Bei Einbruch Zigaretten gestohlen

Bocholt (ots) – Unbekannte sind in einen Supermarkt an der Hochfeldstraße in Bocholt eingebrochen und haben Zigaretten entwendet. Zwischen Donnerstag, 21.30 Uhr, und Freitag, 06.10

Die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene

Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPERDas ist der Gipfel der Klüngelei in Bocholt. Da hocken sich die Aufsichtsratsmitglieder der EWIBO – von mir spöttisch auch gerne „Fanclub“ genannt – mit dem Geschäftsführer und dem Kämmerer der Stadt zusammen und beschließen 30 Jahre nach dem Ende der DDR die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene. Denn künftig soll vorrangig die eigene Tochtergesellschaft, die bislang noch nie eine einzige Sozialwohnung gebaut hat und alle dementsprechenden Versprechen gebrochen hat, Zugriff auf sämtliche städtischen Grundstücke haben, die für große Bauprojekte geeignet sind.  Etablierte gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften oder erfahrene private Investoren, die ihre Kompetenz und  Leistungsbereitschaft tagtäglich unter Beweis stellen (und tatsächlich auch real bauen), dürfen sich hinten anstellen. Damit nicht genug: Verdiente Genossenschaften wie die Bocholter Heimbau eG müssten sich eigentlich angesichts der Dauerohrfeigen aus dem Rathaus vor Schmerzen winden. Während sie seit Jahrzehnten zeigen, dass eine „Konzentration ausschließlich auf den geförderten Wohnungsbau“ wirtschaftlich durchaus darstellbar ist, ist der neue Stern am kommunalen Immobilienfirmament offenbar trotz aller denkbaren Finanzspritzen aus dem Rathaus exakt dazu nicht in der Lage. Deshalb soll der EWIBO zusätzlich gewährt werden, neben sozialen auch frei finanzierten Wohnungsbau zu betreiben oder zumindest zu regeln. Unfassbar.Selbst wenn man die von der Verwaltung gern zitierte Gemeinnützigkeit der EWIBO berücksichtigt und allen Beteiligten mit der angestrebten Schaffung sozialen Wohnraums gute Absichten unterstellt, ist die Vorlage Nummer 0218/2019 eine Katastrophe für die Stadt. Sie bindet derartig viel Geld, dass beispielsweise die Innenstadtsanierung wohl verschoben werden muss.  Die Prioriätenliste des Rates ist folglich nicht mehr das Papier wert, auf die sie erst vor wenigen Monaten geschrieben wurde.Und damit nicht genug: Mit einem Plan, die ohne Beteiligung der Fachausschüsse, ja offensichtlich nicht mal  mit Wissen des Baudezernats sozusagen im Eilverfahren im Rat durchgedrückt werden soll, wird die politische Kultur in Bocholt nicht nur nach Ansicht der FDP endgültig zerstört.  Selbst innerhalb der CDU herrscht teilweises Entsetzen.  Spannend zu sehen, wie der Stadtverbandsvorsitzende und gleichzeitig EWIBO-Mitarbeiter Lukas Kwiatkowski diesen Spagat bewältigen wird.Für die Union könnte die EWIBO nicht nur zur Zerreißprobe, sondern gleichzeitig zum Kommunalwahlkampf-GAU des kommenden Jahres werden. Denn sie muss dem Bürger klar machen, dass sie bereit ist, für die EWIBO sowie eine Luxusvariante der Rathaussanierung jede erdenkliche Summe freizuschaufeln , damit aber seine Wünsche leider nicht mehr berücksichtigen kann. Spätestens wenn der Urnengang verloren ist, wird die Union merken, dass die EWIBO nur vordergründig „mildtätig“ (Zitat Kämmerer Elsweier), politisch und gesellschaftlich jedoch hauptsächlich spaltend wirkt. […]

