Mehrere Autos beschädigt

Bocholt (ots) – In der Nacht zum Samstag beschädigten bisher unbekannte Täter gegen Mitternacht mehrere Autos (bisher neun Fälle bekannt) im Bereich der Schwartzstraße und

Interkulturelle Wochen im Oktober

Die interkulturellen Wochen in Bocholt werden im Oktober fortgesetzt. Dabei wird unter anderem „Weltmusik“ zu hören sein, und es gibt einen Vortrag über die Integration von Muslimen in Deutschland.Am Mittwoch, 2. Oktober, ab 20 Uhr gibt es in der Skylounge oben im Textilwerk an der Industriestraße 5 einen internationalen Leseabend. Dort ist der ungarisch-deutsche Übersetzer und Schriftsteller Akos Doma zu Gast. 1963 in Budapest geboren, wuchs er in Ungarn, Italien und England auf. Mit 14 Jahren kam er nach Deutschland, machte hier sein Abitur, studierte und promovierte. Er lebt in Bayern und wurde mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Zurzeit arbeitet er an seinem vierten Roman.Akos Doma wird in Bocholt aus seinen Übersetzungen der Tagebücher von Sándor Márai und der Werke von László Földényi vorlesen. Und er wird erzählen, wie es ist, wenn er Literatur aus seiner Muttersprache in die Sprache seiner Wahlheimat übersetzt.Veranstalter ist der Integrationsrat der Stadt Bocholt in Kooperation mit der Weltlesebühne. Der Eintritt beträgt 5 Euro, für Schüler und Studenten 2,50 Euro.Aus Albanien kommt die Musik, die am Montag, 7. Oktober, ab 20 Uhr im Kulturort Alte Molkerei an der Wertherstraße 16 zu hören ist. Das Ensemble Sazet e Permetit musiziert zu einem speziellen Gesangsstil, dem sogenannten isopolyphonischen Gesang. Der Eintritt beträgt 8 Euro.„Deutsch & Muslim – integriert statt assimiliert“ lautet der Titel einer Veranstaltung am Mittwoch, 9. Oktober, um 19.30 Uhr in der Familienbegegnungsstätte (Fabi) am Ostwall 39. Wie sollen sich Muslime in die Gesellschaft hier einbringen, um integriert zu sein? Welche Inhalte lehrt der Islam für eine gelungene Integration? Auf diese Fragen wird die Ahmadiyya Muslim Jugendorganisation in einem Vortrag eingehen. Danach besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion. Der Eintritt ist kostenlos.Welche Bedeutung hat Religion für die menschliche Seele und für die Gesellschaft? Mit dieser Frage befasst sich der Soziologe und Buchautor Dr. Torsten Reters in einem Vortrag am Donnerstag, 10. Oktober, um 19.30 Uhr im Medienzentrum an der Hindenburgstraße 5 (Bahnhofsgebäude). Glaube kann einerseits zu einem gelungenen Leben und gesteigerter Nächstenliebe beitragen, andererseits aber kann Religion auch Freiheiten einschränken, zu unvernünftigen Entscheidungen, zu Fundamentalismus und Gewalt führen. Der Eintritt für die Veranstaltung der Volkshochschule (VHS) beträgt 6 Euro (Schüler und Auszubildende 5 Euro). […]

Bei Einbruch Zigaretten gestohlen

Bocholt (ots) – Unbekannte sind in einen Supermarkt an der Hochfeldstraße in Bocholt eingebrochen und haben Zigaretten entwendet. Zwischen Donnerstag, 21.30 Uhr, und Freitag, 06.10

