„Grundrecht“ auf kostenlose Notdurft

Von BERTHOLD BLESENKEMPERFür Frank Büning (Freie Grüne/Die Linke) haben die Menschen ein „Grundrecht“ auf kostenlose Notdurft. Deshalb setzt sich seine Fraktion für eine betreute und bewachte öffentliche Toilette in der Bocholter City ein. Damit würde gleichzeitig ein Job geschaffen, meinte Büning in der Diskussion über das Integrierte Handlungskonzept Bocholt Innenstadt gestern im Rat.Andere Fraktionen legten nach. Auch im Langenbergpark sei eine öffentliche Toilette notwendig, meinte Dieter Hübers (Stadtpartei). Und am Bahnhof ebenfalls, erklärte Bärbel Sauer (Soziale Liste). Stadtbaurat Daniel Zöhler will das nun alles prüfen. Dabei plädierte er aus Kostengründen allerdings für Toiletten mit automatischer Reinigung.Am Ende wurde das Integrierte Handlungskonzept angenommen. Einzig die Grünen hatten Bedenken hinsichtlich der geplanten Überbauung des Manes-Schlatt-Platzes geäußert. Sinnvoller sei an dieser Stelle ein Stadtgarten, der das Klima in der Innenstadt verbessere, meinte Vera Timotijevic. […]

Sparkassen-Verwaltungsrat erhöht sein Sitzungsgeld von 180 auf 400 Euro

Von BERTHOLD BLESENKEMPERDer überwiegend aus Ratsmitgliedern bestehende Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Bocholt hat sich sein Sitzungsgeld selbst um 122 Prozent von 180 auf 400 Euro pro Sitzung erhöht. Damit folgt er den Empfehlungen des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, der sich dafür nach 15 Jahren ohne Erhöhung ausgesprochen hatte. Die Anforderungen und der Aufwand hätten sich in dieser Zeit erheblich vergrößert, heißt es zur Begründung.Auch die Sitzungsgelder für den Risikoausschuss und den Bilanzprüfungsausschuss wurden mehr als verdoppelt. Bestätigt wurde der Beschluss gestern von der Stadtverordnetenversammlung. In der entsprechenden Vorlage war allerdings nur von „Anpassung“ der Sitzungsgelder die Rede. Die Höhe der Bezüge und die Steigerungsrate wurden hier nicht genannt. […]

StadtBusse fahren samstags künftig kostenlos

Von BERTHOLD BLESENKEMPERDer Rat hat gestern auf Antrag der SPD beschlossen, das in Bocholt ab Oktober für ein Jahr lang kostenlos Bus gefahren werden kann. Das Pilotprojekt gilt für alles Linien. Weitergehende Anträge der Grünen, der FDP und der sozialen Liste wurden abgelehnt. „Zu teuer“, so die Begründung.Das Thema öffentlicher Personennahverkehr beschäftigte die Ratsmitglieder gestern gleich in vier Tagesordnungspunkten. Die Soziale Liste wollte, daSs Busfahren – wie aktuell in der Stadt Monheim beschlossen – grundsätzlich kostenlos wird. Das allerdings würde der Stadt bis zu 2,3 Millionen Euro pro Jahr kosten, rechnete Kämmerer Kai Elsweier vor. Das von den Grünen beantragte 1-Euro-Tagesticket dagegen würde die Stadt bis zu eine Million Euro jährlich kosten und fand ebenfalls keine Mehrheit. Ein Jugendticket, wie es die FDP wollte sowie die von der SPD zusätzlich beantragte freie Fahrt für Grundschüler mit dem Stadtbus zu außerschulischen Lernorten scheiterten ebenfalls.So bleibt es bei dem Pilotprojekt. Das gilt allerdings nur für Busse und nicht für Anrufsammeltaxis. Deshalb profitiert der Ortsteil Liedern als einziger nicht davon. […]

BEW sponsert Wasserspender für Schulen

Von BERTHOLD BLESENKEMPERDie BEW hat sich bereit erklärt, für alle Bocholter Schulen Wasserspender zu sponsern. Das teilte gestern Abend im Rat Stadtbaurat Daniel Zöhler mit. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der CDU.In vielen Schulen gebe es bereits solche Spender, so Zöhler. Weitere würden eingerichtet. Unbeantwortet blieb die Frage, wie die Schülerinnen und Schüler das Wasser in Flaschen abfüllen können. Wasserflaschen, so Frank Büning von den Linken, seien aus Sicherheitsgründen in Schulen ja wohl nicht erlaubt und Plastikfalschen nicht so optimal. Auch das will die Veraltung jetzt klären. […]

Kommt jetzt das Aus für Kunstrasenplätze?

