„Weltwassertag 2018“: 452 Maßnahmen kreisweit realisiert



Kreis Borken. Am Donnerstag, 22. März, ist „Weltwassertag“. Der von den Vereinten Nationen initiierte Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nature for Water“. So soll der „Weltwassertag“ für eine stärkere Berücksichtigung naturnaher Lösungen im Gewässermanagement werben. Es können beispielsweise eine naturnahe Entwicklung zugelassen oder Gewässer verbreitert werden, um mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Auch im Kreis Borken ist das ein zentrales Thema. So wurden insgesamt bereits 452 Maßnehmen realisiert, um die Qualität der Flüsse und Bäche im Kreisgebiet zu verbessern.
Bereits im Jahr 2010 hat der Kreis Borken gemeinsam mit den 29 Wasser- und Bodenverbände aus dem Kreisgebiet, der Landwirtschaft sowie den Kommunen die „Regionale Allianz für die Fläche ‚Wasser‘“ ins Leben gerufen. Sie hat die Aufgabe, die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) umzusetzen. Die WRRL verfolgt das Ziel, die Wasserpolitik stärker auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Wassernutzung auszurichten. Sie muss bis 2027 von allen EU-Staaten umgesetzt werden. Um das zu erreichen, haben die Bündnispartner im Kreis Borken im Jahr 2012 einen Umsetzungsfahrplan festgelegt. Dort sind 1.258 Maßnahmen beschrieben, um die Wasserqualität zu verbessern. Unter anderem sollen die Durchgängigkeit der Gewässer wiederhergestellt und naturnahe Gewässerabschnitte geschaffen werden, von denen aus die Wasserlebewesen in andere Abschnitte wandern können. Allein an der Bocholter Aa sind 111 Projekte in Planung oder bereits fertiggestellt. Träger solcher Maßnahmen sind unter anderem Angelsportvereine, die Gemeinden, Privatleute, Stiftungen, Wasser- und Bodenverbände sowie der Kreis Borken.
Zusätzlich wird am „Weltwassertag“ der Gewässertyp des Jahres vom Umweltbundesamt vorgestellt. In diesem Jahr sind es die „Sandigen Tieflandbäche“, die im Kreis Borken vielfach zu finden sind. Dies sind überwiegend Zuflüsse der Hauptgewässer wie Berkel, Bocholter Aa, Dinkel, Issel und Vechte. Sandgeprägte Tieflandbäche sind Gewässer, deren Sohle überwiegend aus Sand und kleineren Anteilen Kies oder organischem Material besteht. Sie verlaufen kurvenreich und weisen dabei wechselnde Bereiche auf: längere ruhige Abschnitte und kürzere mit starker Strömung.
Zum Hintergrund:
Der „Weltwassertag“ wurde anlässlich der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ im Jahr 1992 in Rio de Janeiro ins Leben gerufen. Ziel ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Der „Weltwassertag“ soll die breite Öffentlichkeit auf die globalen Zielsetzungen und ihre lokale Bedeutung hinweisen. Alle Staaten sind aufgefordert, den „Weltwassertag“ dafür zu nutzen, konkrete Aktionen auf nationaler Ebene durchzuführen.

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