Schildastadt Bocholt - eine Glosse (mit Leserumfrage!)

Schildastadt Bocholt – eine Glosse (mit Leserumfrage!)

 Es war wie beim heiteren Beruferaten – nur nicht so spannend. Auf Antrag der Fraktion ‚Freie Grüne Bocholt/Die Linke’ beriet die Stadtverordnetenversammlung heute darüber, ob Bocholt die Zusatzbezeichnung „Hochschulstadt“ bekommen soll oder nicht. Die CDU war dagegen. Wenn schon ein Zusatznamen, dann doch wohl „Europastadt“, meint Herbert Panofen. Die SPD tendierte – wie auch Bürgermeister Peter Nebelo – eher zu „Fahrradstadt“. Die Soziale Liste konnte sich nicht so recht entscheiden und beantragte die Doppelbezeichnung „Hochschulstadt und Fahrradstadt“. Dezente Hinweise, dass passe doch gar nicht aufs Schild, wurden von Verfechterin Bärbel Sauer geflissentlich ignoriert. Schließlich fielen noch Begriffe wie „Zukunftstadt“ und „Klimastadt“.Plötzlich erkannte Burkhard Henneken vom Liberalen Bündnis das humoristische Potenzial dieser Debatte und brachte mit Blick auf das frisch umgestaltete Kubaai-Gelände den Begriff „Auenstadt“ ein. Dem wollen wir nicht nachstehen und plädieren daher für den Begriff „Schilderstadt“. In alternativfaktischer Schreibweise sei auch „Schildastadt“ erlaubt.BERTHOLD BLESENKEMPERPS: Keiner der Vorschläge fand übrigens die notwendige Mehrheit. Es bliebt also schlicht und einfach bei „Bocholt“. Das hält uns aber nicht davon ab, die Basis zu fragen. Daher unten unsere Umfrage. […]

Nebelos schlechter Stil

Nebelos schlechter Stil

Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPERDass Bürgermeister Peter Nebelo offenbar deutlich früher als behauptet von den umstrittenen Eigentumsverhältnissen in Sachen Tiefgarage gewusst hat, lässt sich leicht mit Vergesslichkeit erklären. Hochnotpeinlich allerdings war, wie sich Nebelo in der Stadtverordnetenversammlung soeben aus dieser Situation herauszulavieren versuchte. Er habe den entsprechenden Vermerk seinerzeit als „irrelevant“ erachtet, meinte er. Und dann kam es noch schlimmer. Der Ratsvorsitzende und Verwaltungschef schickte seinen Kämmerer Ludger Triphaus vor, der denn auch prompt die Verantwortung übernahm beziehungsweise den größten Teil auf den inzwischen ausgeschiedenen Ulrich Paßlick abwälzte. Letzteres ist billig und ganz schlechter Stil.Fehler können passieren. Aber ein Verwaltungsvorstand sollte die Größe haben, Fehler einzugestehen. Niemand wird ernsthaft glauben, das in einer regelmäßigen tagenden Führungsrunde ein Dezernent dem anderen etwas verschweigt. Und wenn doch, wäre das weitaus schlimmer.Mit der Schutzbehauptung, man habe nichts gewusst, sind schon vor Nebelo selbst US-Präsidenten und Vorstände von großen Autokonzernen gescheitert. Unwissen ist das schlechteste aller Argumente, denn es impliziert – je nach der Wahrheit – entweder Ahnungslosigkeit oder Lüge. Daran änderte auch die Taktik des Bocholter Bürgermeisters nichts, immer wieder wegzuducken und/oder abzutauchen und/oder andere vorzuschicken. […]

Tiefgarage Europaplatz: Bürgermeister Nebelo wusste weit früher als behauptet von umstrittenen Eigentumsverhältnissen

Tiefgarage Europaplatz: Bürgermeister Nebelo wusste weit früher als behauptet von umstrittenen Eigentumsverhältnissen

