Perfekte Promi-Parade zum Jubiläum der Lions 

Perfekte Promi-Parade zum Jubiläum der Lions 

Der abstrakte Begriff „Multitalent“ hat einen realen Namen: Jörg Knör. Das beweis der aus Funk und Fernsehen bekannte Entertainer jetzt bei eine Gala der sieben Lions Club sowie der „Leos“ aus dem Westmünsterland und vom Niederrhein im Bocholter Stadttheater, die den 100sten Geburtstag der internationalen Hilfsorganisation feierten. „Filou“ heißt das aktuelle Programm des Parodisten, Sängers, Malers, Karikaturisten und Saxophonisten. Es spielt im Pariser Künstlerviertel Montmartre. Folgerichtig holte Knör als perfekter Stimmenimitator genau dort gefühlt Charles Aznavour, Gilbert Becaud und Karl Lagerfeld auf die Bühne. Jede Menge anderer Promis sollten ihnen folgen.Das Publikum war begeistert. Das lag nicht zuletzt an Knörs professioneller Vorbereitung. Immer wieder improvisierte der Wahl-Hamburger. Mal nahm er in der „Höhle der Löwen“ die Gastgeber ins Visier. Dann lästerte er gekonnt und fast schon liebevoll über die eine oder andere Bocholter Schwäche. So begleitete er seine Erzählung vom hiesigen Bahnhof mit der Titelmelodie aus „Spiel mir das Lied vom Tod“.Gleich zu Beginn schenkte Knör den Lions-Clubs ein Bild, das er während  der Mikrofon- und Stellprobe gezeichnet hatte und das das 100-jährige Bestehen der Clubs thematisierte. Das Kunstwerk soll demnächst in Bocholt für den guten Zweck versteigert werden.Und dann ging es los. Kaum ein Prominenter, der nicht sein Fett weg bekam. Allen voran Altkanzer Gerhard Schröder, der zur Musik des russischen Volkslieder „Kalinka“ mit der gewohnt sonoren Stimme des Hannoveraners den Text „Kein Linker, kein Linker, kein Linker hat so viel Geld wie ich!“. Das saß. „Man muss bei Jörg Knör immer besonders gut hinsehen und vor allem hinhören, denn die Stimme passt oft nicht zu dem Gesicht auf der Bühne“, hatte Moderator Berthold Blesenkemper den Parodisten angekündigt. Doch der Star des Abends bewies zumindest in einem Fall das Gegenteil. Mit Hilfe einer Einkaufstasche verwandelte er sich in einen Karl Lagerfeld, der dem Original zum Verwechseln ähnlich sah.Besonders fiel Beifall fand Knörs „Tauschkonzert“, in dem er Songs, Texte und Stimmen von Helge Schneider, Xavier Naidoo und Howard Carpendale beliebig miteinander vermischte. Perfekt!  Natürlich durften nur wenige Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze die Grachten-Entertainer Rudi Carell und Johannes Heesters nicht fehlen.Und dann der Höhepunkt: Jörg Knör als Udo Lindenberg. Der mache ihm Mut, auch im hohen Alter noch erfolgreich auf den Bühnen stehen zu können, hatte der Parodist zuvor dem Altmeister Respekt gezollt. Das Publikum waren hingerissen und ließ Jörg Kör nicht ohne Zugabe von der Bühne. Zum Schluss gab es für ihn zudem ein Geschenk in Form einer ganz speziellen Lions-Schokolade, die Lukas Groß Bölting von der Rheder Pralinen-Manufactur überreichte.Der Erlös des Abends geht im übrigen an eine Flüchtlingsinitiative der Lions in der Region. Die Clubs hatten deshalb auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer von Flüchtlingsinitiativen zu diesem Abend eingeladen. Wie wichtig deren Arbeit und das Engagement der Hilfsorganisationen ist, hatte zu Beginn der Veranstaltung Matthias Brinkmann vom Lions-Club Borken verdeutlicht. In die gleiche Kerbe hatte Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo in seiner Begrüßung geschlagen.Fotos: René Telaar […]