Stadtverwaltung fordert bei Grundstücksdeals Vorrang für die EWIBO

Ein Bericht von BERTHOLD BLESENKEMPERDie Junge Union und die CDU-Mittelstandsvereinigung sind auf 180. Der FDP-Fraktionsvorsitzende spricht gar von einem „Skandal“. Auslöser dieser zum Teil heftigen Reaktionen ist eine Vorlage für die nächste Ratssitzung, in der die Verwaltung  – wohl unter Umgehung sämtlicher Fachausschüsse und des Baudezernats – einen massiven Ausbau der EWIBO zu einem führenden Wohnungsbauunternehmen in der Stadt fordert. Dafür muss nicht nur die Eigenkapitalquote der städtischen Tochtergesellschaft um weitere fünf Millionen Euro aufgestockt werden. Gleichzeitig sollten sämtliche städtischen Grundstücke, die eine Perspektive für so genannten Geschosswohnungsbau haben,  demnächst vorrangig der EWIBO zur Verfügung gestellt werden. Weil das alles viel Geld verschlingt, müssen offenbar bislang priorisierte Projekte wie die Innenstadtsanierung, der Nordring und das neue Zentrum in Stenern verschoben werden. Jetzt läuft besonders bei der Union die Basis Sturm.Eigentlich sollte es in der Vorlage mit der Nummer 0218/2019 lediglich um die Übertragung des Grundstückes der abgerissenen Feuer- und Rettungswache an der Bleiche gehen. Dort will die EWIBO bekanntlich einen Kindergarten und Sozialwohnungen bauen. Schon das allein war und ist in Reihen der Politik umstritten. Die nun von Kämmerer Kai Elsweier zusätzlich eingebaute Kapitalaufstockung für die Tochter, mehr aber noch die neu herausgegebene Devise „EWIBO first!“ schlugen indes ein wie ein Bombe.  Diese beiden Punkte sind offenbar Ergebnis einer Tagung des Ewibo-Aufsichtsrates, in dem die führenden Politiker des Rates sitzen. Die Verwaltung begründet ihren Vorschlag mit einer optimierten Steuerungsmöglichkeit am lokalen Wohnungsmarkt. Sie will mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. In der Begründung allerdings verrät sie, dass es eigentlich um mehr geht. „Eine Konzentration ausschließlich auf den geförderten Wohnungsbau wäre wirtschaftlich nicht darstellbar und auch inhaltlich nicht zielführend“, schreibt Kai Elsweier und schlägt deshalb vor, dass sich die EWIBO mit Hilfe von Investoren gleichzeitig auch intensiv um den frei finanzierten Wohnraum kümmern soll. Eine Konkurrenzsituation mit privaten oder genossenschaftlichen Investitionsmaßnahmen werde nicht angestrebt, heißt es weiter. Zudem betont Elsweier, die Tochtergesellschaft  handele ja ausschließlich gemeinnützig und mildtätig.FDP-Fraktionsschef Burkhard Henneken ist sprachlos: „Der Stadtrat als Kontrollorgan wird mit Füssen getreten und vor vollendeten Tatsachen gestellt und vom EWIBO-Aufsichtsrat brüskiert“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Ungewohnt heftigen Widerstand gibt es auch innerhalb der CDU. Junge Union (JU) und die Mittelstandsvereinigung (MIT) sprachen sich vor internen Beratungen in einem gemeinsamen Schreiben an die Fraktionsmitglieder zumindest in Sachen alte Feuerwache für eine öffentliche Ausschreibung und damit gegen die Überschreibung an die Ewibo aus. Sie verweisen dabei auf die angespannte Finanzlage der Stadt. „Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht nicht sinnvoll, das alte Feuerwehrgelände der Ewibo zu überschreiben. Durch eine Vergabe im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs können wir dieselben Ziele erreichen, ohne den städtischen Haushalt mit Millionensummen zu strapazieren. Denn durch den Verkauf an ein Wohnungsbauunternehmen könnte die Stadt nicht nur eine siebenstellige Summe einnehmen, auch eine weitere Millionensumme, die für die Bebauung durch die Ewibo erforderlich wäre, könnte eingespart werden. Wir sollten daher zunächst versuchen, bezahlbaren Wohnraum durch die freie Vergabe mit festgeschriebenen Sozialwohnungsanteilen zu schaffen, bevor wir die Ewibo mit nicht vorhandenem Geld zu einem Wohnungsunternehmen ausbauen“, heißt es in der Pressemitteilung der CDU. Dennoch wird die Mehrheit der Union im Rat der Übertragung wohl zustimmen.Kein Wort ist derweil in der Erklärung der Partei über den von der Verwaltung präferierten weiteren Ausbau der EWIBO und die künftige Bevorzugung der Tochtergesellschaft bei Grundstücksgeschäften zu finden. Offenbar gibt es dazu intern noch Beratungsbedarf.Lesen Sie zu diesem Artikel auch den Kommentar „Die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene“ von Berthold BlesenkemperWeitere Dokumente finden Sie hierOriginalvorlage für die RatssitzungPressemitteilung der CDUPressemitteilung der FDP-FraktionPressemitteilung der Sozialen Liste […]

