stadt und Verein bemühen sich um eine Lösung. Eigentlich hatte der 1. FC bis gestern einen Förderantrag bei der Stadt einreichen sollen. „Der ist aber nicht gekommen“, so der Erste Stadtrat. Er sieht darin kein grundsätzliches Problem. Denn soviel wie ursprünglich befürchtet, müsse am Hünting gar nicht geändert werden. „Unser Ziel ist und bleibt es, auch in der kommenden Saison Regionalliga-Fußball in Bocholt bieten zu können. Dazu müssen wir nicht nur sportlich die Voraussetzungen schaffen, sondern haben auch noch einige Maßnahmen im Stadion umzusetzen. Die Lösung mit dem Stadion in Lotte verschafft uns die nötige Zeit, um rechtzeitig alle baulichen Voraussetzungen am Hünting zu schaffen“, kommentiert FC-Pressesprecher Benjamin Kappelhoff.

Das Stadion am Lotter Kreuz ist übrigens Heimat des ehemaligen Dritt- und jetzigen Oberligisten Sportfreunde Lotte. Es verfügt insgesamt über 10.059 Plätze – davon 2.370 Sitzplätze und 7.689 Stehplätze.

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    Stefan Nolde says:

    Ich freue mich schon auf die Gesichter der Verantwortlichen, wenn man später feststellt, das man die ordentliche Spielstätte aus irgendwelchen formellen Gründen doch nicht wieder „umswitchen“ kann und die Heimspiele in Lotte austragen muss.

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      1. FC beantragt Lizenz für neue Regionalliga-Saison.
      Der 1. FC Bocholt hat am vergangenen Wochenende fristgerecht beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) die Lizenz für die Saison 2023/2024 in der Regionalliga beantragt. Deshalb hat der Verein beim WDFV zunächst das Stadion der Sportfreunde Lotte am Lotter Kreuz als Spielort für Heimspiele gemeldet. Wenn der Klassenerhalt gelingen und die notwendigen Baumaßnahmen rechtzeitig abgeschlossen werden sollten, könnte das Stadion am Hünting wieder als Heimspielstätte genutzt werden.

      Aber auch die Sportfreunde Lotte hat einen Lizenzantrag für die Regionalliga West gestellt. Wenn es dann so kommt das Lotte aufsteigt, wird jede Woche Regionalliga Fussball in Lotte zusehen sein. Die Sportfreunde Lotte hatte ihr Stadion 2021 schon an den KFC Uerdingen vermietet.

      Für den Regionalligisten Lotte war die Situation mit dem KFC Uerdingen gewinnbringend.
      Wie der 3. Vorsitzende Oliver Kreienbrink im Interview mit der Rheinischen Post verriet, fließen die Mietzahlungen in den Verein, der das Nutzungsrecht für das Stadion besitzt. Für neun Heimspiele sollen dies 200.000 Euro sein. Heute kommen ganz andere und höhere Kosten dazu, aber der 1FC Bocholt hat ja Geld genug.
      Leider nur nicht für die Umkleidekabinen für die Jugend und Gästemannschaften. Aus Vereinskreisen ist zu hören, dass sich teilweise bis zu 30 Kinder in einer Kabine umziehen müssen!

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