Zukunftsstadt Bocholt: Erste Phase endet mit erfolgreicher Konferenz

Zukunftsstadt Bocholt: Erste Phase endet mit erfolgreicher Konferenz

Bocholt (PID). Knapp 200 Bocholterinnen und Bocholter folgten am Donnerstag, 19. Mai 2016, der Einladung der Stadt Bocholt zur Zukunftskonferenz. Unter dem Motto „Bocholt gemeinsam gestalten“ diskutierten Experten gemeinsam mit Bocholterinnen und Bocholtern über mehr Bürgerbeteiligung, Stadtstolz und den Wünschen der Bocholterinnen und Bocholter.Die Zukunftskonferenz bildete für Bocholt den Abschluss der ersten Phase des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“. Stadtkämmerer Ludger Triphaus ging zu Beginn den bisherigen Prozess im Wettbewerb ein. „Wir wollen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft der Stadt gestalten“, so Triphaus.Mit „Planungszellen“ zu mehr BürgerbeteiligungEine neue Art der Bürgerbeteiligung stellte Prof. Hans Lietzmann von der Universität Wuppertal vor. Sogenannte „Planungszellen“ seien für die Kommunen besonders geeignet. Hierbei werden zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich gemeinsam mit Experten mit einem städtischen Thema zu beschäftigen. Gemeinsam wird ein „Bürgergutachten“ erstellt, über welches dann der Rat entscheidet. „Die Planungszelle wirkt wie eine vierte Gewalt“, so Lietzmann. Dadurch dass die Bürgerinnen und Bürger zufällig ausgewählt und angeschrieben würden, erreiche man auch Personen, die sich sonst nicht aktiv in den politischen Prozess einbringen.Zukunftsrap und ArchitekturmodelleIm Fokus der Zukunftskonferenz standen auch die Ideen von Schülerinnen und Schülern des St.-Josef Gymnasiums, Mariengymnasiums und der Diepenbrockschule. Sie hatten während der ersten Phase Zukunftsvisionen entwickelt und stellten die Ergebnisse im Rahmen der Zukunftskonferenz vor.Die Schülergruppe der Diepenbrockschule machte mit einem „Zukunftsrap“ deutlich, dass sie sich für ihre Schule mehr Platz wünschten. Gedanken zur Wohnsituation in Bocholt im Jahr 2030 machten sich im Vorfeld die Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums. Entstanden sind Architekturmodelle, die am Abend im Drosselsaal ausgestellt wurden.Zukunft mit Jugendhaus?Alissa Volmering, Anna Hespe und Ben Schulze Wehninck vom St.-Josef Gymnasium stellten ihr Jugendhaus „F!T“ vor. Dieses Jugendhaus solle ein Treffpunkt für Jugendliche sein. Von dort aus könne beispielsweise auch ein Austausch mit den Partnerstädten organisiert werden, denn diese Beziehungen erhielten derzeit nur die Erwachsenen aufrecht, so die Schülergruppe.Die Schülerprojekte seien exzellente Beispiele dafür, dass Bildung Zukunft schaffe, erklärte Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, im Rahmen der Podiumsdiskussion. Auch Ludger Dieckhues, Leiter der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft, war vom Einsatz der Schülerinnen und Schüler beeindruckt. Er versprach den Schülerinnen und Schülern des St.-Josef Gymnasiums, gemeinsam das Jugendhaus „F!T“ zu verwirklichen.Besonderheiten der Stadt hervorhebenDer Bocholter Bürger Joachim Freund bemängelte, dass selten die Besonderheiten der Stadt hervorgehoben werden. So sei der neu gestaltete Langenbergpark nicht eingeweiht worden, dies zeuge von „fehlendem Stadtstolz“.Der Student Beschank Mohamed machte deutlich, dass die Stadt noch nicht attraktiv für Studenten sei. Hierzu müsste es in Bocholt mehr Wohnraum für Studenten, eine aktive Nachbarschaft und eine studentische Szene in der Stadt geben. Für Studenten sei außerdem eine gute Verkehrsanbindung wichtig. Zum Abschluss der Podiumsdiskussion machte die Schülerin Celina Kathage nochmals deutlich, dass es wichtig sei die Jugend in Planungen einzubeziehen, „damit Bocholt nicht nur eine Anlaufstelle für ältere Leute wird“.Zum Zukunftsstadt-WettbewerbBocholt nimmt als eine von rund 50 Städten am bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt“ teil (www.wettbewerb-zukunftsstadt.de). Gemeinsam mit Bürgern werden Visionen und Konzepte für die Stadt von Morgen entworfen. Besonders gute Konzepte werden vom Bund finanziell gefördert. Bocholts Teilnahme steht unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. Der Wettbewerb besteht insgesamt aus drei Phasen. Mehr Informationen über das Bocholter Konzept unter […]