Artilleriegranate gesprengt – drei Höfe zwischen Spork und Suderwick evakuiert

Bocholt (PID). Bei Pflugarbeiten auf einem Feld zwischen Spork und Suderwick am Emsingsweg (Höhe Grenzlandgärtnerei Hoven) wurde am Donnerstag eine alte Artilleriegranate englischer Herkunft aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Nach einer Überprüfung des Kampfmittelräumdienstes wurde diese heute Morgen reibungslos gesprengt. Es gab  keine Schäden. Zuvor war ein Gebiet im Umkreis von 300 Metern vorsorglich evakuiert worden.Während der Sprengung werden die Straßen Emsingsweg und ein Teil des Karrenweg gesperrt. Über Nacht war der Fundort von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs Öffentliche Ordnung bewacht worden. […]

Auf Kreuzung kollidiert

Bocholt (ots) – Ein Leichtverletzter und ein Sachschaden in Höhe von circa 6.000 Euro – so lautet die Bilanz eines Unfalls, der sich am Donnerstag

CDU-Fraktion für Überschreibung des alten Feuerwehrgeländes an die Ewibo / JU und MIT haben Bedenken

Die CDU-Fraktion Bocholt wird der Überschreibung des alten Feuerwehrgeländesan die Ewibo zustimmen. Dies entschieden die Fraktionsmitglieder nachintensiven Diskussionen mit einer klaren Mehrheit. Die Ewibo soll sich sostärker im Bereich des bezahlbaren Wohnens engagieren. Vor der Sitzungsprachen sich die Junge Union (JU) Bocholt und die Mittelstandsvereinigung(MIT) im Kreis Borken in einem gemeinsamen Schreiben an dieFraktionsmitglieder für eine öffentliche Ausschreibung und damit gegen dieÜberschreibung an die Ewibo aus.„In Bocholt herrscht ein hoher Bedarf an bezahlbaren Wohnraum. SozialerWohnungsbau ist daher dringend erforderlich. Die letzten Jahre haben jedochgezeigt, dass dieser Bedarf vom freien Markt nicht in ausreichendem Maßebedient wird“, stellt Burkhard Weber, Vorsitzender der CDU-Fraktion, festund ergänzt: „Um den Wohnungsmarkt effizient zu steuern und die Mieten inBocholt bezahlbar zu halten, brauchen wir als Stadt einen direkten Zugriff.Mit einem Engagement der städtischen Tochter Ewibo in diesem Bereich könnenwir Einfluss auf den sozialen Wohnungsbau nehmen und damit bezahlbarenWohnraum für junge Familien und Menschen mit geringem Einkommen dauerhaft inBocholt ermöglichen. Damit die Ewibo diese Aufgabe auch erfüllen kann,benötigt sie entsprechende Grundstücke wie das alte Feuerwehrgelände.“Auch die Junge Union Bocholt und die Mittelstandsvereinigung im Kreis Borkenerkennen einen hohen Bedarf an bezahlbaren Wohnraum in Bocholt. „Für dieUnternehmen ist es in Zeiten des Fachkräftemangels von enormer Bedeutung,dass in einer Stadt bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist. Denn auch dieBocholter Unternehmen stehen in starker Konkurrenz um Fachkräfte.Verfügbarer Wohnraum ist dabei zu einem entscheidenden Faktor geworden“,betonen die stellvertretenden Vorsitzenden der MIT, Silke Sommers und WernerVogel. Christian Stevens, stellvertretender JU-Vorsitzender, ergänzt: „Fürdie Zukunft unserer Stadt ist es wichtig, dass sie für junge Familien undStudenten attraktiv bleibt. Hierfür ist die Verfügbarkeit von bezahlbarenWohnungen von herausragender Bedeutung.“Um diese Ziele zu erreichen, sprechen sich die beiden CDU-Vereinigungenjedoch für die öffentliche Ausschreibung des alten Feuerwehrgeländes aus.