Von BERTHOLD BLESENKEMPERFür die Bocholter SPD steht fest: Das Granulat der Bocholter Kunstrasenplätze enthält zu viel Mikroplastik, das ins Grundwasser gelangt und so die Umwelt schädigt. Deshalb müssen die Spielflächen nach Ansicht der Sozialdemokraten teuer saniert werden. Das erklärten sie gestern im Rat. Derweil warnte der Erste Stadtrat Thomas Waschki vor „Panikmache“. Eine Gesundheitsgefährdung bestehe nicht, meinte er. Außerdem habe die Stadt bereits reagiert und setze statt Granulat mehr und mehr Sand ein.Indes regte Stadtbaurat Daniel Zöhler an, darüber nachzudenken, ob Kunstrasenplätze überhaupt noch sinnvoll seien. Hintergrund  sind Überlegungen der EU, die Kunstrasenplätze eventuell zu verbieten. Derweil hielt der Frank Büning (Die Linke) die Diskussion für überzogen. Die wahren Mikroplastik-Verursacher seien Autoreifen, stellte er fest. Jeder einzelne davon würde ein Kilogramm Mikroplastik verursachen. Das sei bei 40.000 Autos in Bocholt wesentlich umweltschädlicher, so Büning. […]

Bischof verbietet ehemaligem Bocholter Pfarrer Dienst in der Kirche

Klare Entscheidungen von Bischof Felix Genn: Der ehemalige Bocholter Pfarrer Ulrich Zurkuhlen kann und darf wegen seiner unsäglichen Äußerungen zum sexuellen Missbrauch nicht mehr als Seelsorger tätig sein. „Mit diesen Äußerungen verhöhnt er die Betroffenen – er schlägt ihnen mitten ins Gesicht“, stellt der Bischof klar.In einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme erklärt der Bischof:“Am vorletzten Sonntag hat ein emeritierter Pfarrer in der Heilig-Geist-Kirche in Münster, die zur Pfarrei St. Joseph gehört, über das Thema „Vergebung“ gepredigt und dabei auch Aussagen zur Vergebung für die Täter sexuellen Missbrauchs gemacht. Natürlich kann man in einer Predigt das Thema „Vergebung“ aufgreifen. Vergebung ist ein zentrales Thema unseres Glaubens. Entscheidend ist aber, wie man das macht. Man kann und darf von Opfern niemals Vergebung verlangen, Vergebung ist immer ein Geschenk, auf das ich kein Anrecht habe. Vergebung ist immer eine Gnade, die mir geschenkt wird.Ich stand im Nachgang und in den sich anschließenden Auseinandersetzungen und Diskussionen über diese Predigt vor dem Problem, dass die Predigt nicht schriftlich vorlag. Das, was ich darüber hörte, reichte aber aus, dass ich den emeritierten Pfarrer bereits Ende der vergangenen Woche eindringlich gebeten habe, bis auf weiteres nicht mehr zu predigen. Durch den Gesprächsabend, durchgeführt von der Pfarrei St. Joseph, wurde aber der Kontext klar beleuchtet; diese glaubhafte Beschreibung vermittelte einen ganz anderen Zusammenhang; vor allem zeigt es sich, dass der Pfarrer nicht missverstanden wurde.Zwischenzeitlich hat sich der Pfarrer nun sowohl auf seiner eigenen Homepage als auch in verschiedenen Interviews geäußert. Am gestrigen Abend wurde in der Lokalzeit im WDR-Fernsehen ein Beitrag ausgestrahlt, in dem der Priester mehrfach zu Wort kommt.Ich zitiere im Folgenden bewusst wörtlich, was er unter anderem gesagt hat: So spricht er über die Opfer und sagt, dass er sich wundert, „dass sie so lange damit gewartet haben“ – mit „damit“ meint er offenbar das Gehen an die Öffentlichkeit. Weiter führt er aus: „Wenn Kinder wirklich so etwas Schreckliches erlebt haben bei einem Jugendkaplan, warum gingen sie immer wieder dahin, hinterher?“ Das bekräftigt er noch einmal, wenn er auf Nachfrage sagt: „Ich meine eben, wenn die Kinder immer wieder dahin gingen, hatten sie ja offenbar auch ein positives Verhältnis zu dem Mann, finde ich, sonst würden sie ja nicht hingehen.