Die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene

Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPERDas ist der Gipfel der Klüngelei in Bocholt. Da hocken sich die Aufsichtsratsmitglieder der EWIBO – von mir spöttisch auch gerne „Fanclub“ genannt – mit dem Geschäftsführer und dem Kämmerer der Stadt zusammen und beschließen 30 Jahre nach dem Ende der DDR die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene. Denn künftig soll vorrangig die eigene Tochtergesellschaft, die bislang noch nie eine einzige Sozialwohnung gebaut hat und alle dementsprechenden Versprechen gebrochen hat, Zugriff auf sämtliche städtischen Grundstücke haben, die für große Bauprojekte geeignet sind.  Etablierte gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften oder erfahrene private Investoren, die ihre Kompetenz und  Leistungsbereitschaft tagtäglich unter Beweis stellen (und tatsächlich auch real bauen), dürfen sich hinten anstellen. Damit nicht genug: Verdiente Genossenschaften wie die Bocholter Heimbau eG müssten sich eigentlich angesichts der Dauerohrfeigen aus dem Rathaus vor Schmerzen winden. Während sie seit Jahrzehnten zeigen, dass eine „Konzentration ausschließlich auf den geförderten Wohnungsbau“ wirtschaftlich durchaus darstellbar ist, ist der neue Stern am kommunalen Immobilienfirmament offenbar trotz aller denkbaren Finanzspritzen aus dem Rathaus exakt dazu nicht in der Lage. Deshalb soll der EWIBO zusätzlich gewährt werden, neben sozialen auch frei finanzierten Wohnungsbau zu betreiben oder zumindest zu regeln. Unfassbar.Selbst wenn man die von der Verwaltung gern zitierte Gemeinnützigkeit der EWIBO berücksichtigt und allen Beteiligten mit der angestrebten Schaffung sozialen Wohnraums gute Absichten unterstellt, ist die Vorlage Nummer 0218/2019 eine Katastrophe für die Stadt. Sie bindet derartig viel Geld, dass beispielsweise die Innenstadtsanierung wohl verschoben werden muss.  Die Prioriätenliste des Rates ist folglich nicht mehr das Papier wert, auf die sie erst vor wenigen Monaten geschrieben wurde.Und damit nicht genug: Mit einem Plan, die ohne Beteiligung der Fachausschüsse, ja offensichtlich nicht mal  mit Wissen des Baudezernats sozusagen im Eilverfahren im Rat durchgedrückt werden soll, wird die politische Kultur in Bocholt nicht nur nach Ansicht der FDP endgültig zerstört.  Selbst innerhalb der CDU herrscht teilweises Entsetzen.  Spannend zu sehen, wie der Stadtverbandsvorsitzende und gleichzeitig EWIBO-Mitarbeiter Lukas Kwiatkowski diesen Spagat bewältigen wird.Für die Union könnte die EWIBO nicht nur zur Zerreißprobe, sondern gleichzeitig zum Kommunalwahlkampf-GAU des kommenden Jahres werden. Denn sie muss dem Bürger klar machen, dass sie bereit ist, für die EWIBO sowie eine Luxusvariante der Rathaussanierung jede erdenkliche Summe freizuschaufeln , damit aber seine Wünsche leider nicht mehr berücksichtigen kann. Spätestens wenn der Urnengang verloren ist, wird die Union merken, dass die EWIBO nur vordergründig „mildtätig“ (Zitat Kämmerer Elsweier), politisch und gesellschaftlich jedoch hauptsächlich spaltend wirkt. […]