Bürgermeister Peter Nebelo hat entgegen seinen bisherigen Behauptungen nicht erst „vor kurzem“, sondern spätestens bereits 2015 davon erfahren, dass die Stadt Bocholt weit länger als gedacht Eigentümerin der maroden Tiefgarage am Europlatz war. Das gestand der Ratsvorsitzende soeben der Stadtverordnetenversammlung ein. Aber: Ein entsprechender Vermerk habe lediglich in einem Nebensatz gestanden und sei von ihm als „irrelevant“ erachtet worden, meinte Nebelo zur Entschuldigung. Kämmerer Ludger Triphaus stellte sich vor ihn und erklärte, dass die Schuld dafür, dass einige Dinge falsch gelaufen seien, bei den seinerzeit zuständigen Dezernenten Paßlick beziehungsweise Triphaus gelegen hätte.Den Fraktionen reichte das nicht aus. Während die Freien Grünen, die Linken und die Stadtpartei erklärten, ein Streit bringe nichts, da er an der Notwendigkeit des Kaufes der Tiefgarage nichts ändere, war Herbert Panofen (CDU) sauer. Er erklärte, wenn alle Fakten auf den Tisch gelegen hätten, „wäre die Entscheidung zum Kauf der Tiefgarage so nicht gefallen wie sie gefallen ist“. Nach wie vor ist die Mehrheit der Union der Meinung, dass es klüger gewesen wäre, länger und härter mit dem niederländischen Erbpachtnehmer zu verhandeln, um den Preis zu drücken. Die SPD sprach von einer „großen Verunsicherung“ der Politik und einem Vertrauensverlust gegenüber der Verwaltung, den es zu korrigieren gebe.Details zu den Verträgen wurden dann im nichtöffentlichen Teil diskutiert […]

Noch kleine Chancen für Action-Markt am Westendkreisel

Noch kleine Chancen für Action-Markt am Westendkreisel

Noch gibt es eine kleine Chance für die Ansiedlung eines Action-Marktes am Westendkreisel. Der Ausschuss für Planung und Bau hat sich nämlich einstimmig für die Verlängerung einer so genannten Veränderungssperre ausgesprochen. Das ist einerseits schlecht, weil momentan nicht verändert werden darf. Andererseits ist es gut, weil der Verwaltung noch Zeit bleibt, sich baurechtlich noch etwas einfallen zu lassen. Der Action-Markt könnte noch ermöglicht werden, wenn ein exakter Katalog von „zentrumsgefährdenen Waren“ erstellt würde, die am Westendkreisel verkauft werden dürfen und welche nicht. Es wird erwartet, dass der Rat heute um 17 Uhr ebenfalls zustimmt. […]

