Unfallflucht dank eines aufmerksamen Zeugen geklärt

Bocholt (ots) – (fr) Am Samstagmorgen beschädigte ein 75-jähriger Autofahrer aus Bocholt auf dem Parkplatz einer Bäckereifiliale am Barloer Weg beim Ausparken einen anderen Pkw, an dem ein Schaden in einer Höhe von ca. 500 Euro entstand. Ein in dem Cafe sitzender Zeuge beobachtete den Vorfall. Er sah, dass sich der Unfallverursacher die Fahrzeuge anschaute und dabei auch durch zwei Frauen angesprochen wurde. Schließlich stieg er in seinen Pkw und fuhr davon.Anhand der Zeugenaussage konnte der Unfallverursacher schnell ermittelt werden. Er gab an, an dem anderen Pkw keinen Schaden entdeckt zu haben.Die Beamten leiteten ein Strafverfahren ein, in dem die Aussage des 75-Jährigen durch die Justiz bewertet werden muss. […]

Unfallflucht auf dem Gelderse Weg

Bocholt (ots) – (fr) Am Samstag wurde zwischen 00:10 Uhr und 08:30Uhr auf dem Gelderse Weg ein blauer VW Golf angefahren und beschädigt. Trotz des verursachten Sachschadens in einer Höhe von ca.1.000 Euro hatte sich der Unfallverursacher entfernt, ohne seinen Pflichten nachgekommen zu sein. Zeugen werden gebeten, sich an das Verkehrskommissariat in Bocholt (02871-2990) zu wenden. […]

Erfolgreiche Ostereier-Aktion in der City

Bocholt. Die erste Ostereier-Aktion war ein voller Erfolg – der Hype um die Eier war groß. Bereits am Donnerstagmittag waren nur noch vereinzelt Eier im Innenstadtgebiet zu findenInsgesamt 1.000 Eier konnten ab dem 29. März in der Innenstadt von Bocholt sowohl in den Geschäften, wie auch auf Außenflächen innerhalb des Rings gesucht und gefunden werden. Und Sie wurden gefunden. Nahezu alle Eier waren bereits mittags eingesammt worden.Am Samstag, den 31.03.2018 konnte bei zunächst strahlendem Sonnenschein jeweils ein Plastikei pro Person an den drei Osterständen vor dem historischen Rathaus, in den Arkaden und am Neutor-Platz gegen ein Osterpräsent eingetauscht werden. Neben den kleineren Osterüberraschungen, gab es auch Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 1.500 € zu gewinnen. Den Hauptpreis gewann Justin Lansing, der sich sicher ein tolles Ostergeschenk für seinen Gutschein aussuchen wird. Weitere namentlich bekannte Gewinner sind Frau Schwarz und Thorsten Müller.„Es war eine tolle und spannende Oster-Aktion mit vielen glücklichen Kindern, aber auch die Erwachsenen, schienen viel Spaß gehabt zu haben. Die Resonanz war durchweg positiv“, so Stadtmarketing Mitarbeiterin Claudia Hasenkox.Laut Stadtmarketing Geschäftsführer Ludger Dieckhues ist eine ähnliche Oster-Aktion der Werbegemeinschaften in Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing Bocholt auch im nächsten Jahr gut vorstellbar. […]

