Aalten plant an der Hamalandroute ein Asylbewerberzentrum für 300 Geflüchtete

Von BERTHOLD BLESENKEMPER
In Aalten soll ein neues, großes Asylbewerberzentrum entstehen. Geplant ist eine Unterbringung von bis zu 300 Geflüchteten für zehn Jahre. „Wir bauen dafür 40 Leichtbauhäuser. Daneben entstehen 40 weitere für Wohnungssuchende aus der Gemeinde“, erläuterte Bürgermeister Anton Stapelkamp im Gespräch mit Made in Bocholt. Als Standort wurde ein Gelände unmitlbar an der Hamelandroute gewählt. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Die Gemeindeverwaltung meint, dass die ausgezeichnete Anbindung des Areals sowohl für Autofahrer als auch für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein entscheidender Vorteil für den Standort ist. Das bislang landwirtschaftlich genutzte Grundstück befindet sich zudem im Eigentum der Kommune. Das Centraal Orgaan opvang asielzoekers (COA), die zuständige Organisation in den Niederlanden für die Unterbringung von Asylbewerbern, befürwortet diesen Standort ebenfalls. Darüber hinaus wird die Nähe zu einem Wohngebiet als vorteilhaft angesehen, da sie die Eingliederung der geflüchteten Personen in die Gemeinschaft begünstigen kann.
Die gewünschte Integration ist auch der Grund, warum in Aalten – anders als in Bocholt – keine Container gekauft werden. In Häusern, selbst wenn sie nicht massiv seien, würden sich die Menschen einfach wohler fühlen, meint Bürgermeister Stapelkamp. Nach dem Ende der zehnjährigen Nutzungsperiode ist geplant, die temporären Wohnanlagen entweder zu sanieren oder abzureißen und durch feste Wohnstrukturen zu ersetzen.
Die Gemeinde plant das Asylbewerberzentrum 50 Prozent größer als gesetzlich vorgeschrieben. Grund: Das COA übernimmt erst ab einer Größe von 300 Bewohnern die Kosten für die Infrastruktur. Auf die würde Aalten anderfalls sitzenbleiben.
In der kommenden Woche sind zwei öffentliche Informationsveranstaltungen vorgesehen, für die sich Interessierte registrieren können. Die ersten Rückmeldungen der Bewohner kamen prompt: Auf dem entsprechenden Gelände wurden bereits Plakate mit Slogans wie „Nein, hier kein AZC!“ und „AZC, nein!“ platziert. Bislang handelt es sich bei den Plänen lediglich um Vorschläge der Verwaltungsspitze. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.