Stadtviertel Fildeken-Rosenberg: Bürgerversammlung bringt viele Ideen



Ob der Erhalt der bestehenden Bäume, die Vernetzung des Schulgeländes mit der Umgebung, die Öffnung von Atrium und Mensa für die Bürgerschaft, die Gäste der Bürgerversammlung zum „Freiraum Fildeken-Rosenberg“ sprudelten nur so vor Ideen. Moderatorin Christina Drenker von der ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH aus Haan führe durch den Abend.
Stadtteil positiv verändern, aber wie?
„Bereits in der Vergangenheit hat sich die Stadt Bocholt gemeinsam mit vielen Menschen aus dem Quartier Fildeken/Rosenberg Gedanken darüber gemacht, was den Stadtteil positiv verändern könnte“, stellte Erster Stadtrat Thomas Waschki in seiner Begrüßung fest. Alle Ideen und Themen seien in einem integrierten Handlungskonzept festgehalten worden. „Ich bin froh, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind und möchte Sie auffordern, sich aktiv einzubringen“, sagte Waschki. Drei Punkte, die im Rahmen der Bürgerversammlung diskutiert werden sollten, sprach Waschki an:
Funktionale Erschließung und Reviatlisierung „Gründe Mitte Fildeken-Rosenberg“: Hier geht es um die Rahmenplanung zur naturräumlichen und funktionalen Verbindung der Freiflächen und der Schulhoffläche nach dem Vorbild des Langenbergparks
Naturnahe und funktionale Erneuerung „Grünzug Rosenberg“: Damit ist ein Gestaltungs- und Nutzungskonzept für den Grünzug im Sinne des Arten- und Biotopschutzes als wohnortnaher Naturerlebnisraum gemeint
Ausbau und Weiterentwicklung Biemenhorster Schule, Standort Weserstraße: Hier geht es vor allem um die Neugestaltung des Außengeländes.
Zu diesen drei Themenbereichen hatten die Organisatoren Themeninseln aufgebaut, an denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammenfinden und mit Co-Moderatoren diskutieren und ihre Ideen nennen konnten. Eine vierte Themeninsel betraf den Schulhof der Gesamtschule.
Radfahren, durchgehend aber langsam
Zum Thema Grünzug Rosenberg stellte Jochen Füge von ISR die Ergebnisse vor. Einige waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass ein durchgehender Radweg vorhanden sein müsse, „aber auf keinen Fall will man hier einen Schnellradweg. Radfahren ja, durchgehend auch ja, aber langsam“, berichtete Füge. Weitere Themen/Wünsche waren in diesem Bereich die Verlegung des spielplatzes, die Möglichkeit einer Skateranlage (unter Lärmgesichtspunkten), Nutzung von brachliegenden dreiecksflächen in dem Bereich und vor allem der Erhalt der vorhandenen Bäume. „Wir wünschen uns auch, dass diese gut ausgeleuchtet werden“, so eine Anwohnerin. Das Thema Rosen, passend zum Namen Rosenberg, solle mit in der Planung der Grünflächen aufgenommen werden.
Schulhof nachmittags öffnen
Nina Kremer, Quartierskoordinatorin für das Integrierte Handlungskonzept Fildeken-Rosenberg vom Fachbereich Soziales der Stadt Bocholt, stellte die Ergebnisse zum Thema 2, Schulhof Grundschule vor. „Gewünscht und gefordert wurden mehr Spielfläche, mehr Bewegungsmöglichkeiten, Klettergeräte, Wasserspielflächen“, so Kremer. Zudem sollten Sitz- und Spielmöglichkeiten für Eltern mit kleineren Kindern geschaffen werden. „Ein Wunsch war auch eine ‚kiss and go zone“, das Wort kannte ich auch noch nicht“, berichtete Kremer. Dabei geht es darum, dass Flächen etwas weiter entfernt von der Schule geschaffen werden, wo Eltern ihre Kinder absetzen und verabschieden können. Ein weiterer wichtiger Punkt war den Gästen der Bürgerversammlung, dass der Schulhof der Grundschule nachmittags geöffnet ist und mit der Nachbarschaft verknüpft wird. „Schulflächen gehören zum Wohnumfeld war hier das Stichwort“, ergänzte Kremer.
„Grüne Mitte“ öffnen und erhalten
