Rotes Kreuz im Kreis Borken bei Gesundheitsmessen präsent

Rotes Kreuz im Kreis Borken bei Gesundheitsmessen präsent

Kreis Borken (drk-press). Ein Team des Roten Kreuzes im Kreis Borken informierte zahlreiche Interessenten zwei Tage lang bei den dritten Stadtlohner Gesundheitstagen in der Stadthalle in Ahaus. Am kommenden Wochenende ist das Rote Kreuz mit einer Fülle an Dienstleistungsangeboten präsent bei der Borkener Gesundheitsmesse „fit und gesund 2019“, die von der Borkener Zeitung in der Stadthalle Vennehof ausgerichtet wird.Ausstellungszeiten sind Samstag, 23. März, 13 bis 17 Uhr, sowie Sonntag, 24. März, 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Rund 35 Aussteller sind im Vennehof dabei, teilt der DRK-Pressedienst mit.Das Team des Rote Kreuzes im Kreis Borken informiert vor allem über vier Schwerpunkte seiner Arbeit, die anschaulich dargestellt wird: über den Alterssimulationsanzug „GERT“, Wohnberatung, Hausnotruf und ambulante Pflege.Alterssimulationsanzug „GERT“Birgit Lorenzen, beim Roten Kreuz im Kreis Borken zuständig für Wohnberatung, stellt den Alterssimulationsanzug „GERT“ (GERontologischer Testanzug) vor. Er ist bestückt mit Gewichten am Oberkörper sowie an Hand- und Fußgelenken. So wird dargestellt, wie nachlassende Kraft und Koordination sowie eine erhöhte körperliche Belastung wirken können.„GERT“ zeigt altersbedingte Einschränkungen:Eintrübung der Augenlinse, Einengung des Gesichtsfeldes, Hochtonschwerhörigkeit, Einschränkung der Kopfbeweglichkeit, Gelenkversteifung, Kraftverlust, Einschränkung des Greif- und Koordinationsvermögens.WohnberatungWohnberatung für Familien, Senioren, Menschen mit Behinderung, Kinder. Mit kleinen Änderungen in der Wohnung oder im Haus ist das Wohnen mit Handicap deutlich leichter. Unser Ziel ist die Erhaltung der Individualität eines jeden Menschen durch zielgerichtete Beratung und Betreuung. Wir wollen allen Menschen, ob jung, alt, mit oder ohne Handicap, Sicherheit und Wohlbefinden vermitteln. Unser Motto: „So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig.“KontaktBirgit LorenzenTel 02561 9495Mobil 01761 8029-704wohnberatung@drkborken.de <mailto:wohnberatung@drkborken.de>HausnotrufDas Rote Kreuz bietet mit dem Hausnotruf Sicherheit und Geborgenheit in Ihren eigenen vier Wänden – rund um die Uhr. Mit ihm sind Sie zuhause nie allein. Im Notfall kommt schnell fachkundige Hilfe. Vorteile durch den Hausnotruf:Sicherheit in den eigenen vier Wänden – in jeder Situation,Selbstständigkeit und Flexibilität im Alltag,optimale Betreuung und schnelle Hilfe rund um die Uhr,ein vertrauter Ansprechpartner,einfache Installation und sichere Handhabung.KontaktMark WierczeykoTel. 02561 9495Mobil 01761 8029-123hausnotruf@drkborken.de <mailto:hausnotruf@drkborken.de>Parallelstraße 12 a48683 AhausAmbulante PflegeSie selbst, Ihr Partner, ein Elternteil oder ein anderes Familienmitglied benötigen Unterstützung. Der ambulanten Pflegedienst des Roten Kreuzes im Kreis Borken sorgt dafür, dass diese Hilfe zu Hause in vertrauter Umgebung stattfinden kann; sei es aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung. Der ambulante Pflegedienst stellt vor Ort passgenaue Angebot zusammen.Länger eigenständig leben: Aufgabe der Rotkreuz-Pflegekräfte ist es, die Selbstständigkeit der Kunden und die der Angehörigen trotz Alters, Krankheit oder Behinderung so lange wie möglich zu erhalten. Oft kann dank der häuslichen Pflege eine Heimunterbringung oder ein Krankenhausaufenthalt verkürzt oder ganz vermieden werden. Je nach individuellem Hilfe- und Pflegebedarf bieten die ambulanten Dienste sowohl körperbezogene Pflegemaßnahmen als auch Behandlungspflege an.Wer kann ambulante Pflege in Anspruch nehmen?chronisch Krankekurzzeitig Erkranktebehinderte Menschenpflegebedürftige Menschen jeden AltersPersonen, die ein ärztlichen Rezept zur häuslichen Pflegen habenWobei kann der ambulante Pflegedienst unterstützen?Körperbezogene Pflegemaßnahmen, wie Hilfe bei der Körperpflege oder beim An- und Ausziehen;Leistungen der häuslichen Krankenpflege, wie Verbandswechsel oder Medikamentengabe;Beratung von Pflegebedürftigen und Angehörigen;hauswirtschaftliche Versorgung wie Einkaufen, Kochen oder Reinigen der Wohnung;Betreuung und Hilfe bei der Alltagsgestaltung.KontaktRotes Kreuz im Kreis Borken, ambulante PflegeClaudia Alfert, Karin WienandInfo-Telefon02561 949502871 310 88 88www.DRKBorken.de <borken.de/>DRK-Hotline kostenlos 08000 365 000Fotos:Das Rotkreuz-Team bei den Stadtlohner Gesundheitstagen: Auch der Alterssimulationsanzug „Gert“ wurde vorgestellt.Fotos: DRK/andBerthold BlesenkemperAgentur M Hoch 3Neustraße 2-446399 BocholtTelefon: +49-2871-9957700Mobil: +49-151-51143524Fax: +49-2871-9957701Email: kontakt@agentur-mhoch3.deInternet: www.agentur-mhoch3.de […]