Stadtgeschichte: Die Privatschule der Lehrerin Hedwig Koop

Bocholt (PID). Am 12. Dezember 1908 erhielt die Bocholterin Hedwig Koop (geb. Schüring) von der Königlichen Regierung in Münster „die jederzeit widerrufliche Erlaubnis, in Bocholt eine Privatschule zu halten, zur Vorbereitung von Kindern für die Sexta einer höheren Lehranstalt oder die siebente Klasse einer zehnklassigen höheren Mädchenschule.“ An diese Privatschule erinnert jetzt das historische Foto des Monats, herausgegeben vom Stadtarchiv Bocholt.Schon seit April 1904 hatte die ausgebildete Pädagogin mit behördlicher Genehmigung als Hauslehrerin in der elterlichen Wohnung am Südwall etwa 30 Kinder namhafter Bocholter Familien in vier Jahrgängen unterrichtet.Hedwig Koop wurde am 6. August 1875 als Tochter des Bocholter Fabrikanten Heinrich Schüring und der Thekla Herding geboren. Nach der Volksschule besuchte sie ab 1887 die höhere Mädchenschule ihrer Heimatstadt und ab 1891 das Institut Haus Aspel bei Rees. Sie vollendete ihre Studien im Kloster der Franziskanerinnen in Marienwerth bei Maastricht. In Koblenz bestand sie 1895 die Reifeprüfung und erhielt dort das Zeugnis für mittlere und höhere Mädchenschulen. Zwei Jahre später ließ sie sich in Brüssel in der französischen Sprache ausbilden und heiratete 1898 den Fabrikanten Hubert Koop (1864-1936).Nachdem die Firma ihres Mannes durch Liquidation eingegangen und er aus gesundheitlichen Gründen kaum arbeitsfähig war, nahm Hedwig Koop ihre Lehrtätigkeit nach eigenen Angaben schon im September 1901 auf. Als während des Ersten Weltkrieges viele Lehrkräfte eingezogen wurden, nahm sie Schüler aus den öffentlichen Schulen zu sich in ihr Institut, wofür man sie am 30. März 1918 mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilfe ehrte. In den zwanziger Jahren unterrichtete sie in den Räumen des Gesellenhauses an der Kolpingstraße rund 80 Schulkinder.“Meine ganze Lebensarbeit galt der Schule, und dafür musste die Betätigung als Frau und Mutter in den Hintergrund treten“, erklärte sie 1922 in einer Stellungnahme. Am 1. April 1931 wurde Hedwig Koop in den Schuldienst der Stadt Bocholt übernommen, nachdem die Privatschulen aus gesetzlichen Gründen schließen mussten. Sie lehrte bis zu ihrer Pensionierung am 30. September 1937 an der Langenbergschule.Das Foto aus den zwanziger Jahren entstand auf dem Platz vor dem Gesellenhaus. Die Häuser im Hintergrund (Bäcker Ullrich, Sanitätsrat Dr. Eckervogt und Buchdrucker Kölle) standen an der Nobelstraße. Privatlehrerin Hedwig Koop hat inmitten ihrer Schüler Platz genommen. In der obersten Reihe ist ihre Tochter Thekla (1901-1975) zu sehen, die ihre Mutter seit 1922 in der Privatschule unterstützte. Hedwig Koop starb am 9. Juli 1946 im Alter von 70 Jahren in Recklinghausen. […]

„Moskau, Sotschi, St.Petersburg!!!“ – der ultimative WM-Song 2018 kommt aus Bocholt

 Von BERTHOLD BLESENKEMPER’54, ’74, ’90, 2014 – und jetzt kommt die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Für vier Lehrer aus Bocholt steht fest: Jogis Jungs holen auch in diesem Sommer den Pott nach Deutschland! Das musikalische Quartett hat sich deshalb spontan zur Band „Torpfosten United“ zusammengeschlossen und für das mit Spannung erwartete Turnier den ultimativen WM-Song komponiert. Der Titel: „Moskau, Sotschi, St.Petersburg!!!“ Seit heute ist die Scheibe als Download auf dem Markt. „Und das ist kein Aprilscherz“, versichert Jörg Hintenberger.Die Botschaft von Peter Enting (Gitarre, Gesang, Text und Musik), Thomas Bieniek (Bass), Christian Tepasse (Drums) und Jörg Hintenberger (Tonmeister und  Speaker) ist unmissverständlich. „Wir sind als Weltmeister hier angereist und fahren als Weltmeister zurück“, heißt es in dem Refrain. Und so beschreiben die vier die Fahrt mit dem Fanbus in Richtung Osten, das Leben während des Turniers, die Stimmung und die Gesänge. „Auf dem langen Weg singen wir Lieder, Helenes Atemlos und so“, heißt es schon in Strophe eins.Die Texter mussten dabei höllisch aufpassen. Denn manche Begriffe sind urheberrechtlich geschützt. Auch den Original-TV-Kommentar zu Götzes Traumtor im Finale 2014 in Brasilien durften sie nicht verwenden. Deshalb sprach einer des Quartetts die Teilen leicht abgewandelt neu ein.Die Idee zum Song war Peter Enting Ende vergangenen Jahres gekommen. Er erzählte Jörg Hinterberger davon. Der war Feuer und Flamme. Man fand weitere Mitstreiter und traf sich schließlich in Hintenbergers Küche zu den Aufnahmen. Sieben weitere Freunde kamen hinzu und bildeten den Background-Chor, der den Refrain – wie es sich bei einem echten Fußball-Song gehört – mehr schlecht als recht mitgrölten. Mit Hilfe eines kostenlosen Audioprogramms mischte Hintenberger das Stück schließlich am PC selbst zusammen. „Nun gut, hochpressionell ist das nicht, aber dafür kostet der Song auch nur 79 Cent“, erklärt der Hobby-Tonmeister.Für die Vermarktung buchten sich die vier bei einem Plattenlabel ein. Das stellte „Moskau, Sotschi, St.Petersburg!!!“ heute in alle relevanten Download- und Streamingplattformen ein. Dazu programmierte „Torpfosten United“ eine eigene Web- sowie eine Facebookseite. Demnächst soll noch ein Video produziert werden.Sollte der Song ein Hit werden, habe die vier Lehrer allerdings ein Problem. Sie haben – auch wegen weiterer Hobbys und Verpflichtungen in anderen Bands – so verdammt wenig Zeit. Fernsehsauftritte sind so gut wie gar nicht drin. „Aber einmal Fernsehgarten würden wir uns schön gönnen“, meint Jörg Hintenberger.Am besten wäre, wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft tatsächlich den Titel gewinnen würde. „Dann müssen wir für 2022 nur ein paar Textbausteine ändern und hätten schon den nächsten Song“, erklärt der Tonmeister. Warum auch nicht. Die Sportfreunde Stiller habe es schließlich vorgemacht. Mehr zum Thema unterwww.torpfosten-united.dewww.facebook.com/Torpfosten-United-156032798405070/www.youtube.com/watch?v=qjm9dwnLC7g […]