Bei der „Grüne Mitte“ waren sich alle einig. Öffnung, Vernetzung aber auch Kontrolle und Sicherheit waren Aspekte, auf die hingeweisen wurden. Co-Moderator Arwin Shooshtari kam mit dem Notieren teilweise kaum nach, so sprudelten die Ideen gerade in diesem Bereich. Eine Hundewiese mit viel Auslaufmöglichkeiten sowie Müllcontainer/-eimer für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner stehen ebenso auf der Wunschliste wie eine gestaltete und gepflegte Grünfläche. Auch der Baumbestand in diesem Bereich sei absolut zu erhalten. „Es gibt hier Spechte, Eichhörnchen, so viele Vögel, die Bäume müssen auf jeden Fall erhalten werden“, war aus dem Plenum zu hören. Eine Skateanlage kam auch zur Sprache, aber auch hier gab es Bedenken, wegen möglicher Lärmbelästigung.
Gesamtschule: Schulhof nicht barrierefrei
„Der Schulhof der Gesamtschule ist nicht barrierefrei zu erreichen, da muss auf jeden Fall etwas geändert werden“, forderte eine Zuhörerin. Zudem solle die Möglichkeit geschaffen werden, das Atrium und die Mensa für die Bürgerschaft zu öffnen. Claus Wiemker und Tobias Elskamp vom städtischen Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün stellten die Ergebnisse der Themeninsel vier vor. Für die teilweise über 100 Jahre alten Nachbarschaften gibt es zurzeit zu wenig und vor allem zu kleine Versammlungsräume. „Wir haben im Vorfeld der Planungen schon darüber nachgedacht und die Mensa extra größer bauen lassen als für eine „normale“ Mensa nur zur Essensausgabe ausreichen würde“, berichtete Thomas Waschki in seinem Schlusswort, „wir wollen ja gerade die Möglichkeit von Treffen im Quartier schaffen.“ Soziale Kontrolle, Beleuchtung, Verkehrsproblematik waren weitere Themen.
Zeitplan
Der Wettbewerb startet jetzt nach der Bürgerversammlung im Mai 2019. Bis September 2019 sollen dann die Gewinnerentwürfe feststehen, über die eine Jury, die aus Fachpreisrichtern (Landschaftsarchitekten) und Sachpreisrichtern (politische Vertrerter, Erster Stadtrat, Stadtbaurat) und Berater (beteiligte Fachbereiche, Vertreter beider Schulen, Quartiersvertreter) abstimmen wird. Im gleichen Monat wird es eine weitere Bürgerversammlung geben. „Hier können Sie dann die Gewinnerentwürfe begutachten und mögliche und gewünschte Änderungen vor- und einbringen. Ich würde mich freuen, wenn wir Sie dann wieder begrüßen könnten“, wünschte sich Reinhold Wilke, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, dass die Anwohnerinnen und Anwohner weiter mitmachen.
Nutzungszeiten abstimmen
„Ich finde es total spannend, die Schulhöfe für die Öffentlichkeit auch nachmittags zu öffnen“, sagte Thomas Waschki in seinem Schlusswort. Vor allem mit den Nutzungszeiten der Ganztagsschule seien da Zeiten abzustimmen.
Wer noch weitere Ideen hat oder am Mittwoch seine Ideen nicht vorbringen konnte, kann dies per Mail <> an
ihk_fildeken-rosenberg@mail.bocholt.de <>
tun.
Meinungen
Anwohner Andreas Hochstrat: „Ich glaube, dass die Vorgeschichte die Motivation vieler Bürger gesteigert hat, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Ich finde es gut, das Bürger an Projekten beteiligt werden, die Einfluss auf ihren unmittelbaren Wohn- und Lebensraum haben. Ich stehe dem ganzen offen gegenüber und bin froh um solche Veranstaltungen, aber ich bin auch ein wenig kritisch. Ich habe da so meine Zweifel, in Bezug auf Transparenz und Umsetzung. Die Themen waren gut gestaffelt und aus meiner Sicht auch gut vorgetragen.“
Erste Statements gab es auch über die Facebookseite der Stadt:
Susanne Thiemann <www.facebook.com/susanne.thiemann.3> sagte: „mein Herzensviertel, Familie! toll, dass sich so Viele engagieren, war erst kürzlich dort und werde die Fortschritte dank euch hier weiterverfolgen!“
Stefan Nebelo <www.facebook.com/stefan.nebelo> Es war er in sehr kreativer Abend mit vielen Ideen zum Fildeken und Rosenberg. Ich bin sehr auf die Ergebnisse gespannt, die im Sommer präsentiert werden.

Quelle und Foto: Stadt Bocholt

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