Stadtgeschichte Bocholt: Absperrung der deutsch-niederländischen Grenze

Stadtgeschichte Bocholt: Absperrung der deutsch-niederländischen Grenze

Mitte 1914 brach zwar der Erste Weltkrieg über Deutschland herein, dennoch lebten die Bocholter sozusagen im Frieden, weil die Stadt weit abseits der Kriegslinie lag und Bocholt nicht von irgendwelchen Kampfhandlungen betroffen war. Allerdings ging die militärische Auseinandersetzung u. a. mit der Seeblockade und mit einem Aushungerungsplan der gegnerischen Mächte einher, so dass die Menschen hierzulande vor allem unter dem Wirtschaftskrieg zu leiden hatten.Da sich das ökonomische Handeln ausschließlich auf die militärischen Bedürfnisse ausrichtete, wurden praktisch alle innerhalb der Volkswirtschaft vorhandenen Güter, die ja nicht in unbegrenztem Ausmaß zur Verfügung standen, durch Gesetzte und Verordnungen der Zwangswirtschaft unterworfen.Nahrungsmittelknappheit führte zu Schmuggel und SchleichhandelFür die Bevölkerung bedeutete dieses Einschränkungen, Entbehrungen und Verzicht bis hin zu Mangelerscheinungen, Armut und Not. Das größte Problem war die einsetzende Nahrungsmittelknappheit, die dazu führte, dass Betrügereien, Schmuggel und Schleichhandel aufblühten. Vor allem nutzten viele Bürger die Nähe zu den neutral gebliebenen Niederlanden, um ihre Schiebereien im Nachbarland unter der Hand ausführen zu können.Mit der Abriegelung der Grenze – wie auf dem Foto dargestellt – versuchte man um die Jahreswende 1915/16, den Schwarzmarkt in den Griff zu bekommen. „Die Holländer sperren die Grenze mit Stacheldraht ab“, lautete der Titel dieser Bildvorlage, die als Postkarte in den Umlauf kam. Es handelt sich hier um einen Wegeabschnitt an der Keupenstraat zwischen Dinxperlo und Suderwick. Dort ließen die Behörden in gleichmäßigen Abständen Holzpfosten aufstellen und formten mit Hilfe von Stacheldraht einen fast undurchlässigen Grenzzaun. Rechts posiert ein Beamter auf einem der weißen, auf niederländischem Gebiet befindlichen Grenzsteine. Ende Dezember 1915 gab eine holländische Tageszeitung bekannt: „Te Dinxperlo zal de grensweg zoodanig met prikkeldraad worden afgesloten, dat het den grensbewoners onmogelijk wordt gemaakt telkens de grens over te steken om levensmiddelen naar de Pruisische overburen te brengen.“Zaun erschwerte das Desertieren WehrpflichtigerDie Grenzabsperrung sollte nicht nur dem Schmuggel aus und nach den Niederlanden Einhalt gebieten. Gelegentlich erschwerte sie auch das Desertieren deutscher Wehrpflichtiger aus der Umgegend, die sich vereinzelt über die nahe gelegene Grenze ins Ausland absetzten.Foto: Stadtarchiv Bocholt, Text: Wolfgang Tembrink […]

