Klimaschutzmanager empfiehlt: Kraft der Sonne nutzen



Klimaschutz geht alle etwas an: In vielen Situationen des alltäglichen Lebens treffen Menschen Entscheidungen, die sich mal mehr oder mal weniger auf das Klima auswirken. Rouven Boland, Klimaschutzmanager des Kreises Borken, gibt in seiner fünfteiligen Klima-Tipp-Serie: „Fakten schaffen fürs Klima“ hilfreiche Hinweise, um im Alltag kluge Entscheidungen im Sinne des Klimaschutzes zu treffen.

Der zweite Teil der Serie beschäftigt sich mit der Kraft der Sonne – aus der wir selbst Strom erzeugen können. Im Kreis Borken wird der Strombedarf aktuell bereits zu 15,7 Prozent aus der gewonnenen Energie von Photovoltaikanlagen gedeckt. Mit einem Stromertrag von knapp 470 GWh pro Jahr liegt unser Kreisgebiet damit nicht nur an der landesweiten Spitze, sondern es können damit rechnerisch circa 120.000 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden.

Die Werte lesen sich gut, doch der Blick in die Siedlungen im Westmünsterland verrät: Es sind noch viele Dächer frei, die zur Erzeugung von Strom durch Sonnenkraft genutzt werden können. Die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) herausgegebene Potenzialstudie „Erneuerbare Energien NRW“ zeigt konkret, dass sogar erst ein Drittel des potenziellen Stromertrags auf Dachflächen erzeugt wird. Wer bisher noch keine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, könnte somit über einen eigenen Beitrag zur Energiewende nachdenken. Zum einen, um selbst etwas zur Erreichung der Klimaziele beizutragen und zum anderen, um langfristig Energiekosten einzusparen.

Eine Photovoltaik-Anlage amortisiert sich trotz gesunkener Einspeisevergütung nach durchschnittlich zehn bis zwölf Jahren, wobei hier unterschiedliche Faktoren wie zum Beispiel die Dachausrichtung oder der eigene Stromverbrauch eine Rolle spielen. Auch wirkt sich aus, ob die Anlage in Kombination mit einem Batteriespeicher realisiert wird. „Fakt ist, dass sich die Photovoltaikanlage auch finanziell am ehesten rechnet, wenn der erzeugte Strom zu einem möglichst großen Anteil selbst verbraucht wird“, konstatiert Rouven Boland. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gebe es darüber hinaus zinsgünstige Kredite, die über die Hausbank beantragt werden könnten. Falls bei der Errichtung der Solaranlage auch ein Batteriespeicher infrage kommt, gibt es dafür weitere Zuschüsse aus dem Förderprogramm „progres.nrw“. Eine Übersicht zu den aktuellen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten ist beim FörderNavi der EnergieAgentur.NRW unter www.foerdernavi.de zu finden.

Doch wie geht man am besten vor? „Zunächst einmal müssen sich interessierte Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer natürlich informieren, ob das eigene Dach für Photovoltaik geeignet ist“, führt Boland aus. Hierzu stellt der Solarkataster des LANUV eine gute Plattform dar, um sich über die Adresssuche einen ersten Überblick zur Eignung des eigenen Gebäudes zu verschaffen. Dieses ist unter www.kreis-borken.de/solarkataster zu erreichen. Im nächsten Schritt können Fachunternehmen oder eine Ernergieberaterin bzw. ein Energieberater bei der genaueren Planung der Solaranlage behilflich sein. Die passenden Ansprechpartner dafür sind zum Beispiel unter www.alt-bau-neu.de/kreis-borken zu finden.
„Die Anschaffung eine Photovoltaikanlage ist sicher keine alltägliche Entscheidung, aber definitiv eine sinnvolle, um zum Klimaschutz beizutragen und langfristig vom eigenen Haus und der Kraft der Sonne finanziell zu profitieren“, resümiert Rouven Boland.

Nebenbei bemerkt: Auch in Mietwohnungen kann die Kraft der Sonne durch eine sogenannte „Stecker-Solaranlage“ genutzt werden, um eigenen Strom zu produzieren. Bei entsprechendem Verbrauch des selbst erzeugten Stroms lassen sich auch hier schnell Energiekosten sparen. Die Stecker-Solaranlagen können beispielsweise am Balkongeländer angebracht werden. Sie sind flexibel einsetzbar – und ziehen bei Bedarf sogar mit in eine neue Wohnung um.

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