Serie 36,5 Grad: Hermann Göring hat sich mit diesem Namen einen guten Namen gemacht

Von BERTHOLD BLESENKEMPERManchmal kann schon der Geburtsname eine schwere Bürde sein. Erst Recht, wenn man wie einer der führenden deutschen Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher Hermann Göring heißt. Hermann Göring aus Bocholt lächelt. „Für mich selbst war das eigentlich nie ein Problem“, erklärt er. Im Gegenteil: „Diesen Namen konnten sich einfach alle merken. Den hat so schnell keiner vergessen“, meint der ehemalige Textilhändler. Heute ist der 80-Jährige erfolgreiche Vertriebsrepräsentant des bekannten Brühler Künstlers Andreas Noßmann. Und auch in der Kulturszene hat sich Hermann Göring mit seinem Namen und trotz seines Namens einen guten Namen gemacht.Wer wie der Bocholter bei Kriegsausbruch drei Jahre alt war, steht außer Verdacht, selbst ein aktiver Nazi gewesen zu sein. Auch die Namenswahl seiner Eltern hatte rein gar nichts mit Politik zu tun. „Mein Großvater hieß Hermann und mein Urgroßvater auch. Und zur damaligen Zeit war es nun mal üblich, einen Jungen nach dem Opa zu nennen“, meint Hermann Göring, Und schon hatte er seinen historisch belasteten Namen weg.Schwierigkeiten hat ihm das nach eigenen Angaben nie bereitet. Im Gegenteil: Hermann Göring blickt auf zahlreiche Anekdoten zurück. So salutierte einmal während seiner Bundeswehrzeit ein General augenzwinkernd vor dem Gefreiten Göring – und beiden grinsten sich dabei an. Ein anderes Mal fühlten sich zwei Polizisten mächtig auf den Arm genommen, als sie bei einer Verkehrskontrolle den Ausweis des Bocholters in die Finger bekamen. Hermann Göring grüßt einen der beiden nach eigenen Angaben heute noch freundlich, wenn er ihn in der Bocholter City trifft.Einzig in der Phase, in der er als Vertriebler einen neuen Kollegen einarbeiten musste, der tatsächlich Joseph Goebbels hieß, wurde es ein wenig haarig. Sich als Göring und Goebbels in ein Hotel einzubuchen oder bei einem Unternehmen vorzustellen bescherte den beiden so manch ungläubiges Kopfschütteln oder gar böse Blicke.Aber das waren und sind Ausnahmen. Hermann Göring besitzt das Talent, mit einer spürbaren Portion Selbstbewusstsein und seiner offenen Art auf Menschen zuzugehen. Das macht es dem Gegenüber leicht, über den seltsamen Namen hinwegzuschauen. Und plötzlich spielt dieser überhaupt keine Rolle mehr und Wichtigeres rückt in den Vordergrund.  Hermann Göring selbst spricht denn auch lieber über Malerei, über seine Begeisterung für die Werke von Andreas Noßmann, über dessen Talent und „unglaubliche Kreativität“. Dabei kam der Bocholter eher zufällig zur Kunst. Gemeinsam mit seiner Frau suchte er ein paar Bilder für eine neue Wohnung. Er stieß auch Zeichnungen, Grafiken und Stillleben des gebürtigen Hildeners. „Für mich war gleich klar: das ist es!“, berichtet der 80-Jährige.Er wollte mehr über den Künstler erfahren, besuchte diesen zu Hause in seinem Atelier, nahm ein paar Werke mit nach Bocholt und verkauft sie innerhalb kürzester Zeit. Das wiederholte sich. Heute sind der Künstler und sein Vermarkter Freunde. Zuletzt trafen sie sich bei einer Vernissage im so genannten „Kemminghaus“ an der Nordstraße 18 in Bocholt. Dort haben Hermann Göring und Peter Koenen bis Ende Mai auf eine 230 Quadratmetern eine Ausstellung mit Bildern lokaler, internationaler und prominenter Künstler eröffnet. Dort finden sich neben Werken von Noßmann solche von Jens Henning, James Rizzi, Günter Grass, W. Schlote, Claus Schenk, Fritz Brauwers, Paul Thierry, Michel Friess, Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Armin Mueller-Stahl. Alles ebenfalls gute Namen.Lesen Sie diesen Bericht auch im Bocholter Stadtmagazin PAN  […]

