-Fachtagung: „Cannabis – lassen wir Gras drüber wachsen?“ im kult Westmünsterland



Kreis Borken. Cannabis, Weed, Gras, Marihuana, Hasch, Bubble: So vielseitig wie die Bezeichnungen und Konsumformen der THC-haltigen Substanz sind auch die Themen, die um sie herum diskutiert werden. Wie können Menschen, die Cannabis konsumieren, möglichst frühzeitig erreicht werden? Welche erfolgreichen Methoden gibt es? Wie können Unterstützungsangebote gut ineinandergreifen? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich die Fachtagung „Cannabis – lassen wir Gras drüber wachsen?“ im kult Westmünsterland in Vreden beschäftigt – eine Kooperationsveranstaltung des Gesundheitsamtes des Kreises Borken mit der Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL), dem kult Westmünsterland und dem Sozialpsychiatrischen Verbund im Kreis Borken.
Annette Scherwinski, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit des Kreises Borken, und Dr. Gaby Bruchmann, Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht in Münster, begrüßten die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Fachkräfte unter anderem aus der freien und öffentlichen Jugendhilfe, der Suchthilfe und -prävention, aus den Beratungsstellen für soziale Problemlagen, aus Sozial- und Gesundheitsämtern, dem Jobcenter sowie aus Schulen und Berufskollegs.
Am Vormittag referierte Christian Köhler, stellvertretender Leiter der Dortmunder Drogenberatungsstelle „DROBS“, über Möglichkeiten der Prävention, Beratung und Behandlung bei Cannabis konsumierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Anschluss ging Prof. Dr. med. Udo Bonnet, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Evangelischen Krankenhaus in Castrop-Rauxel, auf die Risiken und Chancen von Cannabis ein.
Am Nachmittag konnten die Fachkräfte an fünf Workshops teilnehmen, die sich jeweils mit einem speziellen Thema beschäftigten. Es ging unter anderem um Beratungs- und Behandlungsmethoden, Prävention in der Schule und Jugendarbeit sowie aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen der Suchthilfe in der niederländischen Grenzregion, aber auch um strafrechtliche Aspekte.
Der Kölner Graphic-Recording-Profi Christoph Illigens begleitete die Veranstaltung und stellte die komplexen Zusammenhänge von Cannabis, Gesundheit, Jugendhilfe und Schule anschaulich dar: Er zeichnete ein Wandbild an, das am Ende die Gedanken und Gesprächen der Gäste im Raum abbildete – es entstand eine Art visualisiertes Protokoll der Fachtagung.
„Die Fachkräfte haben mit dem vielfältigen Programm Anregungen für ihre Arbeit mit Menschen, die Cannabis konsumieren, erhalten“, erläutert Reinhild Wantia, zuständig für die Suchthilfeplanung im Gesundheitsamt des Kreises Borken und Moderatorin der Fachtagung. Auf diese Weise solle auch das Zusammenwirken von verschiedensten Maßnahmen und Akteuren gefördert werden. „Nur wer voneinander weiß und die Arbeitsweise des jeweils anderen kennt, kann auch erfolgreich zusammenarbeiten“, betont Wantia. „So sollen Betroffene bestmöglich unterstützt werden können, damit ‚kein Gras über die Sache wächst.‘“
Nähere Ergebnisse der Tagung und die Vermittlung von Hilfe und Unterstützung in sämtlichen Angelegenheiten zum Thema „Sucht“ bietet Reinhild Wantia unter Tel. 02861/82-1164 oder per E-Mail an r.wantia@kreis-borken.de an.

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