„Eine Vergabe des Grundstücks im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbsbietet unserer Stadt viele Vorteile. Durch einen festgeschriebenen Anteilvon 20 Prozent Sozialwohnungen ist dabei ebenfalls sichergestellt, dassweitere kostengünstige und sozial verträgliche Wohnungen in Bocholtentstehen“, erklärt Christian Stevens. Für die MIT ergänzen Silke Sommersund Werner Vogel: „Als Mittelstandsvereinigung haben wir uns deutlich dafürausgesprochen, das Grundstück der alten Feuerwache durch einenstädtebaulichen Wettbewerb dem freien Markt zugänglich zu machen. Denn auchdie Bocholter Wohnungsbaugesellschaften sind auf der Suche nach freienFlächen, auf denen sie ihre Projekte verwirklichen können. Diese haben inder Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt, dass sie Bocholtstädtebaulich voranbringen können.“Die Hauptargumente der JU und MIT für den städtebaulichen Wettbewerbbeziehen sich jedoch auf die Finanzen der Stadt Bocholt. Sommers, Stevensund Vogel machen deutlich: „In den nächsten Jahren stehen eine Vielzahl vonProjekten vor der Haustüre, die allesamt mit hohen Kosten verbunden sind.Diese reichen von der Sanierung der Schulen über die Aufwertung derInnenstadt bis hin zum Bau des Nordrings. Gleichzeitig besagt die Prognosedes Kämmerers, dass die Stadt Bocholt im Jahr 2020 ein Defizit von 8,8Millionen Euro aufweisen wird. Vor diesem Hintergrund ist es aus unsererSicht nicht sinnvoll, das alte Feuerwehrgelände der Ewibo zu überschreiben.Durch eine Vergabe im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs können wirdieselben Ziele erreichen, ohne den städtischen Haushalt mit Millionensummenzu strapazieren. Denn durch den Verkauf an ein Wohnungsbauunternehmen könntedie Stadt nicht nur eine siebenstellige Summe einnehmen, auch eine weitereMillionensumme, die für die Bebauung durch die Ewibo erforderlich wäre,könnte eingespart werden. Wir sollten daher zunächst versuchen, bezahlbarenWohnraum durch die freie Vergabe mit festgeschriebenenSozialwohnungsanteilen zu schaffen, bevor wir die Ewibo mit nichtvorhandenem Geld zu einem Wohnungsunternehmen ausbauen.“Die CDU-Fraktion ist jedoch nach langen Beratungen mit einer klaren Mehrheitzu einem anderen Entschluss gekommen. Fraktionsvorsitzender Weber: „Wirdanken der JU und MIT für ihr Positionspapier. Ausführlich haben wir uns mitden Argumenten beschäftigt und über sie diskutiert. In der Gesamtabwägungist die Fraktion zu dem Entschluss gekommen, dass das Ziel – bezahlbarenWohnraum in Bocholt zu schaffen, dauerhaft zu erhalten und bei der Belegungder Wohnungen eine gesunde Durchmischung zu erreichen – durch eine freieVergabe nicht in gleichem Maße erreicht werden kann. Da die Ewibo eine100-prozentige Tochter der Stadt ist, haben wir einen direkten Einfluss aufdie Vermietung und den Mietpreis. Auch erhalten wir langfristigeSteuerungsmöglichkeiten, indem das Grundstück im Vermögen derStadtgesellschaft bleibt. Im Gegensatz zu anderen Wohnungsbauunternehmenmuss die Ewibo darüber hinaus keinen Gewinn mit Sozialwohnungenerwirtschaften. Wir als Fraktion erwarten jedoch auch, dass die Entwicklungder Ewibo übertragenen Grundstücke, sofern wirtschaftlich sinnvoll,gemeinsam mit einem lokalen Partner erfolgt.“ […]