MIT KOMMENTAR: Stadt beruft Klein-Schmeink endgültig als Geschäftsführer der EWIBO ab



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der EWIBO GmbH haben kein Vertrauen mehr in Berthold Klein-Schmeink. Das Unternehmen hat ihn deshalb mit Wirkung vom 03. September von seinen Aufgaben als Geschäftsführer der Gesellschaft entbunden und von dieser Funktion abberufen. Das hat Bürgermeister Thomas Kerkhoff soeben in einer Presseerklärung mitgeteilt. „Die Abberufung stützt sich nicht auf den Ausgang des staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens, sondern allein auf die Ausübung der Geschäftsführung durch Herrn Klein-Schmeink und die nun bekannt gewordenen Themen“, heißt es darin. 

Um welche Dinge es konkret geht, sagt Kerkhoff nicht. Im Zuge der internen Aufarbeitung von Geschäftsvorgängen der EWIBO GmbH und dem erklärten Willen des Aufsichtsrates zur organisatorischen Neuausrichtung der Gesellschaft seien in den vergangenen Monaten Themen zu Tage getreten, die es erforderlich machten, Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung hierüber zu informieren. Dies sei am 3. September erfolgt und in der Sitzung über mehrere Stunden diskutiert worden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Die dort erörterten Themen sind aufgrund ihrer Intensität und dem Vertrauen in die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung so gravierend, dass sowohl Aufsichtsrat als auch Gesellschafterversammlung zu dem Schluss gekommen sind, dass das notwendige Vertrauen in die Geschäftsführung durch Herrn Klein-Schmeink nicht mehr gegeben ist“, erklärt der Bürgermeister.

Mit einem fast einstimmigen Votum hat der Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung daraufhin empfohlen, die sofortige Abberufung von Berthold Klein-Schmeink zu beschließen. Davon zunächst nicht betroffen ist dessen Anstellung als Mitarbeiter der EWIBO. Hier wird zurzeit offenbar an einer einvernehmlichen Lösung in Form eines Aufhebungsvertrages gearbeitet. Gleichzeitig arbeiten die Gremien an einer kompletten Neustrukturierung der EWIBO.

KOMENTAR

Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Dass sich die Stadt irgendwann von ihrem langjährigen EWIBO-Geschäftsführer Berthold Klein-Schmeink trennen wird, war eigentlich zu erwarten. Erstaunlich ist allerdings, mit welcher Einmütigkeit die Abberufung plötzlich erfolgt ist. Nur einziges Aufsichtsratsmitglied sprach sich dagegen aus. Das wäre vor Wochen noch undenkbar gewesen. Und genau da lag schon immer schon das Problem. Denn versagt hat letztendlich die Politik. Sie hat die Vorgaben gemacht, das Handeln der Geschäftsführung immer wieder kritiklos abgenickt und Entwicklungen nie ernsthaft hinterfragt. Eigentlich wäre es an der Zeit, dass auch einige Aufsichtsratsmitglieder gehen. Nur bitte nicht jetzt! Denn jetzt muss erst einmal aufgeräumt werden. Und dabei gibt es jede Menge zu tun. 

Klein-Schmeink war nämlich nicht nur Geschäftsführer der EWIBO, sondern auch Vorstand in den von ihr ausgegliederten Vereinen Jusina und LIA sowie Geschäftsführer von deren Tochtergesellschaft PSA GmbH. Auf diese Unterstruktur jedoch hat die Stadt nach wie vor keinerlei Zu- und Durchgriff. Über das, was in den Vereinen geschieht, befinden allein deren Mitglieder und damit hauptsächlich einige führende Mitarbeiter Klein-Schmeinks. Dieses Team wiederum hält fest zu seinem „Berti“, wie vor Monaten in großen Zeitungsanzeigen zu lesen war. Auch die Ankündigung, einen Betriebsrat gründen zu wollen, um die Interessen der EWIBO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gegenüber dem Gesellschafter (der Stadt) besser vertreten zu können, klang mehr oder weniger wie eine offene Kampfansage. 

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Beteiligten besinnen und gütlich einigen. Andernfalls würde auch das, was EWIBO, Jusina und LIA über die Jahre immer hervorragend machen und gemacht haben,  nämlich nachhaltige Sozialarbeit, auf der Strecke bleiben.

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  1. Wie widerlich ist das denn?
    Erst öffentlich jagen , leise abservieren und dann veröffentlichen.
    Steinigt ihn? Sind wir im Mittelalter angekommen?
    Egal was da thematisch ist, so geht man nicht mit Leuten um.

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