Virtuelles Stadtmodell auf Basis von Geodaten

Virtuelles Stadtmodell auf Basis von Geodaten

Bocholt (PID). Die Stadt Bocholt hat jetzt ein digitales 3D-Stadtmodell freigeschaltet. Es basiert auf Geodaten und vereint sowohl die Ausformung der Erdoberfläche wie auch die plastische Darstellung aller Gebäude. Das teilt der städtische Fachbereich für Grundstücks- und Bodenwirtschaft jetzt mit.Zu erreichen ist das 3D-Stadtmodell Bocholt über die städtische Homepage unter www.bocholt.de/rathaus/planen-bauen-verkehr/geodatenportal .Durch die rasanten Fortschritte in der automatisierten Datenerfassung ist es möglich geworden, städtische Geodaten in ihrer dreidimensionalen Ausdehnung auf einfachem Wege aufzubereiten. Die Stadt Bocholt verwendet 3D-Modelle zunehmend in den Bereichen Stadt- und Raumplanung sowie Umwelt und insbesondere zur Präsentation von bedeutsamen Bauvorhaben in der Stadt. Joachim Bußhoff, Leiter des Fachbereiches Grundstücks- und Bodenwirtschaft: „Virtuelle 3D-Modelle geben einen realistischen Eindruck der Welt wieder und sind anschaulicher als zweidimensionale Pläne und Karten.“User können sich also auf dem Computerbildschirm durch Bocholt bewegen, die Ansicht ist zoombar. Im gesamten Stadtgebiet sind Gebäudemodelle mit ihren Grundkörpern und Dachformen abgebildet. Bäume sind ebenso enthalten wie Windkraftanlagen. „Man kann zu allen Ortsteilen und gewünschten Adressen „fliegen“ und sich frei im Modell bewegen, was den wesentlichen Unterschied zu den großen Anbietern von 3D-Ansichten im Internet ausmacht“, so Bußhoff. Auf eine fotorealistische Darstellung der Gebäude mit Texturen wurde aus Gründen der Aktualität und des Datenschutzes verzichtet.Das Modell ist entstanden aus Daten der Luftbildbefliegung, Laserscanning-Befliegung und amtlichen Basisdaten. Soweit möglich, werde das 3D-Stadtmodell turnusmäßig fortgeführt, so Bußhoff. Geplante größere Bauvorhaben können nach Absprache in das Modell zu Anschauungszwecken integriert werden. […]

