„Vater hat nie geschossen“



„Vater hat nie geschossen“: So lautet ein Satz, der in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Familien an die nächste Generation weitergegeben wurde. So heißt auch der Titel des neuen Buches von Michel Hülskemper. Am Mittwoch, 6. Oktober 2021 stellt er es um 19 Uhr im kreiseigenen kulturhistorischen Zentrum „kult Westmünsterland“ in Vreden, Kirchplatz 4, in einer öffentlichen Lesung vor. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 02861/681-1415 oder per E-Mail an kult@kreis-borken.de ist aber erforderlich.
Der 64-jährige Michel Hülskemper sieht sich als Teil einer ganzen Generation: „Unsere Väter und Großväter waren Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Darüber gibt es in fast jeder Familie Geschichten, die immer wieder erzählt werden. Die meisten handeln von Hunger und Gefangenschaft, Kälte und Entbehrungen in der Zeit danach. Aber was war vorher?“ Genau dieser Frage ist der Autor nachgegangen. Er wandte sich dabei nicht nur Vater und Mutter, Onkel und Tanten, sondern auch an viele andere Menschen, die den Krieg selbst erlebt hatten. Sie übergaben ihm daraufhin Fotos und Dokumente, Orden und Ausweise, Briefe und andere Erinnerungsstücke. Und Hülskemper recherchierte weiter, denn. „am wichtigsten und eindrucksvollsten waren für mich die Gespräche mit den Zeitzeugen“, resümiert er.
„Eine Spurensuche in zwölf Erzählungen über den Krieg und die Zeit danach“, ist dann daraus entstanden. Genauso könnte auch der Untertitel seines Buches lauten. Diese Erzählungen sind „eine vorsichtige Annäherung an den Gedanken, dass unsere Väter und Großväter vielleicht nicht nur Opfer waren. Sie hatten ein Gewehr in der Hand, sie brachten Kanonen in Stellung, führten Befehle aus. Die Wehrmacht, in der sie dienten, eroberte andere Länder und brachte Leid und Tod.“ Dieser Gedanke sei schmerzlich, sagte Hülskemper und doch eine Seite in ihrer Biografie.
Kreisarchivarin Renate Volks-Kuhlmann vom kult ist überzeugt: „Die Geschichten und Legenden aus der großen Familie des Autors sind einmalig und doch typisch“. Das gelte nicht nur für das Schicksal der Soldaten, sondern auch für die Frauen und Mütter dieser Zeit.
Wichtiger Hinweis:
Für den Einlass gilt die 3G-Corona-Schutzregel (Geimpft, Genesen, Getestet). Die Besucherinnen und Besuchter sollten daher ihren Impfnachweis, Genesungsnachweis oder gültigen Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) mitbringen.

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