“ Und generell vertritt er im Blick auf den sexuellen Missbrauch die Auffassung, „dass es vielleicht nicht so tragisch für die Kinder war.“Sehr geehrte Damen und Herren, es tut mir leid, dass ich Ihnen diese Aussagen zumuten musste. Ich habe das aber getan, weil sie gemeinsam mit dem, was der Priester ansonsten in den letzten Tagen gepredigt und gesagt hat, die Grundlage für die Konsequenzen sind, die ich heute angeordnet habe und die ich dem Priester bereits habe mitteilen lassen.Ich möchte aber, bevor ich darauf eingehe, noch Folgendes sagen: Sie sehen mich hier heute wirklich fassungslos. Dass ein Priester bei alldem, was wir inzwischen über sexuellen Missbrauch, gerade auch durch Kleriker, über Täterstrategien und das Leid der Opfer wissen, hingeht und solche Äußerungen tätigt, ist unfassbar. Wenn mich diese Äußerungen schon derart fassungslos machen, wie muss es dann erst für die von sexuellem Missbrauch Betroffenen sein? Mit diesen Äußerungen verhöhnt der Priester die Betroffenen – er schlägt ihnen mitten ins Gesicht. Und seine Aussagen stehen im absoluten Widerspruch zu der Haltung, die uns im Umgang mit sexuellem Missbrauch prägen muss: Alles, was wir tun, muss sich daran messen lassen, dass im Mittelpunkt die Perspektive der Betroffenen steht. Es geht jetzt nicht um Vergebung für die Täter, sondern um Gerechtigkeit – soweit das überhaupt und ansatzweise möglich ist – für die Opfer. Nulltoleranz gegenüber dem Verbrechen sexuellen Missbrauchs heißt für mich auch Nulltoleranz gegenüber solchen unsäglichen Äußerungen, wie sie der Priester getätigt hat.Ich habe mich daher zu den folgenden Maßnahmen entschlossen:Pfarrer Ulrich Zurkuhlen ist es verboten, sich weiterhin in dieser Sache zu äußern, sei es schriftlich oder mündlich. Ich möchte dadurch verhindern, dass er weiterhin die Betroffenen mit seinen unsäglichen Thesen belästigt.Ich habe ihm mit dem heutigen Tage jeglichen Dienst als Seelsorger untersagt, die öffentliche Zelebration und Predigt. Außerdem wurde ihm die Beichtvollmacht entzogen.Ich erwarte von ihm eine glaubhafte schriftliche Entschuldigung gegenüber den Betroffenen, gegenüber der Gemeinde, den Kolleginnen und Kollegen, gegenüber all den Menschen, die er verletzt hat.Mit dem heutigen Tag habe ich Pfarrer Zurkuhlen in den Ruhestand versetzt und die Bezüge gekürzt.All dies bedeutet, das Pfarrer Zurkuhlen nicht mehr als Seelsorger tätig sein kann und darf. Wenn einer meiner Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen solche Thesen vertritt, kann er nicht weiterhin im Dienst bleiben. „Foto: Bistum Münster […]

Kindertheater „Ferdinand, der Stier“ in der Stadtbibliothek Bocholt

Bocholt (BIB). Das Theater Tom Teuer führt in der Stadtbibliothek Bocholt am Dienstag, 16. Juli, das Kindertheater „Ferdinand, der Stier“ auf. Beginn ist um 11 Uhr. Es sind noch Restkarten zu haben.Basierend auf dem Bilderbuch von Munro Leaf, wird die Geschichte des friedlichen Stieres Ferdinand erzählt, der in der Arena so gar nicht kämpfen will. Das Stück ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Die Karten kosten 4 Euro, mit Ermäßigung z.B. durch den Familienpass der Städte Bocholt-Rhede-Isselburg zahlen Kinder nur 2 Euro.Mit dieser Veranstaltung startet offiziell der Sommerleseclub (SLC) in Bocholt. SLC-Teilnehmer erhalten einen Stempel in das Logbuch, das sie mitbringen müssen. […]