Neuer Bürgermeister auf der Bocholter Kirmes

Neuer Bürgermeister auf der Bocholter Kirmes

Bocholt (EUBOH). Seit dem 1. Juli 2016 ist Stijn van Baelen erster Bürger der belgischen Partnerstadt Bocholt. Er verband seinen Antrittsbesuch in der gleichnamigen deutschen Partnerstadt mit der Eröffnung der Bocholter Herbstkirmes am 14. Oktober 2016. Zuvor wurde van Baelen, der mit dem Schöffen für Städtepartnerschaften, Jan Schrijvers, nach Bocholt gereist war, von Bürgermeister Peter Nebelo offiziell empfangen.Bürgermeister Nebelo freute sich, seinen belgischen Amtskollegen anlässlich der hiesigen Kirmes in Bocholt zu begrüßen. Van Baelen war bereits einige Male – zuletzt in 2004 als Bürgermeister von Belgisch-Bocholt – in Bocholt gewesen. Mit diesem Besuch lernte er jedoch zum ersten Mal die hiesige Kirmes kennen. Bereits seit vielen Jahren ist es gute Tradition der Stadt Bocholt, den Bürgermeister aus Belgisch-Bocholt zur Kirmeseröffnung einzuladen.Fassanstich im BayernzeltZwei Schläge brauchte Bürgermeister Nebelo, um mit dem Fassanstich die Bocholter Herbstkirmes 2016 offiziell zu eröffnen. Eine gute Sitte, fand sein belgischer Amtskollege, und schmiedete schon eifrig Pläne, wie er diese in Belgisch-Bocholt einführen könnte. Nach der Eröffnung blieb ausreichend Gelegenheit, nicht nur im Festzelt mitzufeiern, sondern auch noch über die Bocholter Kirmes zu bummeln.Pläne für das kommende JahrIm kommenden Jahr erwartet die Stadt Bocholt wieder eine große Bürgergruppe zur Bocholter Kirmes. Alle zwei Jahre machen sich rund 50 Belgisch-Bocholter auf dem Weg, um in der deutschen Partnerstadt Kirmes zu feiern. Im kommenden Jahr wird die Städtepartnerschaft 65 Jahre alt. Ein Anlass, der in der zweiten Jahreshälfte 2017 auch in Belgisch-Bocholt gebührend gefeiert werden soll. „Wir stellen uns vor, dass an einem Tag die Kunst im Mittelpunkt der Veranstaltungen zum 65-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft steht, und am nächsten Tag die Musik.“, erklärten Stijn van Baelen und Jan Schrijvers beim offiziellen Empfang. Diese und weitere Ideen werden beide Städte in den nächsten Monaten gemeinsam mit den verschiedenen Vereinen und Organisationen beratschlagen.Besuch einer offiziellen DelegationDas 65-jährige Bestehen soll auch in Bocholt nicht unter den Tisch fallen. Im Mai 2017 erwartet die Stadt Bocholt deshalb nicht nur eine Delegation aus Belgisch-Bocholt, sondern auch aus der englischen Partnerstadt Rossendale. Mit Rossendale ist Bocholt ebenfalls im kommenden Jahr 65 Jahre verbunden. In der letzten Sitzung des Ausschusses für Städtepartnerschaften der Stadt Bocholt wurde schon eifrig diskutiert, wie man diesen Anlass budgetgerecht begehen kann. „Ein 65-jähriges Ehejubiläum“, so Bürgermeister van Baelen, „nennt man in Belgien, „Brillant-Hochzeit“. Etwas „Brillierendes“ wird deshalb sicherlich im kommenden Jahr mit den Partnerstädten stattfinden, sagte er zum Ende seines Antrittsbesuchs. […]

Gesellschaftsspieleclubs aus der englischen Partnerstadt Rossendale besuchen die Stadt Bocholt

Gesellschaftsspieleclubs aus der englischen Partnerstadt Rossendale besuchen die Stadt Bocholt

