Ehrenamtsförderung Bocholt: "Imposanter Vortrag" zur Personalentwicklung in Vereinen

Ehrenamtsförderung Bocholt: „Imposanter Vortrag“ zur Personalentwicklung in Vereinen

Bocholt (PID). Über 40 Mitglieder von Vereinsvorständen waren am Donnerstag, 21. Januar 2016, der Einladung der Stadt Bocholt gefolgt, um sich im zweiten Teil des Workshops „Personalentwicklung für Vereinsvorstände“ über das Freiwilligen-Management für eine zukunftsfähige Vereinsführung zu informieren.Moderator Heinz Janning (option BE, Bremen) verstand es bestens, die bunt gemischte Riege aus Vereinsvorständen in Bocholt nicht nur zu informieren und zu unterhalten sondern auch, diese zum Mitmachen zu bewegen.In Bremen: das geht nicht – In Bocholt: das geht dochMit zwei Karikaturen von Uli Stein und GUNGA, die er verteilte, forderte er zu einem Perspektivenwechsel auf. Es gehe nicht um die eigenen Sichtweise, wichtige sei die Sichtweise des Ehrenamtlichen, den ich für meine Arbeit gewinnen möchte, zu sehen. „In Bremen habe ich da oft gehört, das geht nicht“, sagte Janning und bekam sofort einen Zuruf „in Bocholt geht das doch“.Köder, Fisch und Angler“Ich habe es schmerzhaft selber erlebt, wie es aussehen kann, wenn man Dinge nur von seiner eigenen Warte anschaut“, berichtete Janning, „ich habe mal eine Flyer erstellt, von dem ich selber so begeistert war. Was an Resonanz dabei herausgekommen ist, können Sie sich vorstellen.“ Sei man so verstrickt in seine eigene Welt, sehe man die andere wichtige Seite nicht. „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, zitierte Janning, „und genau das ist es, was sich Vereinsvorstände deutlich machen müssen, wenn es um Ehrenamt und Nachwuchsgewinnung geht.“Wofür interessiert sich ein potenzieller Freiwilliger? Was erwartet er? Was braucht er, um sich bei uns zu engagieren? Was können wir ihm anbieten, damit er sich auch bei uns engagiert?Sich diese Fragen erst einmal zu stellen und dann die Antworten darauf zu finden, das sei schon ein großer Perspektivenwechsel vom „alten“ Ehrenamt zum „neuen“ Ehrenamt, wie es heute aktuell laufe.Parallelen zur BerufsweltParallelen zur Berufswelt zog Janning im Anschluss. Aus dem Buch „Die Kunst, gute Mitarbeiter zu halten“ von Kayer und Evans präsentierte er den Teilnehmer einige Auszüge, um mal diskutieren zu lassen, was wohl auf das Ehrenamt Anwendung finden könne. Die Themen „Wertschätzung“, „Respekt“, „Spaß am Ehrenamt“, „Spielraum lassen“, „Leidenschaft“, „Runter vom Gas, nicht alles sofort“ wurden als wichtig aufgeführt. „War es früher so, dass mir einmal ein Feuerwehrmann mitteilte, dass er in 40 Jahren in der freiwilligen Feuerwehr nur ein einziges Mal ein Dankeschön für seine Arbeit erhalten habe, als er einer Frau das Leben rettete. „Das sei in der allgemeinen Betrachtung des Ehrenamtes heute schon besser geworden, „die Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit in der Gesellschaft ist da“, ist sich Janning sicher.Positives FazitInsgesamt brachte Janning die Teilnehmer des öfteren mit neuen Ideen und Beispielen zum Beispiel auch aus dem benachbarten Holland zum staunen und regte immer wieder zum Umdenken an.Abschließend bedankte sich Rainer Howestädt, Ehrenamtskoordinator der Stadt Bocholt und Organisator des Abends bei Günter Puhe, Vorsitzender des Kneipp-Vereins, für die Bereitstellung des Vereinsheims und für den „interessanten“ und „imposanten“ Vortrag bei Herrn Janning. „Wir haben unter den Gästen viele Vorstandsmitglieder, die heute das erste Mal an einem unserer Workshops teil genommen haben. Und ich glaube uns konnte nichts besseres passieren, als das die „Neuen“ unter uns heute den Vortrag von Heinz Janning erlebt haben. Ich bin mir sicher, dass nun alle auch die kommenden Workshops besuchen werden.“Das Programm „Engagement braucht Leadership“Der Workshop gehört zum Programm „Engagement braucht Leadership“ der Robert Bosch Stifung, an welchem sich die Ehrenamtsförderung der Stadt Bocholt als einer von 26 Standorten in ganz Deutschlang beteiligt. Das Programm läuft bereits seit Frühjahr 2015 und geht noch bis Juli 2016. Fünf weitere Workshops sind noch geplant.Die nächsten Workshops finden am 18. Februar 2016 (Gesprächsführung und Kommunikation im Vorstand) und am 17. März 2016 (Personalentwicklung für Vereinsvorstände, Teil III) jeweils um 18 Uhr statt. Die Veranstaltungsorte stehen noch nicht fest und werden noch bekannt gegeben.Informationen zum Projekt erteilt Rainer Howestädt von der Stadt unter Telefon 953-503 oder E-Mail ehrenamt@mail.bocholt.de […]