Nachbarschaft neu denken - Netzwerk Bocholt Ost lädt zur Auftaktveranstaltung

Nachbarschaft neu denken – Netzwerk Bocholt Ost lädt zur Auftaktveranstaltung

An manchen Stellen gibt es sie noch – funktionierende Nachbarschaften. Gemeinschaften, in denen man sich auf einen Plausch an der Ecke trifft, wo man beim Nachbarn klingeln kann, wenn ein Ei fehlt. Nachbarschaften geben Gemeinschaft und ermöglichen Kontakt und gegenseitige Hilfe. Das ist für Alteingesessene wie auch für Neuzugezogene wichtig. Denn ob durch Auszug der eigenen Kinder, Fortziehen von Freunden oder Angehörigen, Umzug, Trennungen oder Eintritt in den Ruhestand oder auch Krankheit oder Alter – irgendwann ist es eben nicht mehr selbstverständlich, dass man Menschen hat, mit denen man sich trifft und die helfen, wenn man mal eben jemanden braucht, der mit anpackt.Damit diese Art von Nachbarschaft auch rund um die Münstertraße wieder erstarkt, haben Manuel Loeker und Daniel Renzel vom Caritas Quartiersbüro sich mit Fabi, den Pfarrgemeinden Liebfrauen und Christuskirche, dem Moscheeverband, der Kita und der Clemens-Dülmer-Schule sowie den Vereinen sehen.helfen.handeln und InSel zusammengetan, um die Nachbarn zusammen zu bringen.Denn bei ihnen melden sich immer wieder Menschen, die in ihrer Nachbarschaft auf der Suche nach Anschluss sind bzw. die etwas tun und Mitstreiter suchen. Angebote und Interessierte zusammen zu bringen, ist die Idee des Netzwerkes. Vielleicht ist da einer, der immer Doppelkopf mit seinem Stammtisch gespielt hat. Jetzt gibt es die Runde nicht mehr und er sucht Anschluss. Im Gemeindezentrum gibt es noch eine aktive Doppelkopfrunde – die freuen sich über neue Mitspieler. Aber davon muss er erstmal erfahren. Vielleicht scheut auch jemand, beim Nachbarn zu klingeln und nach einer Tasse Mehl zu fragen, weil man sich im Alltag überhaupt nicht über den Weg läuft und sich noch nie gesprochen hat. Gäbe es einen Anlass, zusammen zu kommen, fiele das leichter.Kontakte herstellen, gemeinsame Interessen verknüpfen – das ist das Anliegen. Und worum es geht, was entsteht, das entscheiden die Menschen, die mitmachen. „Wir schaffen nur den Rahmen, damit sich die Menschen einmal zur selben Zeit am selben Ort treffen und sich über gemeinsame Interessen und Ideen austauschen.“, erklärt Manuel Loeker den Ansatz. Vorgeben wollen die Beteiligten Einrichtungen und Dienste nichts, lediglich Leute und Angebote zueinander bringen, die bislang verteilt an vielen Stellen auflaufen. „Vielleicht entstehen neben kleinen Ideen ja auch größere Projekte. Auch das wäre möglich. Wenn man merkt, dass es Mitstreiter gäbe, wagt man ja eher das Engagement z.B. für die Verschönerung der eigenen Straße“, ergänzt Daniel Renzel vom Quartiersbüro.Alle, die Lust haben, Menschen aus ihrer Nachbarschaft kennen zu lernen, die Anschluss suchen oder bieten sind zum Auftakttreffen eingeladen. Es findet statt am 4.4.19 um 18 Uhr in der Clemens-Dülmer-Schule, Stresemannstr. 1.Mit freundlichen Grüßen,Simone ZingelReferentin des VorstandesCaritasverbandfür das Dekanat Bocholt e.V.CaritasCentrum, Nordwall 44 – 4646399 BocholtEmail: Simone.Zingel@caritas-bocholt.de<mailto:Simone.Zingel@caritas-bocholt.de>Tel.: 02871/2513-1112Fax: 02871/2513-2000 […]

