Generation P(olitik) – Die Jungen mischen mit!

Machen Politik in Bocholt (von links): Karem Hadla (Grüne Jugend), Lukas Behrendt (Junge Union), Fabian Bengfort (Jungsozialisten) und Kevin Eising (Junge Liberale)Von BERTHOLD BLESENKEMPEREinige gehen freitags auf die Straße und kämpfen für das Weltklima.  Andere diskutieren schon in der siebten Klasse engagiert über die umstrittene Urheberrechtsreform in Europa. Gleichzeitig  schließen sich mehr und mehr junge Menschen auch in Bocholt  den Nachwuchsorganisationen von Parteien an.  Generation Y will mitreden. „Das hat es vor Jahren so nicht gegeben“, bilanziert Politiklehrer Sven Volmering. Als ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender der Jungen Union kann er das gleich doppelt gut beurteilen.Neben Umweltschutz, Digitalisierung und  die Freigabe von Haschisch interessiert sich die Jugend durchaus auch für Lokales.  Die Folge: Die Bocholter Jungliberalen und Jungsozialisten  sind nach Jahren der vollkommenen Bedeutungslosigkeit wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Die Grüne Jugend befindet sich zudem in Gründung. Währenddessen vermeldet die Junge Union mit inzwischen 281 Aktiven einen Mitgliederrekord nach dem anderen.Woran liegt es? „Wir sind die Kinder, die mit der Globalisierung aufgewachsen sind. Und die wirft nun mal viele Fragen auf, die Jugendliche interessieren“, glaubt Fabian Bengfort (27), Chef der Jusos in Bocholt.  Ähnlich sieht es auch Karem Hadla. Der 20-jährige Syrer, der vor drei Jahren allein und ohne Familie nach Deutschland geflüchtet ist, hat am eigenen Leib erfahren, was Weltpolitik aus- und anrichten kann. Jetzt engagiert er sich bei den Grünen. „Weil die die Themen hier anpacken und nicht in andere Länder verlagern“, so der Schüler des Mariengymnasiums.„Wir wollen mitreden“, meint auch Kevin Eising (28), Chef der Jungen Liberalen in Bocholt. Er hat  sich der FDP angeschlossen, weil die nach seiner Ansicht die besten Lösungsansätze  in den für ihn wichtigen Themen Bildung und Digitalisierung hat. Zwölf Mitglieder haben die JuLis inzwischen.Der politische Jugendvertreter mit der meisten Erfahrung auch dem größten Einfluss ist derweil Lukas Behrendt (24). Er ist nicht nur Vorsitzender der Jungen Union, sondern gleichzeitig Stadtverordneter, stellvertretender Fraktionssprecher im Rat und stellvertretender Chef der CDU in Bocholt. Er weiß: „Bei Politik muss am Ende immer auch etwas herauskommen.“ Deshalb hält Behrendt nichts von Aktionismus und Populismus. Wer etwas verändern wolle, müsse langfristig denken und sich auch langfristig engagieren, so der 24-Jährige.Dass die JU mit fast 300 Mitglieder die mit weitem Abstand erfolgreichste Jugendorganisation der Parteien in Bocholt ist, führt er zum einen auf Nachhaltigkeit, auf einen zum Teil mühsam erworbenen Respekt der Älteren und auf den Spaß zurück, die die Mitglieder miteinander haben. Das Doppel-F – „Freundschaft“ und „Freibier“ – ist eines der Erfolgsrezepte der JU.Manch etablierter Alt-68er sieht die Entwicklung mit Wohlwollen. Nur eines ist anders als vor 50 Jahren. Von echter Revolution keine Spur. Bocholts „Fridays-for-future“-Demonstranten warten – anders als ihre Leitfigur Greta Thunberg – mit dem Demonstrieren lieber artig ab, bis die letzte Schulstunde zu Ende ist. Aber sie engagieren sich und kämpfen wenigstens. Und das zählt schließlich… […]

Einbruch in Werkstatt

Bocholt (ots) – In zwei Firmen an der Straße Im Fisserhook brachen Unbekannte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein. An beiden Gebäuden entstand Sachschaden: Die Täter hatten sich gewaltsam Zugang verschafft. Ob die Unbekannten Gegenstände entwendeten, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Täterhinweise bitte an das Kriminalkommissariat Bocholt Tel.: 02871-2990. […]

Spiegel abgetreten

Bocholt (ots) – Auf insgesamt sechs Autos hatten es Unbekannte am Donnerstagabend in Bocholt abgesehen. Auf der Salierstraße, der Oderstraße und auf der Ernststraße traten die Täter Spiegel an geparkten Fahrzeugen ab. Der Sachschaden wird auf über 800 Euro geschätzt. Zeugen beobachteten männliche Jugendliche, die mit ihren Fahrrädern unterwegs waren. Sie stehen im Verdacht, im Vorbeifahren die Beschädigungen verursacht zu haben. Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat Bocholt Tel. 02871-2990. […]