"Kaum noch Erweiterungsinvestitionen in der Region"

„Kaum noch Erweiterungsinvestitionen in der Region“

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie investieren immer weniger in den Ausbau ihrer heimischen Produktionskapazitäten. Darauf weist der hiesige Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein im Vorfeld der in Kürze beginnenden Tarifrunde der Metallbranche hin. Der Vorsitzende des Verbandes Wim Abbing sagte, Erweiterungsinvestitionen und damit Wachstum fände seit einigen Jahren fast nur noch im Ausland statt. Diese Investitionsschwäche sei von der aktuellen Konjunktur-Umfrage des Verbandes bestätigt worden. Ein Blick auf Zahlen der Bundesbank ergeben ein ähnliches Bild für das gesamte Bundesgebiet.Zwar habe die deutsche Metall- und Elektroindustrie im vergangenen Jahr rund 39 Milliarden Euro hierzulande in Bauten und Ausrüstungen investiert, allerdings werde damit unter dem Strich nur noch der Bestand gesichert. Allein in den letzten acht Jahren hätten die Abschreibungen viermal über den Bruttoinvestitionen gelegen. „Das ist ein eindeutiges Alarmsignal für eine schleichende De-Industrialisierung“, betonte Abbing. Ein weiterer Beleg hierfür sei, dass die Produktion trotz spürbarer Fortschritte in der Effizienz nahezu stagniere.Demgegenüber hätten die Unternehmen der Branche ihre Budgets für ihre Auslandsengagements in den letzten Jahren beträchtlich ausgeweitet. Von 1995 bis 2012 sei der Bestand deutscher Direktinvestitionen in die ausländische Industrie um mehr als 350 Prozent gestiegen (von 77 Milliarden Euro auf 352 Milliarden Euro). „Die im Vergleich zu Deutschland anderswo günstigeren Produktionskosten gewinnen zunehmend an Bedeutung, wenn Unternehmen über Investitionsstandorte nachdenken“, betonte Abbing.Aus Gesprächen mit Unternehmern aus der Region nehme er immer mehr wahr, dass Markterschließung und Kundennähe zwar nach wie vor wichtige Motive für Auslandsinvestitionen seien. Doch der zuletzt wieder zulasten deutscher Standorte gewachsene Abstand bei den Arbeitskosten rücke bei Standort-Überlegungen zunehmend in den Vordergrund. „Unsere Mitgliedsunternehmen wollen in der Region investieren, aber es muss auch wirtschaftlich verantwortbar sein, sonst werden wir sehr schnell von internationalen Wettbewerbern überholt – mit allen Konsequenzen für bestehende Arbeitsplätze“, erläutert Abbing.Die Unternehmer fordern von der Gewerkschaft deswegen Augenmaß in der anstehenden Tarifrunde. „Es ist nicht die Zeit für tarifpolitische Höhenflüge. Im Gegenteil: Wir müssen das Vertrauen der Unternehmen in den Flächentarifvertrag wiederherstellen“, so Abbing abschließend. […]

