„Strawhenge“ beendet Ausstellung „Altes Stroh zu neuem Gold“

„Strawhenge“ beendet Ausstellung „Altes Stroh zu neuem Gold“

Bocholt (EUBOH). Die englische Kultstätte „Stonehenge“ ist der wohl berühmteste Steinkreis der Welt. Viele Sagen und Märchen ranken sich um dieses weltberühmte Bauwerk. Aber wussten Sie schon, dass die riesigen Sand- und Blausteine früher einmal Strohballen waren? – Diese und andere Geschichten wurden im Rahmen der Ausstellung „Altes Stroh zu neuem Gold“ in der ehemaligen Textilfabrik Herding von den Deutsch-Ausländischen Gesellschaften in Bocholt vorgetragen.Vom 28. August 2016 bis zum 9. Oktober 2016 fand die Ausstellung „Altes Stroh zu neuem Gold“ des KünstlerinnenForum Münsterland e.V. in der ehemaligen Textilfabrik im Kubaai-Viertel statt. Die dort präsentierten Werke der Künstlerinnen widmeten sich dem Thema „Märchen“. Am Rahmenprogramm beteiligten sich die Deutsch-Ausländischen Gesellschaften aus Bocholt mit Geschichten aus ihrer Heimat. An insgesamt vier Abenden wurden Märchen aus China, der Türkei, Frankreich sowie ein selbst kreiertes Märchen aus Großbritannien vorgelesen und vorgespielt.Märchen aus dem Reich der MitteDen Auftakt zum Märchenerzählen am 8. September 2016 machte die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Bocholt e.V. Hairong Zhao las ein chinesisches Märchen in ihrer Muttersprache und übersetzte es. Räucherstäbchen, Jasmin-Tee und andere kulinarische Beiträge rundeten den Abend ab.Tausend und eine NachtAyla Erfidan-Ocakdan las ein türkisches Märchen in der Landessprache. Mitglieder der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bocholt e.V., die die zweite Aktion am 18. September 2016 ausrichtete, verwöhnten die Gäste mit Tee und typischen Spezialitäten aus der Türkei, wobei besonders die Süßigkeiten bei den Zuhörern gut ankamen.In die reiche Welt der Märchen aus Frankreich entführte die Märchenerzählerin Odile Néri-Kauser die Gäste des dritten Abends am 29. September 2016. Hier hatte die Deutsch-Französische Gesellschaft Bocholt e.V. eingeladen. Die mit schönen französischen Akzent vorgetragen Märchen aus den Alpen, der Bretagne und Südfrankreich verzauberten die Gäste. Ulrich Schlumberger untermalte die Geschichten mit französischer Akkordeonmusik. Dazu wurden Wein und köstliches französische Fingerfood gereicht.Neues Gold zu altem StrohZum Abschluss der Reihe drehte die Deutsch-Britische Gesellschaft Bocholt e.V. den Titel der Kunstreihe einfach um. Ihr Vorsitzender, Karl Gerd Geßner, hatte selbst ein Märchen geschrieben. Es handelte von einem kalten Winter nahe der englischen Partnerstadt Rossendale. Die Menschen und das Vieh froren und hatten kein Stroh zum Wärmen. König „Good Will“ half den Menschen, indem er Goldtaler an die Bauern verteilten, damit sie sich Stroh kaufen konnten.Dies gefiel der Hexe „Stoneheart“ gar nicht und sie verwandelte alles Stroh, dass die Menschen noch nicht zum Wärmen nutzten, in Steine. So entstand – laut der eigens kreierten Geschichte – der weltberühmte Steinkreis „Stonehenge“.Das Märchen wurde von Mitgliedern der Deutsch-Britischen Gesellschaft und der Theatergruppe „Spätzünder“ pantomimisch gespielt. Die Märchenerzählerin Mary Angel (Maria Andiel) trug die einzelnen Passagen spannungsgeladener Stimme eindringlich vor. Musikalisch wurden diese passend mit englisch-irischer Musik der Gruppe „Lissys Cocktail“ umrahmt. […]

700 – 800 – 900 Euro: „Mindest-Ausbildungsvergütung“ für alle 208 Gastro-Azubis

700 – 800 – 900 Euro: „Mindest-Ausbildungsvergütung“ für alle 208 Gastro-Azubis

Ob der Gast ein ordentliches Trinkgeld gibt oder nicht – darauf können sich Kellner- und Koch-Azubis nicht verlassen. Anders beim Lohn – da tut sich was: Der Chef muss jetzt nämlich bei der Ausbildungsvergütung einige Euros extra zahlen. Zum ersten Mal gibt es für alle 208 Azubis in der Gastronomie im Kreis Borken feste Azubi-Vergütungen. Demnach bekommt der Nachwuchs in Gaststätten, Restaurants und Hotels jetzt 700 Euro im ersten und 800 Euro im zweiten Ausbildungsjahr. Im dritten Lehrjahr gehen angehende Köche und Kellnerinnen mit 900 Euro am Monatsende nach Hause. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Damit ist die Ausbildung in der Gastronomie ein Stück weit attraktiver geworden – jedenfalls fürs Portemonnaie“, sagt Helge Adolphs.Der Geschäftsführer der NGG Münsterland unterstreicht, dass die höheren Azubi-Vergütungen rückwirkend ab dem 1. August in ganz Nordrhein-Westfalen allgemeinverbindlich sind. Dafür habe sich die NGG mit Erfolg eingesetzt. „Das bedeutet, dass jeder gastronomische Betrieb im Kreis Borken seinen Auszubildenden dieses Geld zahlen muss. Andernfalls verstößt er damit gegen das Gesetz. Damit hat die Branche erstmals eine Mindest-Ausbildungsvergütung. Wer seinen Nachwuchs besonders motivieren und dafür sorgen will, dass den Azubis die nicht immer leichte Ausbildung rund um Küche, Service und Rezeption auch schmeckt, darf natürlich auch noch etwas oben drauflegen“, so Adolphs.Insgesamt habe ein Koch-Azubi jetzt pro Monat 29 Euro im ersten und 31 Euro im zweiten Ausbildungsjahr mehr in der Tasche. Eine Restaurant- oder Hotelfachfrau, die im Service oder an der Hotelrezeption ihre Ausbildung mache, gehe im dritten Ausbildungsjahr mit 34 Euro monatlich mehr nach Hause. Mit dem jetzt allgemeinverbindlichen Tarifvertrag gibt es erstmals klare Regeln für die Ausbildung. „Über die einheitlichen Ausbildungsvergütungen hinaus gilt beispielsweise jetzt auch, dass Azubis nach einem langen zweiten Berufsschultag in der Woche frei haben und nicht mehr zurück in die Küche oder an die Theke ihres Ausbildungsbetriebs müssen“, so NGG-Geschäftsführer Adolphs. […]