Stadtverwaltung fordert bei Grundstücksdeals Vorrang für die EWIBO

Ein Bericht von BERTHOLD BLESENKEMPERDie Junge Union und die CDU-Mittelstandsvereinigung sind auf 180. Der FDP-Fraktionsvorsitzende spricht gar von einem „Skandal“. Auslöser dieser zum Teil heftigen Reaktionen ist eine Vorlage für die nächste Ratssitzung, in der die Verwaltung  – wohl unter Umgehung sämtlicher Fachausschüsse und des Baudezernats – einen massiven Ausbau der EWIBO zu einem führenden Wohnungsbauunternehmen in der Stadt fordert. Dafür muss nicht nur die Eigenkapitalquote der städtischen Tochtergesellschaft um weitere fünf Millionen Euro aufgestockt werden. Gleichzeitig sollten sämtliche städtischen Grundstücke, die eine Perspektive für so genannten Geschosswohnungsbau haben,  demnächst vorrangig der EWIBO zur Verfügung gestellt werden. Weil das alles viel Geld verschlingt, müssen offenbar bislang priorisierte Projekte wie die Innenstadtsanierung, der Nordring und das neue Zentrum in Stenern verschoben werden. Jetzt läuft besonders bei der Union die Basis Sturm.Eigentlich sollte es in der Vorlage mit der Nummer 0218/2019 lediglich um die Übertragung des Grundstückes der abgerissenen Feuer- und Rettungswache an der Bleiche gehen. Dort will die EWIBO bekanntlich einen Kindergarten und Sozialwohnungen bauen. Schon das allein war und ist in Reihen der Politik umstritten. Die nun von Kämmerer Kai Elsweier zusätzlich eingebaute Kapitalaufstockung für die Tochter, mehr aber noch die neu herausgegebene Devise „EWIBO first!“ schlugen indes ein wie ein Bombe.  Diese beiden Punkte sind offenbar Ergebnis einer Tagung des Ewibo-Aufsichtsrates, in dem die führenden Politiker des Rates sitzen. Die Verwaltung begründet ihren Vorschlag mit einer optimierten Steuerungsmöglichkeit am lokalen Wohnungsmarkt. Sie will mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. In der Begründung allerdings verrät sie, dass es eigentlich um mehr geht. „Eine Konzentration ausschließlich auf den geförderten Wohnungsbau wäre wirtschaftlich nicht darstellbar und auch inhaltlich nicht zielführend“, schreibt Kai Elsweier und schlägt deshalb vor, dass sich die EWIBO mit Hilfe von Investoren gleichzeitig auch intensiv um den frei finanzierten Wohnraum kümmern soll. Eine Konkurrenzsituation mit privaten oder genossenschaftlichen Investitionsmaßnahmen werde nicht angestrebt, heißt es weiter. Zudem betont Elsweier, die Tochtergesellschaft  handele ja ausschließlich gemeinnützig und mildtätig.FDP-Fraktionsschef Burkhard Henneken ist sprachlos: „Der Stadtrat als Kontrollorgan wird mit Füssen getreten und vor vollendeten Tatsachen gestellt und vom EWIBO-Aufsichtsrat brüskiert“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Ungewohnt heftigen Widerstand gibt es auch innerhalb der CDU. Junge Union (JU) und die Mittelstandsvereinigung (MIT) sprachen sich vor internen Beratungen in einem gemeinsamen Schreiben an die Fraktionsmitglieder zumindest in Sachen alte Feuerwache für eine öffentliche Ausschreibung und damit gegen die Überschreibung an die Ewibo aus. Sie verweisen dabei auf die angespannte Finanzlage der Stadt. „Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht nicht sinnvoll, das alte Feuerwehrgelände der Ewibo zu überschreiben. Durch eine Vergabe im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs können wir dieselben Ziele erreichen, ohne den städtischen Haushalt mit Millionensummen zu strapazieren. Denn durch den Verkauf an ein Wohnungsbauunternehmen könnte die Stadt nicht nur eine siebenstellige Summe einnehmen, auch eine weitere Millionensumme, die für die Bebauung durch die Ewibo erforderlich wäre, könnte eingespart werden. Wir sollten daher zunächst versuchen, bezahlbaren Wohnraum durch die freie Vergabe mit festgeschriebenen Sozialwohnungsanteilen zu schaffen, bevor wir die Ewibo mit nicht vorhandenem Geld zu einem Wohnungsunternehmen ausbauen“, heißt es in der Pressemitteilung der CDU. Dennoch wird die Mehrheit der Union im Rat der Übertragung wohl zustimmen.Kein Wort ist derweil in der Erklärung der Partei über den von der Verwaltung präferierten weiteren Ausbau der EWIBO und die künftige Bevorzugung der Tochtergesellschaft bei Grundstücksgeschäften zu finden. Offenbar gibt es dazu intern noch Beratungsbedarf.Lesen Sie zu diesem Artikel auch den Kommentar „Die teilweise Wiedereinführung des Sozialismus auf kommunaler Ebene“ von Berthold BlesenkemperWeitere Dokumente finden Sie hierOriginalvorlage für die RatssitzungPressemitteilung der CDUPressemitteilung der FDP-FraktionPressemitteilung der Sozialen Liste […]