Kreis Borken / Vreden. Viel mehr als ein reines Museum – so war das kult Westmünsterland angekündigt worden, bevor es im Sommer 2017 seine Türen öffnete. Dass damit nicht zu viel versprochen wurde, zeigt ein Blick in das neue Halbjahresprogramm 2019, das jetzt herausgekommen ist. Von Januar bis Juni sind Sonderausstellungen, Lesungen, Konzerte und Aktionstage geplant. „Das kult ist ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt – reichlich Gelegenheiten, dies zu nutzen, gibt es in den kommenden Monaten mit einem abwechslungsreichen Programm“, kündigt kult-Leiterin Corinna Endlich an.Noch bis Ende Januar ist die Sonderausstellung „(M)ein Weg zum Frieden“ zu sehen. Im März steht dann „Natur im Fokus“: Unter diesem Titel werden Fotografien des Vredeners Hubert Stroetmann gezeigt, die ein Spiegel der Region sind. Ein Highlight erwartet die Besucherinnen und Besucher ab dem 26. April: Dann kommt die „Duckomenta“ mit „Ent-lichen Grenzgeschichten“ nach Vreden. Seit 1986 ist die Kunstaustellung, bei der die abgebildeten Dinge „anatiden“, also entenähnlichen Ursprungs sind, auf internationaler Tournee in Museen und Kunsthallen. Der Zyklus der „Duckomenta“ reicht von der frühen Kulturgeschichte bis in weite Fernen des Weltalls und beleuchtet und persifliert dabei die wichtigsten kulturhistorischen Epochen. Im kult greift die „Duckomenta“ mit einem besonderen Schwerpunkt die Kunst des Bauhaus‘ das Jahresthema des kult auf – „Aufbruch und 1920er-Jahre“ – und führt auf eine unterhaltsame Reise durch Etappen der „ent-lichen“ Grenzgeschichten der Region.“Wir wollen künftig jedes Jahr ein Thema herausgreifen, das wir im kult dann unter verschiedenen Aspekten beleuchten“, erläutert Corinna Endlich. Los geht es in diesem Jahr mit dem historischen Blick etwa 100 Jahre in die Vergangenheit, in die Zeit der Weimarer Republik. „Das ist eine Zeit großer gesellschaftlicher Veränderungen“, sagt die kult-Leiterin: Neue Medien wie Kino und Radio, ein neues Lebensgefühl, das sich auch in einem neuen Kunstverständnis ausdrückt, kommen auf. „Mit dem Schwerpunkt auf dem Bereich Bauhaus in der ‚Duckomenta‘ ist der Anfang gemacht. In der zweiten Jahreshälfte wollen wir unter anderem mit einer Sonderausstellung zum Zeitgeschehen der 1920er-Jahre im Westmünsterland das Thema beleuchten.“Eine Reihe von Lesungen und Vorträgen findet in den kommenden Monaten im kult statt: So ist beispielsweise zu Lesung und Vortrag mit Richard Pooth aus Bocholt eingeladen, der sich mit dem Tierepos „Vanden von Reynaerde“ aus dem 14. Jahrhundert und der dietschen Volkssprache als Grundlage unserer heimatlichen Dialekte auseinandersetzt (21. Februar). Am Beispiel der Sixtuskasel wird Diplom-Restauratorin Sabine Heitmeyer-Löns die Restaurierung historischer Textilien schildern (9. April), die politische Partizipation von Frauen in Westfalen während der Weimarer Republik thematisiert Dr. Julia Paulus vom LWL-Institut für Regionalgeschichte (23. Februar).Weiterhin zu sehen ist natürlich die neue Dauerausstellung zum Thema „Grenze“. Sie greift ganz verschiedene Grenzen auf – politische und religiöse ebenso wie die zwischen Deutschland und den Niederlanden, zeigt die Entwicklung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Lebens- und Arbeitswelt der Menschen im Westmünsterland und in der Region Achterhoek. Neben Originalexponaten öffnen zahlreiche Medienstationen ein Fenster in die Vergangenheit.Führungen durch die Dauerausstellung, aber auch durch das Schaudepot oder beispielsweise mit architektonischem Schwerpunkt werden für Gruppen zu den Öffnungszeiten angeboten. Zudem gibt es verschiedene Bildungsprogramme für Kindergartenkinder und Schulklassen, im Museum oder im Archiv. Informationen und Terminvereinbarungen unter Tel. 02564/9899100.Das Halbjahresprogramm liegt im kult selbst, in der Kreisverwaltung in Borken sowie in zahlreichen Museen, Campingplätzen und Tourismusagenturen aus. Mehr Infos zum kult und das aktuelle Halbjahresprogramm gibt es auch im Internet unter www.kult-westmuensterland.deZum Hintergrund: kult WestmünsterlandIm kult Westmünsterland in Vreden sind das ehemalige Hamaland-Museum, die historischen Archive der Stadt Vreden und des Kreises Borken sowie das Landeskundliche Institut Westmünsterland und die Kultur- und Heimatpflege unter einem Dach versammelt. Das Kulturzentrum ist als gemeinsames Projekt der Stadt Vreden und des Kreises Borken im Rahmen der „Regionale 2016“ realisiert worden. Es ist ein Ort für Austausch und Dialog, fördert Kooperationen und Projekte in der gesamten Region dies- und jenseits der Grenze. Das kult ist eine kulturelle Bildungseinrichtung für Schule und Kindergarten ebenso wie für Laien und Wissenschaftler. […]