Bocholter Wirtschaftsinformatikprofessorin "exportiert" adapt2Job nach Jordanien

Bocholter Wirtschaftsinformatikprofessorin „exportiert“ adapt2Job nach Jordanien

An der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman erhalten die Studierenden ein spezielles Training zur Berufsbefähigung. Es nennt sich „adapt2Job“. Dabei handelt es sich um eine patentierte Methode, in deren „2win-Training“ Unternehmensvertreter und Hochschullehrer gemeinsam in der Hochschule lehren und mit den Studierenden unverzichtbares Jobwissen trainieren. Gründerin von adapt2Job ist die Bocholter Wirtschaftsinformatikprofessorin Dr. Edda Pulst.Internet of Things, Industrie 4.0, Digitalisierung und Big Data sind die zentralen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft und damit für die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden. Professorin Pulst: „Virtual und Augmented Reality beeinflussen nicht nur die Supply Chains in der Wirtschaft, sondern die Arbeitsplätze unserer zukünftigen Absolventen.“Professorin Pulst lehrt in unserem Fachbereich Wirtschaftsinformatik. Gemeinsam mit Dr. Martin Kabath vom Logistikanbieter DHL Supply Chain packte sie die genannten Themen in ein fünftägiges Intensivtraining für ausgewählte Studierende der „German Jordanian University (GJU)“ aus den Bereichen Maschinenbau, Informatik und Logistik. Nach dem ersten erfolgreichen Training im Frühjahr 2017 war eine regelmäßige Fortsetzung des Seminars „adapt2Job“ beschlossen worden, die jetzt im Oktober stattfand.Das Herbsttraining von „adapt2Job“ fiel noch intensiver aus als der Vorgänger im Frühjahr, berichtet Professorin Pulst: noch mehr Inhalt, mehr Technik, mehr Praxisbeispiele, mehr Live-Demos und Anwendungsfälle aus der Industrie. Namhafte Industriepartner waren neben DHL die SMS Group, Microsoft, SAP, CONET, Henkel und IBM. Besonders beeindruckend waren die Beispiele der SMS Group, die im Life-Demo den direkten Blick auf ihr Industrie 4.0-Portal zuließ.Um sich für das große Thema „Digitalisierung“ fit zu machen, mussten sich die Kursteilnehmer täglich von morgens um neun bis abends um 18 Uhr mit Big Data, IoT, Robotics, Unmanned Aerial Vehicles, Augmented Reality, Heat Maps, Predictive Maintenance, Supply Chain Event Management Tools,S upply Chain Visibility Tools, Digital Spare Part Catalogue, Alarm Systems, Web Portals, Sensors/RFID, Smart Meters, Block chain und weiteren aktuellen Themenstellungen auseinandersetzen und zum Abschluss ihre Jordanien-spezifischen Szenarios einem Gremium aus hochrangigen Industriepartnern vorstellen.Vom Ergebnis waren alle begutachtenden Praktiker überzeugt. Stolz konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Abschlusszertifikate in Empfang nehmen und sich Hoffnung auf später in einem aussichtsreichen Beruf machen.Das einwöchige Intensivtraining verlangte den Studierenden einiges ab; dennoch: die jordanischen Studierenden, die übrigens ausgezeichnet Deutsch sprechen, waren so begeistert, dass sie jetzt gerne ihr obligatorisches deutsches Jahr am Bocholter Campus im Kontakt mit den Firmen des „adapt2Job“-Netzwerkes durchführen wollen.Von „adapt2Job“ können auch die Bocholter Studierenden unmittelbar profitieren, denn die Inhalte des jordanischen Trainings, inkl. aller Firmenbeispiele und Kontakte, sind aktueller Bestandteil der Pulst-Vorlesungen im laufenden Wintersemester. „Dabei kommen ihnen auch die wertvollen Erfahrungen und Kontakte aus der intensiven internationalen Hochschul- und Industriezusammenarbeit zugute“, so Pulst, und „sie dürfen sich überdies freuen, Teil des adapt2Job-Netzwerkes zu sein“. Bereits in Kürze werden die beteiligten Firmen passende Angebote für aktuelle Praktika und Jobs für die Studierenden bereitstellen.Quelle: Westfälsiche Hochschule […]