Brand auf einem Bauernhof in Dingden

Am Donnerstagabend gegen 21.00 Uhr brach aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer in einem Melkraum eines Bauernhofes an der Liederner Straße in Dingden aus. Die 56-jährige Eigentümerin nahm starken Brandgeruch wahr, entdeckte die Flammen im Melkraum und alarmierte die Feuerwehr. Durch die Rauchgase wurde die 56-Jährige leicht verletzt. […]

Zertifikat für eine bessere Erstversorgung von Schwerverletzten

Unfälle mit traumatisierten Schwerverletzten fordern von Rettungs- und Notfallsanitätern besondere Fähigkeiten, jede Sekunde zählt. Bevor der Patient ins Krankenhaus eingeliefert wird, ist die Erstversorgung entscheidend. Die Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie der Stadt Bocholt (FRB) ist ab sofort zertifizierte Ausbildungsstätte, um Notfallfachpersonal für solch schwierige Situationen zu schulen. Die Akademie bietet Schulungen nach den Standards des sog. „Pre Hospital Trauma Life Support“ an.Jörg Telahr, stv. Leiter der Feuer- und Rettungswache der Stadt Bocholt, und Daniel Steverding und Dirk Vriesen von der FRB nahmen jetzt aus den aus den Händen von Torsten Oeverdick, Instruktor bei „PHTLS Deutschland“, die Urkunde entgegen.Dabei geht es um die Standardisierung der Behandlung traumatisierter Schwerverletzter. „Wir brauchen international einen roten Faden, der in Russland, in den USA, in China, in Europa oder wo auch immer in der ganzen Welt der selbe sein muss, wenn es um die Behandlung Schwerverletzter geht“, betont Torsten Oeverdick. Diese Leitlinien gebe es schon, allerdings noch nicht in der gewünschten Verbreitung.Bocholt ist mit der Urkundenübergabe die 16. Ausbildungsstätte in Deutschland und die erste in Nordrhein-Westfalen. „Wir brauchen noch mehr dieser Ausbildungsstellen und sind froh, dass Bocholt jetzt mit dabei ist“, sagt Daniel Steverding von der FRB. Drei PHTLS-Kurse wurden in Bocholt schon abgehalten. Kursteilnehmer waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwache und des Rettungsdienstes.“Erstbeurteilung in 60 Sekunden“Bei der Erstbeurteilung eines aufgefundenen Verletzten gilt das sog. „ABCDE“-Schema (neu das xABCDE) als roter Faden für Rettungsfachpersonal im Einsatz. Zunächst muss eine möglicherweise lebensbedrohliche schwere Blutung gestillt werden. Anschließend geht es mit A = Airway (Atemwege und HWS – Protektion), B = Breathing (Atmung), C = Circulation (Kreislauf), D = Disabiliäty (neurologischer Status, Patient ansprechbar?) bis zu E = Einvironment/Exposure = Entkleiden / Umwelteinflüsse weiter.“Eine solche Erstbeurteilung nach diesem Vorgehen sollte in maximal 60 Sekunden getroffen sein“, sagt Oeverdick. Wer so ausbegildet sei, verfüge über ein erhebliches mehr an Sicherheit. „Nicht nur die Rettungsdienste und Ärzte sollten so ausgebildet sein, auch das Aufnahmepersonal in den Kliniken“, fordert Oeverdick. Gerade unter Druck sei es noch wichtiger, Standards abrufen zu können. „Das muss auch nachts um drei funktionieren, wenn ich mitten aus dem Schlaf gerissen werde“, weiß Oeverdick um die Bedeutung dieses Standards.Kurse in der FRBDie ersten offenen Kurse in der FRB finden zurzeit statt. „Wir stellen die Räumlichkeiten für die Instruktoren der PHTLS zur Verfügung, sorgen für Verletztendarsteller und helfen mit unseren Kolleginnen und Kollegen, die schon ausgebildet sind, bei den verschiedenen Kursen mit“, berichtet Daniel Steverding, der den Kontakt initiiert hat.Mehr Informationen über PHTLS-Deutschland unter www.phtls.de . […]

Tödlicher Unfall am Bahnübergang: 20-jähriger Hamminkelner vom ICE erfasst

Gestern Abend (28.3.2019) gegen 20:20 Uhr, überquerte ein 20-jähriger Mann aus Hamminkeln mit seinem Fahrrad den Bahnübergang der Strecke Oberhausen-Emmerich in Wesel-Feldmark bei geschlossenen Halbschranken. Dabei wurde er von einem ICE, der in Fahrtrichtung Emmerich fuhr, erfasst und tödlich verletzt. Der Zugführer, sowie vier Zeugen erlitten einen Schock und wurden vor Ort betreut. Im Zug befanden sich zum Unfallzeitpunkt ca. 100 Fahrgäste. Sie blieben unverletzt. Die Bahnstrecke war von 20:21 Uhr bis 22:31 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Der Verkehr wurde im Bereich des Bahnübergangs durch Polizeibeamte abgeleitet. Die Ermittlungen dauern an. […]