Stadtjubiläum 2022 wird bis zu eine Million Euro kosten

Stadtjubiläum 2022 wird bis zu eine Million Euro kosten

Das Jubiläum zum 800-jährigen Bestehen der Stadt wird Bocholt 2022 voraussichtlich zwischen 600.000 und einer Million Euro kosten. Das teilte der erste Stadtrat Thomas Wascki jetzt im Rat mit. Der beschloss auf Antrag der CDU, einen Planungsausschuss einzusetzen, der aus Vertretern des Stadtmarketings und des Kulturamtes besteht.Ein größerer Kreis von circa 30 bis 40 Personen, in denen auch die Bocholter Vereine vertreten sein sollen, hielt die Verwaltung für nicht sinnvoll. In solch einer großen Runde sei man nicht arbeitsfähig, hieß es. Deshalb sollen die Vereine jetzt nur noch ein- bis zweimal im Jahr beratend hinzugezogen werden. […]

Stadt gibt ihre einprozentige Mehrheit an der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft ab.

Stadt gibt ihre einprozentige Mehrheit an der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft ab.

Die Stadt gibt ihre einprozentige Mehrheit an der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft ab. Künftig sollen die privaten Gesellschafter ebenfalls 50 Prozent erhalten. Das entschied gestern der Rat. Durch den Beschluss werden vor allem Umsatzsteuern gespart.Die FDP lehnte den Plan ab. Die Stadt müsse die Kontrolle behalten, kritisierte Burkhad Henneken. Dem hielten SPD und Union entgegen, dass es seit Gründung der Gesellschaft bei Entscheidungen immer zum Konsens gekommen sei. „Ich habe immer gesagt, dass, wenn wir und jemals einmal auf unserer Mehrheit berufen müssen, die Gesellschaft tot ist“, ergänzte Bürgermeister Peter Nebelo.Für das Finanzamt ist der jährliche Zuschuss der Stadt in Höhe von 165.000 Euro ein so genannter Leistungsaustausch. Demnach erbringt die Stadtmarketing-Gesellschaft gegen Entgelt für die Stadt eine fest umrissene Leistung. Und darauf wird Umsatzsteuer erhoben. Anders wäre es, wenn die GmbH und Co. KG eine so genannte Organschaft mit der Kommune eingehen würde, also sozusagen in den Konzern Stadt eingegliedert würde. In dem Fall wären die Zuschüsse als so genannte Innenumsätze nicht steuerpflichtig.Stadtkämmerer Kai Elsweier hat die „Wiedereingliederung“ geprüft und hält sie für zu kompliziert. Er schlug deshalb vor, auf die städtische Mehrheit und den entsprechenden Kapitalanteil in der Stadtmarketing-Gesellschaft Bocholt zu verzichten. Für diesen Fall soll das Finanzamt Steuerbefreiung signalisiert haben. […]

Neue Trauerhalle soll Friedhof wieder attraktiver machen

Neue Trauerhalle soll Friedhof wieder attraktiver machen

Der Bocholter Friedhof muss attraktiver werden. Denn immer mehr Menschen meiden ihn. Das reißt nicht zuletzt Löcher in die Kasse der Kommune. Deshalb hat der Rat jetzt beschlossen, für 1,85 Millionen eine neue Trauerhalle bauen zu lassen. Bezahlt wird das vom Entsorgungsbetrieb Bocholt (ESB), der eigentlich für die Müllabfuhr zuständig ist. Das Unternehmen hat den Vorteil, dass es nicht unter dem Schuldendeckel steht und freier agieren kann. Refinanziert werden soll die Investition über höhere Gebühren. Die Kosten je Trauerfeier steigen um 192 Euro. Auch die werden um circa elf Prozent teurer. Dafür werden im Gegenzug neue, zum Teil günstigerer Bestattungsformen angeboten. Alle Fraktionen begrüßten die Pläne. Einzig die FDP bemängelte, dass die ständige Auslagerung von Investitionen wegen des Schuldendeckels nicht mehr tragbar sei.Die Trauerhalle ist über 80 Jahre alt, denkmalgeschützt und abgeschrieben. Die Aufbewahrungsräume im Keller genügen seit Jahrzehnten nicht mehr den heutigen Vorstellungen (u. a. Feuchtigkeit, Schimmel). Die Aufbewahrung von Särgenin den Leichenzellen der Friedhofshalle ist fast vollständig zum Erliegen gekommen. Der Sargaufzug ist nicht funktional, reparaturanfällig und verursacht unerwünschte Geräusche. Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutz werden nicht erfüllt. Für Menschen, die einen Rollstuhl, einen Rollator oder einen Elektro-Scooter nutzen, ist die Trauerhalle ungeeignet. Viele ältere Menschen bleiben ausdiesem Grund einer Beerdigung fern.Gleichzeitig verändert sich die wegen dem in der Gesellschaft abnehmenden Bezug zur Kirche die Nachfrage. Zunehmend konzentriert sich die Trauerfeier auf einen Ort. Haben Angehörige die Wahl zwischen mehreren Alternativen, entscheiden sie sich vermehrt gegen den städtischen Hauptfriedhof. Eine gewisse Verlagerung hat zu den kirchlichen Friedhöfen stattgefunden. Ein deutlich größerer Teil der Verlagerung geht offensichtlich auf Angebote außerhalb Bocholts zurück. So finden Urnenbeisetzungen in Friedwäldern statt, z. B. im Ruheforst Coesfeld. Das Krematorium im benachbarten Aalten bietet auch für deutsche Kunden einen Vollservice an bis hin zur Aschebeisetzung in den Niederlanden.Ein Rückgang der Bestattungen bedeutet, dass vorhandene freie Grabstätten nicht genutzt werden. Die Zahl der leerstehenden Grabstätten hat bereits in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zwischenzeitlich pflegt der ESB auf dem Hauptfriedhof ca. 3.000 leere Grabstätten. Diesem Pflegeaufwand stehen keine Gebühreneinnahmen gegenüber. […]