Integration von Flüchtlingen in Bocholt: Erst pauken, dann kicken

Integration von Flüchtlingen in Bocholt: Erst pauken, dann kicken

Bocholt (PID). Erst pauken, dann kicken: Unter diesem Motto steht jetzt ein neues Projekt in Bocholt, an dem 36 junge Männer teilnehmen. Sie alle sind aus ihren Heimatländern geflüchtet und wollen Fuß fassen in Deutschland. Helfen soll ihnen dabei die internationale Fußballakademie, die Sprachförderung und Sport miteinander verknüpft. Am Dienstag wurde sie offiziell gegründet.Wie kann Integration gelingen? Darüber machten sich die Bocholter Stadtverwaltung und die städtische Tochtergesellschaft EWIBO (Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt), die in Bocholt die Flüchtlingsarbeit koordiniert, zusammen mit Reinhardt te Uhle von der Europäischen Akademie des Sports (EADS) Gedanken. Hinzu kamen Anregungen aus ehrenamtlichen Gruppierungen. Die Ideen wurden gebündelt und fanden vom Reißbrett nun den Weg in die Umsetzung: Heraus kam die Gründung einer internationalen Fußballakademie. Mit dem 1. FC Bocholt hatte man auch einen sportlichen Partner gefunden, um zu starten.Zweimal wöchentlich Training für Kopf und KörperZweimal in der Woche werden Kopf und Körper trainiert. Begonnen wird mit einer Stunde Deutschunterricht. Dafür stellt der 1. FC eigens einen Raum im Vereinsheim zur Verfügung. Streng formal wie in der Schule soll es dabei nicht zugehen, auch wenn der Name „Fußballakademie“ zunächst anderes vermuten ließe. „Wir wollen Sprache alltagsbezogen, anhand konkreter Situationen, auf zunächst einfachem Level vermitteln“, sagt Christian Seidel, der mit Aras Enez die Deutschstunde ehrenamtlich durchführt. Seidel kennt sich in der Flüchtlingsarbeit aus, schon als „Bocholter Starthelfer“ war er dabei.Fußball als Plattform, um Werte zu vermittelnNach der Kopfarbeit ist Bewegung angesagt. 1. FC-Trainer Frank Nehling und Emad Ayad bitten die Teilnehmer für eineinhalb Stunden aufs Fußballfeld. Und auch dort geht´s nicht vorrangig um den perfekten Spannschuss oder die gewiefte Abseitsfalle. Verständigung trotz kultureller Unterschiede, gut miteinander auskommen, sich unterstützen, Toleranz zeigen, Respekt, Teamgeist, Disziplin einüben, Emotionen teilen – das steht im Vordergrund. Die Fußballakademie als Plattform, um Werte zu vermitteln. Oder wie es 1. FC-Präsident Ludger Triphaus sagt: „Hier kann der Fußball zeigen, was für eine integrative Kraft in ihm steckt.“Der 1. FC mache sich seit Beginn der Flüchtlingskrise für die Integration geflüchteter Menschen über den Sport stark, so Triphaus. „Wichtig ist zunächst: Spaß haben. Der fußballerische Teil wird sich dann entwickeln – das kann dann natürlich in jedem anderen Verein in Bocholt sein. Das liegt an der jeweiligen Leistungsstärke, die jemand erreicht.“Den allgemeinen Nutzen des Projekts betont auch Benedikt Püttmann, Leiter des Fachbereichs Jugend, Familie, Schule und Sport: „Bei der Fußballakademie gibt es mehrere Gewinner: die Teilnehmer profitieren, der Fußballsport gewinnt, der Bocholter Sport insgesamt wird gestärkt. Die Stadt Bocholt stellt die Plätze zur Verfügung. Auch einen Satz neue Bälle wird es geben.“Jürgen Beese, Leiter des städtischen Fachbereichs Soziales, und Hand-Gerd Kaiser, stellvertretender Leiter der EWIBO, stehen ebenfalls hinter der Initiative: „Sport und Sprache gehören zu den Komponenten, die Integration positiv beeinflussen. In diesem Projekt wird erstmals ein zielgerichtetes, regelmäßiges Angebot gemacht in Verbindung mit einem Verein, dem 1. FC Bocholt. Das wird die Integrationsarbeit in Bocholt weiter stärken.“ProjektpartnerDie internationale Fußballakademie ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Bocholt, der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), der Europäischen Akademie des Sports (EADS) und des 1. FC Bocholt e.V..Land NRW fördert finanziellFinanziell gefördert wird die Fußballakademie durch das Land Nordrhein-Westfalen über die Initiative „KommAn-NRW“.In Bocholt leben zurzeit rund 750 Menschen, die Asyl ersuchen, davon rund 500 in Landesunterkünften.Rückfragen zur internationalen Fußballakademie beantwortet Reinhardt te Uhle unter Tel. 02871 217 65-680. […]

Bushaltestelle beschädigt

Anfang der weitergeleiteten Nachricht:Bocholt-Lowick (ots) – (fr) Am Dienstag wurde gegen 15.55 Uhrfestgestellt, dass die Glasscheibe der Bushaltestelle „Boytink“ ander Werther Straße eingeschlagen worden war. Der Tatzeitraum stehtnoch nicht fest. Der Sachschaden wird auf ca. 500 Euro geschätzt.Hinweise bitte an die Kripo in Bocholt (02871-2990). […]

Zwei Verletzte bei Auffahrunfall

Bocholt (ots) – (fr) Am Dienstag befuhr eine 52-jährigeAutofahrerin aus Bocholt gegen 15.55 Uhr den Autobahnzubringer inRichtung Bocholt. Sie bemerkte zu spät, dass in Höhe der AbfahrtFrankenstraße ein vor ihr fahrender 53-jähriger Autofahrer ausBocholt verkehrsbedingt abgebremst hatte und fuhr auf dessen Pkw auf.Beide Unfallbeteiligten erlitten leichte Verletzungen. Derentstandene Sachschaden wird auf ca. 8.000 Euro geschätzt. […]