7. Bildungskonferenz in Bocholt – Thema „Ausbildung hat Zukunft“



Kreis Borken.. Das Thema „Ausbildung“ ist ganz entscheidend für die künftige wirtschaftliche Entwicklung des Westmünsterlandes. Das war einhelliger Tenor der „7. Bildungskonferenz im Kreis Borken“, die jetzt unter der Devise „Ausbildung hat Zukunft“ im Fortbildungszentrum der Flender GmbH in Bocholt stattgefunden hat. Rund 130 Gäste aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Kommunen nahmen daran teil. Ausrichter dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung war der „Bildungskreis Borken“, ein Zusammenschluss von zahlreichen Institutionen im Bildungsbereich unter Federführung des beim Kreis Borken eingerichteten Bildungsbüros.
In einer Gesprächsrunde stimmten zu Beginn Landrat Dr. Kai Zwicker, Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster sowie die Leitende Regierungsschuldirektorin Beate Schwingenheuer (Bezirksregierung Münster) auf das Konferenzthema ein. Den Dreien war klar: Das Westmünsterland ist eine „Hochburg“ in der Ausbildung, aber man dürfe sich darauf nicht ausruhen. Es ist eine der großen, sich noch verstärkenden Herausforderungen, zum einen Ausbildungsplätze sowie anschließende Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und zum anderen weiterhin junge Menschen für die duale Berufsausbildung zu gewinnen. „Wohl und Wehe unserer prosperierenden Wirtschaftsregion hängen davon ab“, hieß es. So bestehe bereits jetzt ein enorm großer Bedarf an Fachkräften in verschiedensten, sich ständig weiterentwickelnden Berufen. Zudem stelle die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt hohe Anforderungen an Auszubildende wie Ausbildungsbetriebe. „Als Kreis Borken werden wir alles daransetzen, die Anstrengungen unserer heimischen Unternehmen und Betriebe zu unterstützen“, erklärte Landrat Dr. Zwicker. Er verwies dabei auf die sechs kreiseigenen Berufskollegs und die BBS Westmünsterland, die starke Säulen der beruflichen Aus- und Fortbildung in der Region sind und viele interessante weitere Qualifizierungschancen für junge Menschen bieten.
„Seit langem gibt es allerdings einen Trend zur Akademisierung“, konstatierte Kreisdirektor Dr. Hörster und betonte: „Wir wollen daher die berufliche Ausbildung wieder mehr in den Mittelpunkt rücken!“ Denn die Wirtschaft im Westmünsterland benötige „auf breiter Front“ qualifizierte und motivierte Kräfte. Nur so könne sie ihr dynamisches Wachstum fortsetzen. Und der Einstieg in den Beruf mit einer Ausbildung sei für viele der richtige Karriereweg: „Schließlich verzeichnen wir im Kreis Borken seit langem eine kontinuierlich steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse und eine außerordentlich niedrige (Jugend-) Arbeitslosigkeit“, so Dr. Hörster. Die Bildungskonferenz in Bocholt diene dazu, Bildungsthemen auf den Grund zu gehen und mit Vertretern der Schulen, der Wirtschaft und der Weiterbildungsinstitutionen, ja selbst der frühkindlichen Erziehung ins Gespräch zu kommen.
Anschließend schilderten Berno Stachowski (Ausbildungsleiter der Firma Flender mit rund 190 Auszubildenden) und Rolf Heiber (stellvertretender Leiter Agentur für Arbeit Coesfeld) aus ihrer Sicht, welch hohe Bedeutung die berufliche Ausbildung für die heimischen Betriebe besitzt. Christoph Bruns, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, freute sich über die gestiegene Anzahl der zum 1. August 2018 neu abgeschlossenen Lehrverträge. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er ein Plus von 13 Prozent verzeichnen. Zudem lobte er in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Engagement der Schulen: „Im Kreis Borken fließen viele Ressourcen in den Bereich der beruflichen Bildung.“ Das seien beste Voraussetzungen für duale Bildung.
Im Mittelpunkt stand dann der Vortrag „Mit Ausbildung fit für die Zukunft“. Dr. Regina Flake vom Institut für deutsche Wirtschaft Köln e.V. belegte anhand vieler Fakten, dass der Kreis Borken eine wirtschaftlich starke Region sei. Allerdings mache sich ein Fachkräftemangel bemerkbar. Vor allem gebe es Engpässe für bestimmte Berufsfelder. Darauf reagiere die Wirtschaft inzwischen. Aktiv würden sich heute bereits Unternehmen und Betriebe engagiert um die Auszubildenden bemühen. Dieses Umdenken müsse aber noch weiter um sich greifen. Notwendig sei es aber auch, der jungen Generation deutlich zu machen: „Berufliche Qualifikationen ohne Studium bieten in Deutschland nicht nur einen sichereren Weg in Beschäftigung, sondern auch hervorragende Zukunftsperspektiven!“
Ein Baustein, Jugendliche „auf den entsprechenden Geschmack zu bringen“ ist der neue Kurzfilm „In der Ausbildung im Kreis Borken“, der anschließend gezeigt wurde. Darin beschreiben Auszubildende, wie interessant und vielseitig ihre Ausbildung angelegt ist.
Mit einer von Elisabeth Büning (Kreis Borken) moderierten Podiumsdiskussion rund um das Thema Ausbildung, an der Schüler und Auszubildende, Eltern sowie Vertreter von Ausbildungsbetrieben und Schulen teilnahmen, endete der erste Teil der Konferenz. Danach bestand für alle Beteiligten die Möglichkeit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Außerdem konnten sie sich an zahlreichen Ständen über das Thema informieren.
Bildzeile (v. l. n. r.):
Gesprächsrunde zur Einstimmung auf das Tagungsthema mit Landrat Dr. Kai Zwicker, Leitende Regierungsschuldirektorin Beate Schwingenheuer und Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert