Caritas-Anlaufstelle auch in der Pandemie ansprechbereit



Maria Twents beobachtet gegenläufige Trends im vergangenen Corona-Jahr. Beide bereiten der Leiterin der Kontakt- und Anlaufstelle der Caritas Bocholt in Rhede Sorgen. Mehr Familien, die „eigentlich gut aufgestellt sind“, bitten in akuten Krisen um Hilfe. Konflikte, die vielleicht schon schwelten, brechen durch Homeschooling und Kontaktbeschränkungen auf und eskalieren. Andererseits „sind auch Familien vom Radar verschwunden“, beobachtet Twents. Das seien gerade die, die Unterstützung benötigen. Diese Entwicklungen spüren sie und ihre Kolleginnen nicht nur, sie schlagen sich auch in der Statistik des Jahresberichts deutlich nieder.

Die Kontakt- und Anlaufstelle, seit fast 20 Jahren unauffällig in einem älteren Wohnhaus nahe des Stadtzentrums untergekommen, ist ein Unikum in den Caritas-Angeboten der Diözese Münster. Das Team um Maria Twents bietet als Gesamtpaket sowohl Beratung als auch Bildungs- und Freizeitangebote an und verknüpft diese je nach Situation. Bis 2016 wurde die Kontakt- und Anlaufstelle als immer wieder verlängertes Projekt geführt, jetzt ist die Finanzierung vor allem durch den Kreis Borken, die Kommune und Eigenmittel der Caritas Bocholt gesichert.

Das Angebot bewährt sich und erfährt immer mehr Zulauf. Herumgesprochen hat sich nicht zuletzt eine Besonderheit: „Wir bieten als einzige Spontanberatung an“, sagt Maria Twents. Jeden Tag gibt es eine offene Sprechstunde. Auch wenn dieses Angebot in der Pandemie zeitweise etwas eingeschränkt werden musste und Gespräche nur am Telefon oder per Video möglich waren. Gerade diese spontane Ersthilfe ohne Warteliste könnte dazu geführt haben, dass vermehrt Familien in akuten Krisen gekommen sind, vermutet Twents.

Deutlich ist auch der Trend zu höherem Alter im vergangenen Jahr. Neu angefragt haben vor allem Eltern mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die ohnehin in diesem Alter üblichen „Aushandlungsprozesse“ eskalierten im Lockdown. „Natürlich können wir Probleme nicht wegzaubern“, stellt Maria Twents klar, aber erst einmal Feuerwehr sein und schauen, wo es geeignete Hilfen geben, welche Probleme die Familie aus eigener Kraft lösen kann.

Einerseits galt es im vergangenen Jahr akute Krisen zu bewältigen, vor allem aber musste drohenden neuen entgegengewirkt werden. Hausaufgabenbetreuung gehört zum gut nachgefragten Standardangebot. Noch wichtiger wurde die Begleitung im Homeschooling. Das fing schon beim Ausdrucken der Unterlagen für die Familien an, die über keinen eigenen Drucker verfügen und mündete teilweise in Einzelbetreuung, berichtet Maria Twents.

Intensiv hat sich das Team auch um die Familien gekümmert, die sonst regelmäßig in die Kontakt- und Anlaufstelle kommen und die vielfältigen Angebote nutzen. Bei den regelmäßigen Telefonaten sei zu spüren gewesen, „dass die Energie nicht einmal mehr dafür reicht, nach Terminen zu fragen“, sagt die Caritas-Mitarbeiterin.

Sie hofft wieder auf normalere Zeiten, in der das „normale“ Programm laufen kann. Da gibt es dann das Frauencafé alle zwei Wochen, wöchentlich den Treff am Nachmittag für Familien oder montags für Alleinerziehende mit Kinderbetreuung. Als ganz wichtig haben sich auch der Sprachkurs „Deutsch als Fremdsprache“ erwiesen, das gemeinsame Kochen oder die Beratung bei finanziellen Themen. Gerade dieses Gesamtpaket decke nicht nur einzelne Bedürfnisse der Familien ab, sondern sorge auch für den vertrauten Umgang miteinander, um familiäre Problem offen ansprechen zu können.

Bis zum Corona-Jahr ist die Nachfrage stetig gestiegen. Womit das Team sowohl räumlich wie zeitlich an Grenzen stößt. Der erhöhte Aufwand in der Coronazeit hat das noch spürbarer werden lassen, sagt Maria Twents. Stolz ist sie darauf, dass es trotzdem gelungen ist, die Kontakt- und Anlaufstelle durchgehend offen zu halten. Zumindest räumlich zeichnet sich eine Perspektive ab. Wenn der Umbau im ehemaligen Kloster St. Gudula abgeschlossen ist, steht ein Umzug an.

Foto; Harald Westbeld

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