Nagelprobe am Flughafen BER: Bocholter BS-PK GmbH beschleunigt mit eigener Software Planfeststellungsverfahren

Dieser Beitrag erschien zuerst in  , der Verbandszeitung der Unternehmerverbandsgruppe e.V.Von JENNIFER MIDDELKAMPBER – der 3-Letter-Code des Flughafens Berlin-Schönefeld macht seit vielen Jahren vor allem mit Pleiten, Pech und Pannen Schlagzeilen. Die vorherige, fünfjährige Bauplanung allerdings war ganz im Gegenteil von Effizienz und Erfolg geprägt – dank eines Bocholter Unternehmens: Die BS-PK GmbH plante und führte das Planfeststellungsverfahren in den Jahren 1999 bis 2004 durch. Speziell für dieses Großprojekt – dem größten Bauvorhaben seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland – entwickelte die BS-PK GmbH die einzigartige Software CADEC. „Inzwischen kommt ‚CADEC‘ auch bei vielen anderen Bauprojekten zum Einsatz, z. B. flächendeckend im Land Niedersachsen.“ BS-PK-Geschäftsführer Michael Schmeinck hebt den wesentlichen Vorteil der von ihm geschriebenen Software hervor: „Jedes neue Bauvorhaben lernt von den vorherigen, und das unabhängig von Art, Umfang oder Personen. Verfahren mit CADEC sind deshalb sehr viel effizienter und rund 30 Prozent kürzer. So wird weniger Personal benötigt und es kann schneller mit dem tatsächlichen Bau angefangen werden.“Das ist ein Traum, den viele Behörden, Kommunen oder Kreise haben dürften. Die Wirklichkeit sieht oft aber anders aus: Jedes Bauvorhaben öffentlicher Träger mit einer bestimmten Größe bzw. einer bestimmte Anzahl Betroffener ist in Deutschland öffentlich. Anwohner, Naturschutzverbände und andere Betroffene können so genannte Einwendungen einreichen. Das können hunderttausende werden, je nach Größe des Vorhabens wie etwa dem Bau von Brücken, Straßen, Flugplätzen oder Strommast-Trassen. „Jeder Einwand muss akkurat abgearbeitet, in Sachargumente zerlegt und mit Gegenargumenten des Antragstellers entkräftet werden. Dabei lassen sich die Einwendungen in Gruppen wie Lärm, Naturschutz oder ähnliches gliedern“, weiß Schmeinck. CADEC leistet im  „Papierkrieg“ entscheidende UnterstützungDie Software CADEC leistet in diesem „Papierkrieg“ die entscheidende Unterstützung: Der gesamte Schriftverkehr wird digitalisiert, alle Einwendungen und Stellungnahmen erfasst. Außerdem werden alle Personen, ihre Rechtsbeziehungen – also z. B. Vollmachten – und Beziehungen untereinander dargestellt. „So können nicht nur Antragsteller und Beteiligte, also beispielsweise Büros, die die Sachargumente inhaltlich und juristisch erstellen, immer online auf alles zugreifen. Auch die Bürger können Einsicht in freigegebene Bereiche nehmen, wobei dem jeweiligen Landesdatenschutz genüge getan wird.“ Michael Schmeinck ist überzeugt: „Verfahrensfehler, die zu meist schmerzhaften Verzögerungen von Bauvorhaben führen können, passieren mit CADEC nicht.“Das Land Niedersachsen wickelt alle größeren Bauvorhaben über die Software aus Bocholt ab. „Es ist das einzige Bundesland mit einer zentralen Planfestellungsbehörde. Dort lernt jeder Bauabschnitt voneinander. Und das unabhängig von Personen – Wissen geht ja auch schon mal in Ruhestand oder ist nicht am gleichen Ort vorhanden.