Erstes Treffen mit dem zukünftigen Chef



Mit technischen Talenten und Interessen in einem Verlag für Kinderbücher oder in einem Modehaus durchzustarten, mag auf den ersten Blick kein gängiger Berufsweg sein. Doch bei der achten Ausgabe der Veranstaltung „Meet the Boss“ eröffneten sich ganz neue Perspektiven. Die Industrie-Initiative der IHK Nord Westfalen rückte erstmals den Handel in den Fokus.

In Kooperation mit der FH Münster University of Applied Sciences brachte die Initiative „In|du|strie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ mehr als 30 Studierende mit Chefinnen und Chefs in einem Online-Format zusammen. Einblicke in Unternehmen gewinnen, vielleicht erste Kontakte zu einem Arbeitgeber knüpfen, das ist das Ziel dieses regionalen Vernetzungsformats.

Das Neue: Die Geschäftsführer und Führungskräfte kamen diesmal nicht aus Industriebetrieben, sondern aus dem Groß- und Einzelhandel. „Handel und Industrie hängen eng zusammen“, erklärte Sebastian van Deel, Geschäftsbereichsleiter Digitalisierung, Industrie und International bei der IHK. Ohne Produkte aus der Industrie kein Handel, keine Dienstleistung: Diese Verflechtungen wurden deutlich, unter anderem als es um die nachhaltige Produktion der angebotenen Waren ging.

Von den „vielleicht zwei entscheidenden Stunden in der Karriere eines Teilnehmers“ sprach Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation von der FH Münster, zum Auftakt. Studienstarter klickten sich ebenso in die Online-Runde ein wie frischgebackene Absolventen. Designerinnen, Ökotrophologinnen, Chemieingenieure oder Betriebswirtschaftler nutzten die Chance, unkompliziert attraktive Arbeitgeber kennenzulernen. Als solche präsentierten sich Dr. Anna Weber und Dr. Jan-Willem Weischer von BabyOne (Münster), Dr. Lambert Scheer vom Coppenrath Verlag (Münster), Markus Florian von Mosecker (Münster), Dr. Anika Völkel von Peek & Cloppenburg (Düsseldorf), Marcus Diekmann von Rose Bikes (Bocholt) und Thomas Zumnorde vom Schuhhaus Zumnorde (Münster).

Deutlich wurde, dass der Handel dringend gut ausgebildeten Nachwuchs sucht. Die Studierenden durften sich umworben fühlen. Die Unternehmer stellten neue, spannende Projekte vor, unterstrichen den besonderen Geist in Familienbetrieben oder betonten flache Hierarchien mit ausgeprägter „Duz-Kultur“.

In digitalen Gruppengesprächen, den Breakout-Sessions, waren vor allem Berufsperspektiven ein Thema. Junge Hochschulabsolventen beklagten, dass in Ausschreibungen oft Berufserfahrung gefragt sei. Das sei kein Muss, beruhigte Dr. Lambert Scheer. „Wir stellen auch direkt von der Hochschule ein“, betonte er. Selbst ein Notenschnitt ohne Eins vor dem Komma ist kein Ausschlusskriterium: „Wir gucken auf Zeugnisse, aber vor allem auf den Menschen“, so Markus Florian. Und auch Quereinsteiger sind willkommen.

Viele der ersten Kontaktanbahnungen werden nun vertieft: „Alle Unternehmerinnen und Unternehmer tauschten Email-Adressen aus oder luden die Studierenden dazu ein, sich online zu vernetzen“, freute sich schließlich auch Jens von Lengerke, Abteilungsleiter für Handel und Stadtentwicklung bei der IHK. Wer ebenfalls bei Meet the Boss seinen künftigen Chef treffen möchte: Die nächsten Termine für „Meet the Boss“ mit der FH Münster zusammen sind am 7. Oktober, 4. November und 1. Dezember, jeweils von 16 bis 18 Uhr.

www.ihk-nordwestfalen.de/termine <www.ihk-nordwestfalen.de/termine>

Foto/Bildzeile: IHK-Handelsexperte Jens von Lengerke begrüßte Studierende der FH Münster sowie Geschäftsführer und Führungskräfte bei der Online-Veranstaltung in der Reihe „Meet the Boss“, darunter auch Dr. Lambert Scheer, Geschäftsführer der Coppenrath Verlag GmbH & Co KG (Münster).

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