Zertifikate für 28 Euregioprofilschulen



In Ahaus hat heute (Freitag, 29. Oktober) Regierungspräsidentin Dorothee Feller gemeinsam mit Hellmuth Van Berlo von der Taalunie und Christoph Almering von der EUREGIO 28 Euregioprofilschulen zertifiziert. Mit dabei waren der Grundschulverbund Ludgerus, das Berufskolleg am Wasserturm und das August-Vetter Berufskolleg.

„Im Regierungsbezirk Münster leben wir auf einer Länge von 110 Kilometern Seite an Seite mit den niederländischen Provinzen Gelderland und Overjissel. Da mag es kaum verwundern, dass Europa für uns als Bezirksregierung Münster ein sehr wichtiges Thema ist. Europa bedeutet Freundschaft; den Willen, gemeinsam Projekte voranzubringen; Kompromisse einzugehen und dennoch gemeinsam an einem Strang zu ziehen,“ sagte Feller bei der Begrüßung. „Mit Ihrer erfolgreichen Bewerbung zur Zertifizierung als Euregioprofilschule haben Sie ein Engagement gezeigt, dass deutlich über den gewöhnlichen Schulalltag hinausgeht“, sagte Feller mit Blick auf die Anwesenden. „Sie haben ein Zeichen gesetzt, dass wir auch vor dem Hintergrund einer weltweiten Krise nicht gewillt sind, den europäischen Gedanken aufzugeben. Mit Ihrem Einsatz und Ihrem außergewöhnlichen Engagement tragen Sie ganz maßgeblich dazu bei, die Fähigkeit zur Toleranz und gegenseitigen Verständigung in die Schulen zu tragen und damit an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben.“

„Ein guter Nachbar ist besser als ein ferner Freund“, sagt Hellmuth Van Berlo von der niederländischen Taalunie. „Die Euregios haben das gut verstanden. Schüler erwerben an sogenannten Euregioprofilschulen von klein auf Kenntnis von den Nachbarn sowie ihrer Sprache und Kultur. Früh übt sich! Dieses Wissen und die (euregionalen) Fertigkeiten bilden eine ausgezeichnete Grundlage für eine spätere Zusammenarbeit mit den Nachbarländern.“

Christoph Almering, Geschäftsführer des deutsch-niederländischen Kommunalverbands EUREGIO, erläutert: „Junge Menschen sind die Zukunft – das gilt selbstverständlich auch für den Erfolg der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Bildung spielt für die EUREGIO dabei eine Schlüsselrolle, da so schon früh vermittelt werden kann, dass die Welt nicht an der Grenze aufhört und ein Schritt darüber hinweg nur lohnen kann. Seit jeher war es der EUREGIO ein Anliegen, die Dinge größer zu denken und den eigenen Horizont zu erweitern, indem sie den interkulturellen Dialog und die Vermittlung euregionaler Kompetenzen fördert. Mit der Förderung des Erlernens der Nachbarsprache leisten die Euregioprofilschulen dazu einen ganz wesentlichen Beitrag.“

Bildung ist ein sehr wichtiger Baustein für die Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Daher gibt es seit 2015 die Koordinierungsstelle für den deutsch-niederländischen Austausch (Leitendem Regierungsschuldirektor Stephan Krems, Lehrerin Uta Maria Cyprian, Lehrer Philippe-Henry Porschen und Schulamtsdirektorin a. D. Ulrike Schwarze) in der Schulabteilung der Bezirksregierung Münster. Es ist in den vergangenen Jahren viel dafür getan worden, um im Bildungsbereich auf allen Ebenen die Vermittlung euregionaler Kompetenzen stärker voranzutreiben.

Um Euregioprofilschule zu werden, muss der euregionale (deutsch-niederländischer) Gedanke im schulischen Alltag verankert sein und vor Ort in der Schule gelebt werden. Dazu gehört auch das lebendige Kennenlernen der Sprache des Nachbarlandes. Daher pflegen Euregioprofilschulen aktiv persönliche Kontakte in den Niederlanden. Im Fachunterricht wird das grenzüberschreitende und interkulturelle Bewusstsein für das Nachbarland sensibilisiert und Schüler*innnen der Erwerb eines Euregiokompetenz-Zertifikates ermöglicht. Damit ist gemeint, dass über die gesamte Schulzeit eines Schülers hinweg ein Portfolio mit entsprechenden grenzüberschreitenden Aktionen wie beispielsweise einem Schüleraustausch und der Anzahl der Unterrichtseinheiten im Fach Niederländisch angereichert wird.

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