“ Acht Jahre lang wohl habe die Einführung im gesamten Bundesland gedauert; die Arbeitsmethodik jeder Kommune hätte angeglichen werden müssen. „Heute nutzen Mitarbeiter von Behörden, Antragsteller und Beauftragte dieser Partien CADEC gleichzeitig. Der Zugriffsschutz und die Datensicherheit ist, in gemeinsamer Zusammenarbeit mit Datenschutzbeauftragten beteiligter Länder erstellt worden. Alle Benutzer profitieren vom globalen Nutzen aller Verfahren“, freut sich der BS-PK-Geschäftsführer.Fünf Software-Fachleute im EinsatzDie Abkürzung BS-PK steht für die Geschäftsfelder-Paare Beratung & Softwareentwicklung sowie Prozessplanung & Koordination; fünf Software-Fachleute sind in Bocholt angestellt. Der 53-jährige Geschäftsführer Michael Schmeinck studierte Prozessplanung bis zum REFA-Techniker und machte im späteren Verlauf sein Diplom im Bereich der Informatik. Sein erstes berufliches Projekt in den 1990er-Jahren war eine Maschinen-Programmierung für Textilindustrie mit kurzen und schnellen Prozessen. „Das war schon eine Herausforderungen in der damaligen IT-Landschaft mit langsamer Software, riesigen Server-Räumen und wachsenden Projektgrößen“, so Schmeinck. Auf seiner Referenzliste stehen z. B. der Flughafen Dortmund (Änderung der Betriebszeiten) oder die Fraport AG (Ausbau der Landebahn). „Aber Berlin-Schönefeld hat wirklich alle Dimensionen gesprengt: Ein Ort wurde umgesiedelt, der Lärmschutz war in der Großstadt das Thema, es häuften sich mit über 160.000 Einwendungen und mehr als 10.000 Sachargumenten riesige Datenmengen an.“Verbunden mit dem BER-Planfestellungsverfahren war auch der Anhörungstermin, den BS-PK ebenfalls organisierte. „Neun Monate war ich Tag für Tag dort, wir organisierten das Einlassmanagement, die Podien aus Anhörungsleiter, Gutachtern und Einwendern, die Tagesordnung, die Sicherheit sowie die Protokollierung jedes einzelnen gesprochenen Wortes.“ Die benötigte Veranstaltungstechnik – Schmeinck erinnert sich an genaue Zahlen wie 15.000 qm ausgelegter Teppich, 5.000 Stühle oder 80 ausgestattete Juristenbüros – wurde mit einer Partner-Firma organisiert.Investitionen in Mitarbeiter-QualifikationDass ein 5-Mann-Betrieb vom Lande dies leisten kann, ist aufgrund zweier Umstände umso beeindruckender: Für seine Kundenaufträge muss BS-PK häufig viele Rechner anschaffen, bei Anhörungsterminen werden schon einmal 40 bis 80 PCs nötig. „Das ist dann für unser kleines Unternehmen schon eine riesige Investition.“ Zugleich werden seine erheblichen Investitionen in Mitarbeiter-Qualifikationen nicht berücksichtigt; geistiges Know-how wird nun mal eben nicht als Verlustvortrag gewertet. „Von daher ist und bleibt Softwareentwicklung schwierig in Deutschland“ – im digitalen Zeitalter eigentlich keine wünschenswerte Situation, bedauert Schmeinck.Für die Zukunft setzt BS-PK auf zwei Standbeine. Zum einen wird CADEC derzeit an unterschiedliche Richtlinien und den Datenschutz angepasst sowie geschützt, sodass sie in allen Bundesländern, in der Bundesrepublik und in der EU eingesetzt werden kann. „Wir wollen vor allem grenzüberschreitend wachsen; spannende Projekte gibt es etwa in den Niederlanden mit dem Flughafen Enschede oder in Belgien mit einem Kernkraftwerk. Zum anderen setzt die Softwareschmiede auf das neue Geschäftsfeld „Business intelligence“-Lösungen. So wurde für einen Tiernahrungsmittelhersteller aus dieser Region der Außendienst digital optimiert: Verkaufszahlen – auch die vom Großhändler – sind nun so aufbereitet, dass das Verhalten der Endkunden beobachtet und so Trends ausgemacht werden können. Michael Schmeinck ist sich sicher: „Im digitalen Zeitalter liegt eine moderne, effiziente und digitale Planung, wie mit CADEC, im Interesse aller Beteiligten.“ […]