Schüler lernen Leben retten

Schüler lernen Leben retten

Im Euregio-Gymnasium wurde in der vergangenen Woche in den Klasse 7 – 11 auf den Sportunterricht und eine weitere Stunde Untericht verzichtet. Der Grund? Die Feuerwehr und Rettungsdienstakademie Bocholt bildete im Rahmen dieses deutschlandweit einzigartigen Projekts „Schüler retten Leben“ 500 Schülerinnen und Schüler in den Punkten „Wie setze ich einen Notruf ab?“, „Stabile Seitenlage“ und „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ aus.Dafür verzichteten die Schülerinnen und Schüler zwei „normale“ Schulstunden (120 Minuten). Neben der Theorie stand auch geübte Praxis auf dem Programm und davon machen sich am Freitag Schulleiter Christoph SChulheiß, Nicole Schulte-Euler (Projektleiterin und Vorsitzende des Fachbereichs Sport), Roland Bürger vom Förderverein des Euregio-Gymnasiums, Initiatorin und Vorsitzende der Elternpflegschaft) sowie Frederik Ebbert (Verkehrserziehung, Mobilität, Berufsberater) gemeinsam mit den Vertreter der Feuerwehr und der FRB, Thomas Dekers, Hanjo Groetschel, Daniel Steverding, Laura Schwietering und Dirk Vriesen ein Bild von den Aktivitäten.Lernen auf Augenhöhe“Eine Kompetenz im Rahmen der Ausbildung zum Notfallsanitäter ist auch die des Lehrens, Anleitens und Unterrichtes“ berichtete Hanjo Groetschel, ärztlicher Leiter der FRB. Und genau das übten die neuen Azubis hier am Euro. „Ich finde es klasse, wie selbstbewusst die Azubis hier auftreten, toll“. Da der Alterstunterschied zwischen den FRB-Azubis und den Schülerinnen und Schülern nicht so groß sei, gebe es „Lernen auf Augenhöhe“, „und das kommt super an.“Kompetenzen fürs Leben erlernenInitiatorin Steffi Dorn ist Ärztin am St.-Agnes-Hospital in Bocholt. „Ich habe beruflich mit dem Thema zu tun und weiß, wie wichtig Reanimation ist“, betont Dorn. „Wenn wir es hinbekommen, dass auch Laien sie einsetzen, steigt die Chance Menschenleben bei Kreislaufversagen retten zu können, deutlich“, ist sich Dorn sicher. „Bundesweit könnten bei 70. – 100.000 Kreislaufstillständen, die wir im Durchschnitt haben , 10.000 Menschenleben mehr gerettet werden“, ergänzt Hanjo Groetschel.Kinder sind tolle Multiplikatoren“Uns ist nicht nur wichtig, dass die Kinder mit dieser Ausbildung selber tätig werden können. Sie sind auch in ihren Familien wunderbare Multiplikatoren“ ist sich Dorn sicher. Erwachsene seien schneller bereit, die Reanimation anzuwenden, wenn sie sähen, dass auch ihre Kinder sie anwenden können.Förderverein stiftet TrainingspuppenSowohl bei der Schulkonferenz als auch beim Förderverein stieß der Vorschlag von Steffi Dorn, die Hanjo Groetschel im Juni 2018 angesprochen hatte, auf offene Ohren. Roland Bürger vom Förderverein stellte über 4.000 Euro für die Beschaffung von acht Reanimationspuppen zur Verfügung. „Das haben wir in kurzer Zeit entschieden. Hier sehen wir wirklich, dass fürs Leben gelernt wird. Das können die Schülerinnen und Schüler immer gebrauchen“, so Bürger. „Für uns ist es nicht nur wichtig, dass sie selber helfen und als Multiplikatoren fungieren. Sie sind in einem Alter, in dem sie Berufsfelder kennenlernen. Warum nicht das des Notfallsanitäters?“, sagt Steffi Dorn.Theorie und PraxisNach einem theoretischen Teil mit einem Film, der über den plötzlichen Herzstillstand informiorte ging es für die 13-16jährigen in die Sporthalle. Dort warteten neun Notfallsanitäter-Azubis der FRB und informierten über Notruf und stabile Seitenlage. Bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung gab es sogar einen kleinen Wettkampf. Vier Puppen waren elektronisch miteinander verbunden, sodass verfolgt werden konnte, wer die Reanimation am besten machte. „Es kommt nicht nur auf die Stärke der Herzdruckmassage an, sondern der Rhythmus und die Frequenz sind wichtig. Mindestens 100mal pro Minute sollte das Brustbein in der Mitte des Brustkorbes eingedrückt werden“, betont Laura Schwietering, Praxisanleiterin bei der FRB. „Wir hatten bei einigen Schülerinnen und Schülern Werte von über 98%. Die Ergebnisse waren echt beeindruckend“, ergänzte Schwietering.Win-Win-Situation“Dieses in Deutschland in dieser Form einzigartige Projekt ist eine echte ‚win-win‘-Situation. Wir als Schule profitieren davon, die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Kompetenzen und die Notfallsanitäter der FRB lernen zu lehren“, resümierte Schulleiter Schultheiß abschließend.Quelle und Foto: Stadt Bocholt […]

