Trotz jahrelanger Bedrohung: Bürgermeister Nebelo will sich nicht bewaffnen



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Der Bürgermeister von Kamp-Lintfort, Christoph Landscheidt (SPD), möchte einen Waffenschein. Er werde aus der rechtsradikalen Szene bedroht, und es habe Situationen gegeben, in denen die Polizei zu spät gekommen sei, meint er zur Begründung. Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo kann das nachvollziehen. Seit nunmehr fünf Jahren erhält er selbst Hassmails mit Drohungen. Bewaffnen will er sich im Gegensatz zu seinem Parteifreund aus Kamp-Lintfort deswegen aber nicht. „Ich kann mit Waffen nicht umgehen. Das war schon bei während meiner Bundeswehrzeit so“, erklärte er auf Anfrage von Made in Bocholt.

Der Fall Landscheidt sorgte zurzeit bundesweit für Aufregung. Schon mehren sich Stimmen in Berlin, man müsse Kommunalpolitiker besser schützen. Das sehen die Betroffenen genauso. Vor allem der Staatsschutz steht in der Kritik. Er nimmt nach Einschätzung von Kritikern die Bedrohung nicht ernst genug. In Bocholt beispielsweise hat er auf Anzeigen beziehungsweise Hinweisen von Betroffenen teilweise überhaupt nicht reagiert.

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