Feldvogel-Inseln im Acker

Kreis Borken. Mit dem einsetzenden Frühling beginnt die Brutzeit unserer heimischen Vögel. Auch Feldvögel wie Kiebitz, Feldlerche und Rebhuhn können auf und über zahlreichen landwirtschaftlichen Nutzflächen bei der Balz beobachtet werden. Kiebitz und Co. mögen vor allem im Frühjahr noch unbearbeitete Flächen, auf denen später Mais oder andere Feldfrüchte angebaut werden. Wenn in der Brutphase der Tiere aber die landwirtschaftlichen Flächen zur Einsaat vorbereitet werden, gehen bei der flächigen Bodenbearbeitung leider viele Gelege verloren. Schon seit einigen Jahren gehen die Bestandszahlen unserer Feldvögel drastisch zurück – auch der Kreis Borken ist hier keine Ausnahme. Um dem Bestandseinbruch der Arten Einhalt zu gebieten, wird auch in diesem Jahr wieder eine einmalige Prämie im Rahmen der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt.Das Umweltministerium NRW wendet sich daher an Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Ackerflächen noch nicht bestellt haben. Für die Anlage von unbewirtschafteten Teilbereichen innerhalb einer Ackerfläche mit einer Größe von 0,5 bis 1 Hektar und einer Breite von mindestens 50 Metern und den Verzicht auf jegliche Bearbeitung dieser Inseln ab dem 1. April bis zur Ernte der angrenzenden Hauptfrucht (spätestens bis zum 1. Oktober) wird ein Ausgleichsbetrag gezahlt. Der Betrag richtet sich in der Höhe nach der Feldfrucht, in der die Brache eingerichtet wird. So wird beispielsweise 1.230 Euro je Hektar bei Silomais gezahlt, vorausgesetzt auf den Flächen befinden sich mindestens drei Feldvogelpaare. Bei anderen Feldfrüchten variieren die Ausgleichszahlungen.Auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster, www.bezreg-muenster.de, ist das Programm näher erläutert (zu finden z.B. über die Suchmaske mit dem Stichwort „Feldvogelinseln“). Dort sind auch die entsprechenden Anträge zu finden. Für die Beantragung einer Förderung ist ein Nachweis der Vögel auf der Fläche notwendig, der durch eine Biologische Station oder durch die Naturschutzbehörden erbracht werden kann. Termine dazu können bei der Biologischen Station Zwillbrock unter Tel. 02564/98600 oder der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Borken unter Tel. 02861/82-1420 vereinbart werden. […]

Großes Interesse an Info-Veranstaltung zu neuen Richtlinien zur Förderung von Kindern in Tagespflege