Nacht der Bibliotheken

Nacht der Bibliotheken

Von einem „doppelten Top-Act“ sprach Reinhold Sprinz, Leiter der Volkshochschule und der Stadtbibliothek am Freitagabend, als er Jürgen Kehrer und Sandra Lüpkes ankündigte. „Die beiden haben so viele Genres auf der Pfanne, das wird eine ganz besondere Lesung“, so Sprinz. Und der sollte Recht behalten. Die beiden Autoren sorgten zweieinhalb Stunden lang für gute Laune im voll besetzten Saal des Medienzentrums.Beide trugen nicht nur aus ihrem letzten gemeinsamen Buch „Was sich liebt, das killt sich“ vor. „Das ist das Sachbuch über unsere Ehe“, hatte Kehrer gleich zu Beginn die Lacher auf seiner Seite. „Es geht im Leben doch immer um und über Beziehungen. Sogar in vielen Volksliedern, das sollte man gar nicht meinen“, betonte Lüpkes. Sie begleitete diese Lieder mit ihrer Ukulele.“Kollege“ GoetheOb „Der Kuckuck und der Esel“, das „Heideröslein“ von „Kollege“ Goethe oder „In einen Harung jung…“ Lüpkes nahm die Gäste am Freitagabend mit. Ihr Mann habe vor 30 Jahren eine richtige Entscheidung getroffen und sich entschieden, Krimiautor zu werden. „Wenn ich heute auf die Frage, was ich denn so mache, antworte, ich bin Krimitautor, so bekomme ich gleich den Kommentar, ach so, das macht meine Nachbarin auch“, sagte Lüpkes. Und die Kurzgeschichten vom Liebesleben der Kröten, die mit Wasserleichen gerettet werden, des Literaturprofessors, der Kosenamen erforschte und schließlich auch jemanden fand, der ihn „Schatz“ nannte, unterhielten die Zuhörerinnen und Zuhörer prächtig.Löcher in den Bauch gefragt“Die ‚Lange Nacht der Bibliotheken‘ war in Bocholt auch eine besonders tolle Nacht – was für ein gut gelauntes Publikum, das Jürgen und mir ein Loch in den Bauch gefragt und den Büchertisch fast leer gekauft hat. Danke an die Stadtbibliothek Bocholt – gerne wieder“, resümierte Sandra Lüpkes ihren Auftritt in Bocholt. Vor der Lesung sprachen beide mit bocholt.de-Redakteur Bruno Wansing:Das Autorenehepaar kam am Freitag direkt aus Berlin, ihrem neuen Wohnsitz seit gut einem halben Jahr. „Wir wollten was kaufen, haben in Münster nichts passendes gefunden und da kamen wir auf die Idee, nach Berlin zu ziehen“, berichtet Sandra Lüpkes. Jetzt wohnen die beiden in Friedrichshain. „Berlin ist spannend “ ergänzt Jürgen Kehrer. Da ihr Hauptaugenmerk zurzeit auf dem Drehbuchschreiben liege, komme die Vielzahl der Film- und Fernsehgesellschaften beiden doch zu Gute. Jürgen Kehrer war schon mal in Bocholt. „Das war der Westfalentag und Götz Alsmann hat moderiert“, erinnert sich Kehrer. „Wir sind gerne in Städten wie Bocholt. Das ist für uns eine ideale Größe. Die Leute kommen, sie wissen, wo ihre Bibliothek ist und sie sind gut drauf“ sagte Sandra Lüpkes.