Archäologen vom Campus Galli stellen aufwändige Rekonstruktion her



Kreis Borken / Vreden. Als bei Baggerarbeiten zur Erweiterung des ehemaligen Hamaland-Museums in den 1980er-Jahren ein Kanonenrohr entdeckt wurde, staunten die Experten nicht schlecht. Denn schnell stellte sich dieses sogenannte Stabringgeschütz als ein wirklich altes Stück heraus: Es datiert ins 15. Jahrhundert, misst etwa einen Meter in der Länge und ist dazu noch erstaunlich gut erhalten. Was jedoch fehlte, war die Unterkonstruktion aus Holz, die einer Kanone zum Abfeuern den nötigen Halt gibt – eine Lafette. Die aufwändige Rekonstruktion wird nun am Donnerstag, 21. März, bei einem Vortrag im kult in Vreden (Kirchplatz 14) dargestellt. Der Archäologe und Drechsler Hans-Christian Lässig aus der Klosterstadt Campus Galli in Baden-Württemberg berichtet über die Schmiede- und Holzarbeiten der originalgetreuen Rekonstruktion. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Zudem wird an diesem Tag das Stabringgeschütz mit der Lafette im kult ausgestellt.
Das kult steht für Kultur und lebendige Tradition. Daher gehört auch das Arbeiten mit und an der musealen Sammlung zu den zahlreichen Aufgaben des Teams. Bei der Durchsicht des Objektbestands war schnell klar: Die historische Kanone braucht eine Lafette, und zwar einen „Unterbau“, der Funktion und Nutzung des Stabringgeschützes authentisch veranschaulicht. Mit den Archäologen der Klosterstadt Campus Galli hat das kult Experten für das historische Schmiede- und Wagenhandwerk gefunden. Über die Arbeiten an der Rekonstruktion, die Herausforderungen, die passende Radkonstruktion zu finden, und auch die verlorene Pulverkammer wieder herzustellen, berichten die Akteure aus dem Süden. Bei dem anschaulich bebilderten Vortrag stellen sich die Experten zudem gern den Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Mit dieser Veranstaltung eröffnet das kult eine kleine Vortragsreihe, die den Blick hinter die Kulissen der musealen Arbeit ermöglicht.

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