Kreis Borken/Borken. Rund 150 Personen haben sich jetzt im Kreishaus Borken über die neuen Richtlinien zur Förderung von Kindern in Tagespflege informiert. Neben vielen Tagesmüttern und Tagesvätern kamen auchVertreterinnen und Vertreter von Berufskollegs, Familienzentren, Unternehmen mit betrieblicher Großtagespflege und von Weiterbildungsträgern zu der Veranstaltung.Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster begrüßte die Gäste und richtete sich dabei vor allem an die Tagespflegepersonen: „Die Kindertagespflege ist seit über zehn Jahren eine wichtige Säule in der Kindertagesbetreuung im Kreis Borken. Aktuell werden etwa 700 Kinder von 220 Tagespflegepersonen betreut.“ Rund 65 Prozent der Kinder seien unter 3 Jahre. Der Kreisdirektor, zugleich Jugenddezernent des Kreises, skizzierte den Weiterentwicklungsprozess der Richtlinien, den sein Haus gemeinsam mit den Stadtjugendämtern Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau sowie den politischen Entscheidungsträgern im Kreisgebiet abgestimmt hatte. Er dankte zudem den Tagesmüttern und Tagesvätern herzlich für ihr Engagement und ihre große Motivation: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder im Kreis Borken“, betonte der Kreisdirektor.Christel Wegmann, die Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses, freute sich, dass so viele Tagespflegepersonen an diesem Abend zur Informationsveranstaltung gekommen waren. „Der Jugendhilfeausschuss begleitet die Weiterentwicklung der Kindertagespflege im Kreis Borken schon seit vielen Jahren aktiv“, betonte sie und ergänzte: „Es ist uns ein großes Anliegen, die Kindertagespflege auch künftig weiter auszubauen und zu stärken.“Ruth Franzbach, Koordinatorin der Kindertagespflege im Kreis Borken, berichtete über die regionalen Zahlen und Daten zur Kindertagespflege und ging näher auf die erneuerten Richtlinien ein. Sie präsentierte anschaulich, welche Aspekte sich zum kommenden Kindergartenjahr verändern und was neu aufgenommen wurde. Unter anderem werden die kurzzeitige Betreuung außerhalb der gewöhnlichen Betreuungszeiten (Randzeiten- und Wochenendbetreuung) und Großtagespflegestellen stärker gefördert. Außerdem wurde die Regelung von Vertretungssituationen weiterentwickelt, um mehr Verbindlichkeit und Verlässlichkeit zu schaffen. Für Vor- und Nachbereitungszeiten des pädagogischen Alltags wird künftig eine Verfügungszeit vergütet. Anschließend hatten dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu den neuen Richtlinien zu stellen.Ruth Franzbach gab zudem einem Ausblick auf die kommenden Kindergartenjahre 2018 und 2019. Sie informierte über anstehende Termine und geplante Fortbildungsangebote für Tagespflegepersonen. Unter anderem möchte das Kreisjugendamt seinen Tagespflegepersonen die Möglichkeit geben, an einer Fortbildung zur alltagsintegrierten Sprachbildung teilzunehmen. Des Weiteren ist es an der Planung eines Fachtages auf Kreisebene beteiligt, der am 18. Oktober in Ahaus stattfinden wird.Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.kreis-borken.de/de/kreisverwaltung/aufgaben/jugend-und-familie/kindertagespflege/.Wer sich für die Tätigkeit als Tagespflegeperson interessiert, kann sich gerne bei Ruth Franzbach vom Kreisjugendamt unter Tel. 02861/82-2242 oder per E-Mail an r.franzbach@kreis-borken.de melden. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den einzelnen Ortskommunen finden sich auf der oben genannten Website. […]

Rechtsabbieger-Spur der Ebertstraße gesperrt

Bocholt (PID). Aufgrund einer Störung an einem Stromkabel muss auf der Ebertstraße die rechte Fahrspur des Rechtsabbiegers in Richtung Industriestraße / Franzstraße noch bis voraussichtlich Freitag, 13. April 2018, gesperrt werden.Die Fahrspur wird als Notweg für die Fußgänger genutzt, da der Gehweg voll gesperrt wird. Es gilt Tempo 30. Die städtische Verkehrsabteilung bittet darum, den Bereich mit Vorsicht zu befahren. […]