Bocholt (EUBOH). Fünf Mitglieder des Gesellschaftsspieleclubs aus der englischen Partnerstadt Rossendale besuchten vom 14.-16. Oktober 2016 die Stadt Bocholt. Sie waren hier zu Gast bei der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bocholt e.V. Anlass für diesen Besuch war die Messe „Spiel 2016“ in Essen. Der stellvertretende Vorsitzende der hiesigen Gesellschaft, Christian Strauß, organisierte diesen Besuch erstmalig mit dem Rossendaler Verein.Die Messe „Spiel 2016“ gehört zu der wohl wichtigsten Veranstaltung zum Thema Gesellschaftsspiele weltweit. In diesem Jahr wurden rund 160.000 Besucher in den Messehallen am Gruga-Park erwartet. Erstmals stellten über 1.000 Verlage, Händler und Organisationen auf der „Spiel 2016“ aus.Brettspiele für Kirche und SchuleColin Povey, der auf Rossendaler Seite diesen Besuch organisiert hat, kaufte auf der „Spiel 16“ nicht nur Brettspiele für den persönlichen Gebrauch. Er hatte vom Förderverein der Haslingden High School, an der er als Lehrer arbeitet, ebenfalls den Auftrag bekommen, Gesellschaftsspiele für den Spieleclub an dieser Schule zu kaufen. Heath Stockburn, angehender Priester in Rossendale, fand auf der Essener Spielemesse verschiedene Brettspiele für seine Kirche. Ein erstes Ausprobieren der Spiele fand am Samstagabend mit Gästen und Gastgebern im Europa-Haus Bocholt statt. Gerade in der heutigen Zeit setzen Gesellschaftsspiele, die man zu zweit, dritt, viert und mehr spielen kann, einen wichtigen Gegenpol zur digitalen Spielewelt, waren sich die Spieler und Gastgeber einig.Kirmesbummel zum AbschiedDie diesjährige „Spiel 2016“ fiel mit dem Bocholter Kirmes-Wochenende zusammen. Deshalb nutzten die Rossendaler Gäste den Sonntag ausgiebig, um Riesenrad zu fahren, deutsche Currywurst zu essen oder einfach mit vielen Tausend Besuchern bei strahlendem Sonnenschein über die Kirmes zu bummeln. Auf einem kurzen Stadtrundgang zeigte Christian Strauß die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Bocholter Innenstadt. Dann hieß es bereits Abschied nehmen, denn am Abend startete der Flieger von Amsterdam aus nach Hause.Dank an GastfamilienKarl Gerd Geßner, Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bocholt e.V., dankte beim Abschied insbesondere den hiesigen Gastfamilien. Gerade in den Herbstferien und über Bocholter Kirmes ist es nicht leicht, so Geßner, Familien zu finden, die einen Gast aus den Partnerstädten aufnehmen. Als kleines Abschiedspräsent gab er den englischen Gästen einen Anstecker mit der deutschen und britischen Fahne sowie eine Bocholt-CD mit. Ein Wiedersehen wird bereits im kommenden Jahr möglich sein: Mit dem Beginn der Herbstferien 2017 fährt die Deutsch-Britische Gesellschaft Bocholt e.V. mit Interessierten wieder in die englische Partnerstadt Rossendale. […]

NGG: 4.000 Leiharbeiter im Kreis Borken sollen bessergestellt werden

NGG: 4.000 Leiharbeiter im Kreis Borken sollen bessergestellt werden

Immer mehr „Jobs zweiter Klasse“: Die Zahl der Leiharbeiter im Kreis Borken hat drastisch zugenommen. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der Arbeitsagentur 4.009 Beschäftigte in Leiharbeit – mehr als doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Damals zählte der Kreis noch 1.878 Leiharbeiter, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt. Die NGG Münsterland spricht von einer alarmierenden Tendenz – und fordert die Politik zum schnellen Handeln auf.„Gerade berät der Bundestag über ein Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen. Die Zahlen zeigen, dass wir eine Regelung dringender brauchen denn je“, sagt NGG-Geschäftsführer Helge Adolphs. Allerdings müsse am Gesetz noch deutlich nachgebessert werden, um den „Wildwuchs im heimischen Arbeitsmarkt“ wirklich zu bekämpfen. Hierfür sollten sich jetzt die Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Borken in Berlin stark machen.Bei der Leiharbeit werden Beschäftigte an einen Betrieb verliehen, wo sie dann für den gleichen Job weniger Geld bekommen als das Stammpersonal. Ursprünglich sollte das einmal auf Auftragsspitzen bei den Unternehmen beschränkt sein – „häufig nutzen Chefs das aber zur dauerhaften Lohn-Drückerei“, sagt Helge Adolphs. Und die Leiharbeiter bekämen meist keine Chance, ins Stammpersonal aufzurücken. „Gerade in der nordrhein-westfälischen Lebensmittelindustrie wird Leiharbeit zum Problem. Und mit dem Missbrauch von Werkverträgen haben wir es besonders in der Fleischverarbeitung zu tun. Dabei sind Leiharbeiter – genauso wie Werkvertragsbeschäftigte – bei der Altersvorsorge und beim Urlaub schlechter gestellt als die Stammbelegschaft“, kritisiert der Gewerkschafter. Das neue Gesetz müsse dem Anstieg dieser „2.-Klasse-Jobs“ endlich einen Riegel vorschieben.Der Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sieht im Wesentlichen vor, dass Leiharbeiter spätestens nach neun Monaten in einem Betrieb die gleiche Bezahlung bekommen wie das Stammpersonal. Die Höchstverleihdauer soll auf 18 Monate begrenzt werden. Dies gelte jedoch, so Adolphs, „nur für Personen, nicht aber für die Arbeitsplätze. Damit können Leiharbeiter im Prinzip alle 18 Monate einfach ausgetauscht werden“. Auch Betriebsräte sollen nach dem geplanten Gesetz lediglich Informationsrechte bekommen, aber keine Mitbestimmungsrechte, bemängelt die NGG.„Trotz allem wäre das Gesetz ein erster Schritt“, betont Adolphs. „Deshalb darf es im Bundestag auch auf keinen Fall scheitern.“ Die heimischen Parlamentarier seien in der Pflicht, die Interessen der wachsenden Zahl an Leiharbeitern und Werkverträglern zu vertreten. Dafür müsse das Gesetz so scharf wie möglich formuliert sein, fordert die NGG Münsterland. Erst dann werde sich der Negativ-Trend im Kreis Borken umkehren – und der Leiharbeiter von heute zum Stammbeschäftigten von morgen. […]