Von Gartenzaun-Trick bis Torwächter-Technik: Über Firmennews und (soziale) Medien



Die Nachricht aus dem Unternehmen in der Zeitung, der Bewerbungsaufruf für die neue Azubistelle im Sozialen Netzwerk oder die Selbstdarstellung als Arbeitgeber auf der eigenen Internetseite – wie Unternehmen in die (sozialen) Medien kommen, stand am Mittwoch im Mittelpunkt des Business Breaks in Bocholt. Jennifer Middelkamp, Pressesprecherin des Unternehmerverbandes und von Haus aus Diplom-Journalistin (FH), referierte dabei unter dem Titel „Torwächter-Technik, Gartenzaun-Trick und Google-Taktik“. 45 Unternehmer, Führungskräfte und auch PR-Fachleute waren der Einladung zum Unternehmerfrühstück gefolgt, das die Wirtschaftsförderung der Stadt Bocholt und der Unternehmerverband viermal im Jahr organisieren.

„Sie stecken viel Arbeit in Ihre Projekte, sei es Neubau, Filialeröffnung, Jubiläumsfeier oder Maßnahmen wie Ökoprofit oder Arbeitssicherheit. Gehen Sie die Extra-Meile und verwerten sie das auch für Kanäle wie Zeitung, Soziales Netzwerk oder Newsletter.“ Mit diesen Worten appellierte Middelkamp an die Gäste des Frühstücks, nicht nur Gutes zu tun, sondern auch darüber zu reden. Sie gab zunächst Tipps, welche Anlässe der Journalist, der sich als eine Art Torwächter versteht, in sein Blatt hebt: „Die Kriterien sind neu, wichtig, nah, zielgruppenrelevant oder interessant“. Mit vielen Beispielen aus der lokalen Presse – dazu stellte Middelkamp neben der Tages- und Wochenpresse auch andere relevante Medien etwa Fachpresse, Hörfunk, Verbände oder Social Media vor – konnten die Unternehmer anschaulich sehen, wo und wie sich andere Firmen positionieren.

Weil sich die Zeitungslandschaft mitten im digitalen Umbruch befindet und sich damit die Anforderungen an Pressestellen und die Unternehmenskommunikation ändern, standen die Sozialen Medien im Fokus des zweiten Vortragteils. Je nach Zielgruppe und Ziel der Öffentlichkeitsarbeit gilt es, die besten Kanäle zu finden und mit einem „Grundrauschen“ zu bedienen. „Bei Facebook erreichen Sie beispielsweise die Eltern von Schülern, die sich gerade beruflich orientieren. Deshalb ist es ratsam, auch dort freie Stellen zu posten. Mit wenigen Euro als Budget hinterlegt, können Sie zudem sehr spezifisch an Zielgruppen ausgespielt werden, z. B. in einer Region, einer Altersgruppe oder mit bestimmten Interessen“, so die Pressesprecherin. Will man die Jugendlichen direkt erreichen, eignet sich Instagram als Kanal, wobei Middelkamp auch warnte: „Die Jugendlichen sind da privat unterwegs. Manche stört es sehr, dort mit Anzeigen oder Stellenausschreibungen belästigt zu werden.“
Der Vortrag endete mit einigen Hinweisen zur klaren und verständlichen Sprache, die es nicht nur bei Pressetexten, sondern in jeder E-Mail oder Geschäftskorrespondenz anzuwenden gilt: „Verbal, aktiv, kurz, ohne Fachchinesisch und Phrasen – mit diesen Mitteln werden Sie schneller und besser auf den Punkt kommen“, war Middelkamps abschließender Tipp. Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, resümierte: „Gerade für das Recruiting und das Vermarkten als guter Arbeitgeber werden die Sozialen Medien immer wichtiger. Hoffentlich nehmen Sie aus dem Vortrag den ein oder anderen Impuls dafür mit.“

Das nächste Business Break von Wirtschaftsförderung und Unternehmerverband ist am Mittwoch, 26. Februar 2020.

Bildunterschrift: Referentin Jennifer Middelkamp, Pressesprecherin des Unternehmerverbandes, mit den Organisatoren des Business Breaks Ludger Dieckhues (links) von der Wirtschaftsförderung und Martin Jonetzko vom Unternehmerverband. (Foto: Unternehmerverband)

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