Energie erleben in den Kitas

Bocholt (PID). Unter dem Motto „Energie erleben“ lädt der Fachbereich Umweltreferat der Stadt Bocholt zurzeit die Bocholter Vorschulkinder zu einem besonderen Mitmach-Workshop ein. Die Kinder der Kita Heilig Kreuz, die das Bildungsprojekt als erste KiTa in Anspruch nahm, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Umweltexpertin Ulrike Brammertz-Janoczek von der Deutschen Umwelt-Aktion erklärte den Vorschulkindern, woher der Strom für Staubsauger, Elektrozahnbürste und Co. kommt.“Wir wollen bereits den Jüngsten das Thema Energie spielerisch nahe bringen“, beschreibt Klimaschutzmanagerin Karolina Theissen vom städtischen Umweltreferat das Ziel der Aktion. Das Umweltreferat initiiert und finanziert die Aktion, die Deutschen Umwelt-Aktion setzt sie um.Stromerzeugung geht auch andersDas Thema Energie wird den Kindern dabei ganz praktisch vermittelt. Die konventionelle Stromerzeugung wird am Beispiel einer Dampfmaschine, Dampf steigt auf und das Rad dreht sich, erklärt. Stromerzeugung geht aber auch anders, „ohne Rauch“. Die kleinen Forscher erkunden an drei Erlebnisstationen zu den Themen Wind, Wasser und Sonne alternativ auch die erneuerbaren Energien. Jedes Kind kann Solarspielzeuge (Autos oder kleine Tierchen), ein Windrad mit LEDs, die beim Pusten leuchten, und ein kleines Wasserkraftwerk ausprobieren und mit erneuerbaren Energien selbst Strom erzeugen. „Das Projekt stärkt das natürliche Forscherbewusstsein der Kinder. Sowohl Jungen als auch Mädchen waren von den Vorführungen fasziniert“, erklärt Theißen.Interesse der Kitas ist großDas Interesse der Kindertagessstätten an der Bildungseinheit ist groß. Es wurden bereits 15 Workshops gebucht. Weitere 11 Interessenten für die Workshops stehen noch auf der Warteliste. Durch das Angebot der Stadt Bocholt lernen bereits die Jüngsten, was Nachhaltigkeit bedeutet und dass das eigene Verhalten zur Schonung der Ressourcen beitragen kann.Als Belohnung und Motivation gibt es zum Abschluss des Workshops für jede/n ein kleines Solarspielzeug. So werden die Kinder zu Multiplikatoren – und Botschafterinnen und Botschaftern in der eigenen Familie. […]

Unternehmerverband: „Solidarisches Grundeinkommen ist ein Irrweg“

Kritisch sieht der Unternehmerverband das solidarische Grundeinkommen, über das derzeit diskutiert wird. „Die Kernidee ist nichts anderes als der massive Aufbau künstlicher Beschäftigung, die im unternehmerischen Wettbewerb keine Chance hat. Das ist in Zeiten von Rekordbeschäftigung und Wirtschaftswachstum ein Irrweg“, warnt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.Die Unternehmen suchen seit Jahren auf allen Ebenen und Qualifizierungsstufen nach Arbeitskräften – Tendenz noch immer steigend. „Diese große Chance muss genutzt werden, gerade Langzeitarbeitslose verstärkt für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen“, so Schmitz. Das solidarische Grundeinkommen gehe an diesem Ziel vorbei. Zudem schaffe es unnötigerweise Konkurrenz, wenn z. B. Beschäftigungen als Hausmeister, Haushaltshilfe für Pflegebedürftige oder Grünflächen-Säuberer geschaffen werden. „Das würde erheblichen Druck auf die hier tätigen Unternehmen ausüben. Das kann doch keiner wollen“, fragt sich Schmitz.„Das solidarische Grundeinkommen wäre ein genauso falscher Weg wie einst die ‚ABM‘“, führt Schmitz einen Vergleich an. Diese „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ waren in Deutschland in den 1990er-Jahren zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit von der Arbeitsagentur bezuschusste Tätigkeiten auf dem so genannten zweiten Arbeitsmarkt. Arbeitssuchenden sollte so bei der Wiedereingliederung in eine Beschäftigung geholfen werden bzw. ein geringes Einkommen gesichert werden. Was schon in der damaligen, auf dem Arbeitsmarkt angespannten Situation nicht geholfen hat, sei jetzt umso mehr der falsche Ansatz. „Die Situation in Deutschland ist heute erfreulicherweise völlig anders: Gerade wurden die niedrigsten März-Arbeitslosenzahlen seit der Wiedervereinigung bekannt gegeben; wir verzeichnen Rekorde bei Beschäftigung und offenen Stellen.“ Deshalb warnt Schmitz davor, mit einem solidarischen Grundeinkommen jetzt erneut einen zweiten Arbeitsmarkt zu subventionieren. „Wir müssen die Arbeitslosen, statt sie unter sich arbeiten zu lassen, unbedingt in den normalen Arbeitsmarkt integrieren“, fordert der Hauptgeschäftsführer. […]