Büngern-Technik eröffnet Radstation am Busbahnhof neu






Auch wenn am Eröffnungstag so gar kein Radfahr-Wetter war, öffnete die Radstation für geladene Gäste und die Öffentlichkeit zum ersten Mal ihre Türen.
Direkt am Bustreff, zwischen Kiosk und Stadtbuscenter hat die Büngern-Technik die Räume der Radstation im Oktober 2018 übernommen und während der Wintermonate fleißig umgebaut. Jetzt gibt es neben insgesamt 150 Stellplätzen für Fahrräder auch eine Werkstatt mit 3 Arbeitsplätzen sowie ein Büro mit Empfangsbereich für Kunden.
Bis die elektronische Schließanlage im April kommt, können Kunden ihr Rad noch kostenlos abstellen. Allerdings ist der Zugang dann auch nur während der Öffnungszeiten möglich. Ab April dann ist die Radstation für Kunden rund um die Uhr an allen Wochentagen zugänglich. Kunden können dann wählen zwischen einer Tageskarte, Monatskarte oder Jahresabo. Von 1€ am Tag bis 100€ für ein Jahresabo reicht die Spanne. „Von denen, die in der Vergangenheit die Abstellmöglichkeit genutzt haben, freuen sich viele, dass ihr Rad demnächst gut aufgehoben ist.“, berichtet Projektleiter Manfred Knoch von den ersten Gesprächen.
Aber neben der Abstellmöglichkeit bietet die Radstation auch Reparaturen, Inspektion und Reinigung an. „Wir haben eher die kleinen Sachen im Blick: das kaputte Rücklicht, der platte Reifen, Frühjahrsputz. Die großen Reparaturen sind eher Sache der Fahrradhändler.“ Erläutert Hubert Hörbelt, der sich als Fahradmechaniker-Meister um die Werkstatt und die Anleitung der dort Beschäftigten kümmert. Unterstützt wird er von einem Heilerziehungspfleger. Gemeinsam leiten sie die insgesamt 8 Beschäftigten an. Die lernen in der Werkstatt sowie in begleitenden Einheiten in der Büngern-Technik die wichtigsten Dinge rund um 2-Rad-Mechanik und Büromanagement. „Die Inhalte der Qualifizierungsmaßnahme sind an die Ausbildungsinhalte der Berufe angelehnt. Wir haben sie so aufbereitet, dass sie vom Umfang und Inhalt für die Beschäftigten verständlich sind.“, erklärt Hans-Georg Hustede, Werkstattleiter der Büngern-Technik den Ansatz der Qualifizierungsmaßnahme.
Irmgard Almer, Integrationsassistentin der Büngern-Technik hat im Vorfeld gemeinsam mit Sabine Paus vom Sozialdienst die Teilnehmer*innen für die Maßnahme ausgewählt und die Einheiten vorbereitet.
Die Beschäftigten stehen in den Startlöchern. Sie haben ihren Arbeitsplatz in den vergangenen Wochen schon kennen gelernt und sich eingerichtet. Erstes Wissen haben sie sich auch schon angeeignet. So führt ein Beschäftiger souverän durch die Werkstatt, erklärt Werkzeuge und Abläufe. „Wir fangen zwar erst nächste Woche mit der Arbeit an, aber ich habe mich bei youtube schon mal schlau gemacht“, verrät er sein Geheimnis. Mit ihrem Team sind die Beschäftigten sehr zufrieden. Bei den ersten Vorbereitungen sind sie schon gut zusammengewachsen. Jetzt freuen sie sich auf die echte Arbeit und den Kontakt mit den Kunden.
Werkstattleiter Hans-Georg Hustede freut sich ebenfalls, dass die Idee einer Radstation nun endlich realisiert wird. Schon mehrfach habe es in der Werkstatt Ideen und Konzeptvorschläge dazu gegeben. Bislang sei es aber nie zur Umsetzung gekommen. Umso mehr freut er sich, dass die Büngern-Technik nun endlich mit der Realisierung beginnen kann. „Die Rahmenbedingungen sind dafür an diesem Standort wirklich sehr günstig.“, betont auch Caritas-Vorstand Claudia Soggeberg. „Bocholt ist zwar nicht der Nabel der Welt, aber im Vergleich der mittelgroßen Städte besticht Bocholt als Fahrradstadt.“ Da wolle man sich nun mit der Radstation einbringen, um die Fahrradfreundlichkeit Bocholts weiter zu steigern. Ein Gewinn nicht nur für Radfahrer und Touristen, sondern auch für Menschen mit Behinderung. Denn die bekommen über das Projekt Radstation die Chance, sich weiter zu qualifizieren. „Beschäftigungsformen jenseits klassischer Werkstatt-Arbeitsplätze anzubieten, ist für uns ein wichtiges Anliegen. Wir sind froh, dass wir nach den positiven Erfahrungen des ersten Qualifizierungsprojektes im Bereich Hauswirtschaft und Service nun daran anknüpfen können und neue Bereiche mit in den Blick nehmen.“, berichtet Hans-Georg Hustede.
Hand in Hand griffen bei der Eröffnung die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Büngern-Technik. Der Hauswirtschaftsbereich stellte den Service für die Eröffnungsfeier und reichte Muffins, die der Berufsbildungsbereich gebacken hatte. Die Kekse waren eigens mit dem Aufdruck „Radstation“ gestempelt worden. Und statt Flyern oder Visitenkarten gab es kleine Holzfahrräder, auf denen die Öffnungszeiten aufgedruckt ist. Die hatte der Standort mit Holzwerkstatt beigesteuert.
Einen Vorgeschmack auf das, was die Büngern-Technik noch so plant, gibt Projektleiter Manfred Knoch mit einem Blick in die Zukunft: „Für uns geht es darum, den Radfahrern einen guten Rundum-Service zu bieten. Der eine sucht einen sicheren Abstellplatz für sein Rad, wenn er am Bustreff in den Sprinter steigt, der andere ist froh, wenn er in der Innenstadt direkt den platten Reifen reparieren lassen kann und währenddessen mit dem Leihrad weiter fahren kann. Touristen können sich in der Tourist Info Ideen holen, was sie in Bocholt und Umgebung machen wollen. Da kriegen sie die Karten, hier kriegen sie dann das passende Fahrrad.“ Aktuell plant die Radstation den Aufbau eines Fahrradverleihs als Ergänzung zum bestehenden Angebot.

Jetzt aber machen sich die Beschäftigten erstmal daran, die ersten Aufträge anzunehmen und abzuarbeiten. Denn in der Eröffnungswoche bieten sie Inspektion inklusive Reinigung für 20€ an. „Die ersten Anmeldungen haben wir schon“, freut sich Hubert Hörbelt.
Die Radstation ist montags bis freitags von 07.00-18.00 und samstags von 08.00-13.00 geöffnet. Aufträge und Fragen werden angenommen über radstation@buengern-technik.de <mailto:radstation@buengern-technik.de> oder 02871 2513 1020.

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