Bocholter Freiwilligen-Agentur präsentiert sich auf der „Grünen Woche“ in Berlin

Bocholter Freiwilligen-Agentur präsentiert sich auf der „Grünen Woche“ in Berlin

Bocholt (PID). Die Freiwilligen-Agentur (FWA) Bocholt-Rhede-Borken wurde Anfang 2014 aus dem LEADER-Projekt „Engagement stärken in der Region Bocholter Aa“ gegründet. Jetzt präsentierte sie sich am 18. und 19. Januar 2016 auf der internationalen Messe „Grüne Woche“ in Berlin in der Messe-Halle des Landes Nordrhein-Westfalen.Die Freiwilligen-Agentur Bocholt-Rhede-Borken wurde als ein beispielhafter Teilbereich des LEADER-Programms auf der Messe vorgestellt.Für Bocholt waren die ehrenamtliche FWA-Mitarbeiterin Birgit Tebroke und der städtische Ehrenamtskoordinator Rainer Howestädt vor Ort. Rhede wurde durch Christa Vogelsang und Borken durch Hans-Werner Zaksek vertreten, beide ebenfalls ehrenamtlich tätig. Als Projekt-Managerin war Agnes Wellkamp vom Verein Leben im Alter e.V. ebenfalls mit vor Ort.Auf der Messe standen die Vertreter der Freiwilligen-Agentur der Moderatorin 30 Minuten lang Rede und Antwort. Obwohl die Grüne Woche eigentlich eine Landwirtschaftsmesse sei, hätten sich viele Menschen für die LEADER-Projekte interessiert. „Auch die Arbeit am Messestand zusammen mit Kollegen aus anderen Projekten der LEADER-Förderung war sehr interessant“, so Howestädt weiter.Zum ProjektDas Projekt „Engagement stärken in der Region Bocholter Aa“ wurde von 2011 bis 2015 von dem europäischen Landwirtschaftsfonds gefördert. Daraus entwickelte sich die Freiwilligen-Agentur Bocholt-Rhede-Borken. Die Agentur versteht sich als Vermittlungsstelle zwischen Interessierten, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, und Organisationen, Vereinen oder anderen gemeinnützigen Institutionen, die ehrenamtliche Aufgaben anzubieten haben. „Wir greifen dabei städteübergreifend auf eine Datenbank zu“ erklärt Howestädt.Mittlerweile haben 88 Vereine 531 Tätigkeiten in der Datenbank eingestellt. Daraus haben sich bisher 124 Vermittlungen ergeben. Insgesamt 237 Freiwillige sind in der Datenbank erfasst. „Bis Ende 2015 erfolgten bereits knapp 10.000 Seitenzugriffe“, so Howestädt weiter.Neben dem Aufbau der Freiwilligen-Agentur entstanden auch Angebote für Weiterbildungen und Qualifizierungen. Hierzu gehören u.a. Schulungen zum Freiwilligenkoordinator, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit.Schwerpunkt „Integration durch Ehrenamt“Im Rahmen der zweiten Förderphase ab Sommer 2016 ist der Projektschwerpunkt „Integration durch Ehrenamt“. Hierbei sollen zum einen durch gezielte Akquise Migranten geschult und in ein Ehrenamt vermittelt werden. Zum anderen sollen Freiwillige in der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit stärker vernetzt und im Bedarfsfall geschult werden. „Gerade dieser Projektschwerpunkt fiel den Verantwortlichen für den Messebereich des Landes NRW auf der Grünen Woche auf“, so Howestädt.„Die Vorstellung auf der Grünen Woche war sehr spannend“, resümiert der die Tage auf der Grünen Woche. „Wir haben wieder gemerkt, was für ein tolles städteübergreifendes Projekt wir mit den Kolleginnen und Kollegen aus Rhede und Borken haben“, so Howestädt weiter. Er bedankte sich bei den LEADER-Verantwortlichen für die Einladung zur Messe. Howestädt: „So konnten wir die Notwendigkeit der Unterstützung und Stärkung des Ehrenamts mit der Freiwilligen-Agentur gut an den Mann bringen.“ […]