Prof. Dr. Feriz Sejdija (39): Ein Mann der Zahlen

Prof. Dr. Feriz Sejdija (39): Ein Mann der Zahlen

Bocholt. Dr. Feriz Sejdija hat eine berufliche Leidenschaft: „Ich liebe Zahlen. Wo eine Zahl steht, die schlecht wegzudiskutieren ist, lassen sich die Dinge klar nachvollziehen.“ Mathematik war bereits in der Schule sein Lieblingsfach und ist es immer noch. Vor seiner Berufung an den Hochschulstandort Bocholt der Westfälischen Hochschule war Sejdija Professor für das Lehrgebiet „Besitz- und Verkehrssteuern, insbesondere Ertragsteuern, sowie Bilanzsteuerrecht und betriebliches Rechnungswesen“ an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg (Baden-Württemberg).In den Steuerbereich sei er stückchenweise „hineingerutscht“, erzählt Feriz Sejdija, nachdem er sich nach der höheren Handelsschule in Waldbröl (Oberbergischer Kreis in NRW) an der Landesfinanzschule in NRW für eine Ausbildung zum Finanzwirt bewarb. Beruflich weiter ging es über das Finanzamt Siegburg zum Finanzamt Bonn-Außenstadt. Dort durchlief Sejdija verschiedene Stationen bis hin zum Groß- und Konzernbetriebsprüfer. Er studierte an der Fachhochschule für Finanzen in NRW und schloss das Studium erfolgreich als Diplomfinanzwirt ab. Ein paar Jahre später absolvierte er ein Masterstudium der internationalen Betriebswirtschaftslehre an der „University of East London“ und promovierte an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.„Mein ‚Steckenpferd‘ ist die internationale Unternehmensbesteuerung. Gerade ist dieses Thema in den Medien als ‚Paradise Papers‘ wieder hochaktuell“, berichtet Sejdija und spricht das Thema einer Gewinnverlagerung von Unternehmen in sogenannte Steueroasen an. Dieses Thema beschäftigt ihn auch in seiner Forschungstätigkeit. Dabei dreht sich alles um ein Zusammenspiel aus zwei Firmen in zwei Staaten, die unter nationalem Recht besteuert werden und zugleich einem Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unterliegen, das den jeweiligen Firmen unterschiedliche Besteuerungsmethoden aus bilateralen Verträgen einräumt. Viele „Rechtsvorschriften“ seien schwammig oder auslegungsoffen formuliert, sodass einige Unternehmen diesen Umstand auch ausnutzen würden, so Sejdija weiter. Rechtlich sei dies zwar zum Teil erlaubt, aber moralisch betrachtet wird viel Geld gespart und aus den Staatskassen des Landes, wo die Unternehmensleistung erbracht wird, in Firmenkassen umgeleitet. „Möchte man Steuergerechtigkeit erzielen, muss man ins Detail gehen. Je mehr vereinfacht wird, desto mehr verabschiede ich mich leider von einer Steuergerechtigkeit. Es ist ein Teufelskreis, denn wenn die Details zunehmen, wird alles unübersichtlicher“, erläutert Feriz Sejdija. Gerichte spielten im Steuerrecht eine zunehmend massive Rolle. Seine Studierenden sollten eine hohe „Frustrationstoleranz“ mitbringen und den nötigen Ehrgeiz, sich auch sprachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dazu komme auch eine gewisse Affinität zu Zahlen. „Ich weiß allerdings noch nicht, ob mich meine Studierenden dafür lieben oder hassen werden“, so Sejdija und lacht. „Je älter ich werde, desto weniger ärgere ich mich über die Steuergesetze.“Prof. Dr. Feriz Sejdija (39) wurde für das Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmungsrechnung an den Hochschulstandort der Westfälischen Hochschule in Bocholt berufenBocholt berufen. […]