“Romane können wir nicht gemeinsam…“Ihr gemeinsames Werk „Was sich liebt, das killt sich“, ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. „Romane können wir nicht gemeinsam schreiben, dafür sind wir zu unterschiedlich in der Arbeitsweise“, berichtet Lüpkes. Sie beschreibt ihren Mann als den strukturierteren von Beiden. „Er muss immer den gesamten Handlungsstrang überschauen und hat das ganze im Blick“, so Lüpkes. „Sandra kann einzelnen Szenen toll ausmalen und dann – wenn es nötig ist, auch schnell umschreiben“, beschreibt Kehrer seine Partnerin.Zu zweit besser aufgestellt“Uns macht es Spaß, zu zweit an Drehbüchern zu arbeiten. Zu zweit sind wir auch besser aufgestellt, wenn es um die Zusammenarbeit mit den Regisseuren und den Filmegsellschaften geht“, betont Lüpkes. Weg vom Krimigenre, hin zur Komödie. Das war das Motto der Beiden, bei dem Film „Mit der Tür ins Haus“ (2. Mai im ZDF), für das sie das Drehbuch geschrieben haben. Das Klischee des Rotwein trinkenden und Zigarre rauchenden Autors bedienen beide überhaupt nicht. „Wir haben einen geregelten Tagesablauf, fangen morgens an, treffen uns um halb zwölf regelmäßig auf einen Kaffee und essen nahezu immer gemeinsam zu Mittag“, berichtet Lüpkes. Beide haben jeder ihr eigenes Arbeitszimmer. Auch der sonntägliche Spaziergang durch Berlin über acht bis 10 Kilometer gehört für die beiden Autoren mittlerweile zum Ritual. „Da gehen wir immer mit offenen Augen durch die Gegend und lernen Berlin näher kennen“, sagt Lüpkes.Erstleser des anderenSchreiben sie an getrennten Werken, ist immer der jeweils andere, der den ersten Entwurf lesen darf. „Ich bin dann immer ganz aufgeregt und laufe am Sessel vorbei, in dem Jürgen sitzt und meinen Entwurf liest“, plaudert Lüpkes ein wenig aus dem Nähkästchen.Drehbücher auch mit Schauspielern besprechenWas in England und noch mehr in den USA gang und gebe ist, in Deutschland aber überhaupt noch nicht verbreitet ist, macht Jürgen Kehrer, wenn er mit den Schauspielern die Drehbücher bespricht. „In Deutschland ist es so, dass die Drehbücher abgeliefert werden und der Regisseur dann den Film daraus macht“, sagt Kehrer. Diese Trennung sei eine deutsche Tradition. In England und den USA seien die Schauspieler in viel höherem Maße involviert. „Schön wäre es doch, wenn alle, Drehbuchautor, Regisseur und die Schauspieler, eine gemeinsame Vorstellung von dem haben, wie das Drehbuch umesetzt wird“, wünscht sich auch Sandra Lüpkes eine größere Beteiligung.Phantasie, Disziplin, BeharrlichkeitSandra Lüpkes schreibt zurzeit an einem Roman mit dem Arbeitstitel „Die Schule am Meer“, der im März 2020 erscheinen wird. Jürgen Kehrer arbeitet an einem nächsten Wilsberg-Roman mit dem Arbeitstitel „Wilsberg sagt niemals nein“. Bei der Frage, was ein guter Autor benötige, waren sich beide einig: „Neben Disziplin und Beharrlichkeit, braucht man auch Phantasie und Talent“, sagte Kehrer. Und Lüpkes ergänzt: „Es gibt da keinen goldenen Weg, wie man an einen Roman herangeht. Jeder muss einen solchen Weg für sich gehen. Ich zum Beispiel muss nicht wissen, wie es ausgeht, wenn ich mit dem Schreiben beginne.“Quelle und Foto: Stadt Bocholt […]